Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
die anderen Gedankenfäden nach Verbindungen zwischen Ajani und den Brüdern zu durchsuchen, fand aber keine. Bei einer anderen Gelegenheit sah sie die Mönche mit dem Gouverneur, aber nicht mit Ajani. Sie erhaschte kurze Blicke auf Ajani, die aber selten waren. Schließlich ebbte die Verbindung mit Garudas gesamtem Rudel ab, und sie begriff, dass Ajani gewusst hatte, dass die Bloedzuiger ihn beobachteten und ihnen nur gezeigt hatte, was er Garuda mitteilen wollte.
» Das verstehe ich nicht. Warum er … warum ich? «
» Weil Ajani weiß, dass du so bist wie er, Katherine. «
» Warum? «
»Das weiß ich nicht«, erklärte Garuda laut. Die Verbindung riss ab, nicht nur zum Rudel, sondern auch zu ihm, und sie fühlte einen Schmerz aufwallen, der nicht ihrer war.
Kitty wurde klar, dass gerade etwas nie Dagewesenes geschehen war – und dass es ihn erschöpft hatte. Garuda hielt sich nur noch mit Mühe aufrecht.
Vom Boden aus, wo sie kniete, sah sie zu ihm auf und versuchte, ihre Stimme wiederzufinden. Der Übergang zur gesprochenen Sprache fühlte sich merkwürdig unbehaglich an. »Ich habe gesehen«, sagte sie, »und ich habe Fragen an den Gouverneur.«
Jack sah von ihr zu Garuda. »Würde mich jemand aufklären?«
»Was Katherine an dich weitergibt, ist ihre Entscheidung. Es gibt Regeln, dir mir erlauben, zu meinen Verwandten zu sprechen, aber nicht zu dir.« Garuda warf einen Blick auf das Handgelenk des Bloedzuigers neben ihm, und das Wesen hielt es seinem Herrn ohne Zögern an die Lippen.
Während Garuda trank, beobachtete er Kitty; und sie sah zum ersten Mal etwas Schönes darin, wie der Bloedzuiger Garuda neue Energie schenkte. Es wirkte natürlich – und fürsorglich. Wie immer hatte die Magie sie zutiefst erschöpft, aber dieses Mal fühlte sie sich auch auf unbestimmte Weise berauscht. Vor ihrem inneren Auge ließ sie die letzten Augenblicke ihrer Verbindung zum Rudel an sich vorüberziehen, und ihr wurde klar, dass Garuda ihr Energie übermittelt hatte, bevor er ihre Verbindung abgebrochen hatte. Sie lächelte ihm zu und erkannte, wie sehr sie sich in ihm geirrt hatte. Er hatte ihr genug Kraft geschenkt, um nach Gallows zurückkehren zu können.
Jack hatte nicht mitbekommen, was Garuda getan hatte, und streckte ihr die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. Sie stand auf und lehnte sich bei Jack an. »Die Mönche haben für den Gouverneur gearbeitet«, erklärte sie ihm, »und Ajani besucht den Gouverneur.« Sie hielt inne und wog die Worte ab, bevor sie sie aussprach. »Er … Ajani wusste, dass die Bloedzuiger ihn beobachteten, und hat es sie bewusst sehen lassen.«
Sie musste Jack erzählen, dass Daniel gefoltert worden war, aber sie konnte ihn unmöglich demoralisieren, indem sie ihm mehr Einzelheiten mitteilte, als absolut nötig waren. »Ajani hat Danny meinetwegen gefoltert«, sagte sie nach einigem Überlegen.
»Er hat … was getan?«, fragte Jack.
»Ihn gefoltert. Mit glühenden Eisen. Ihm die Knochen gebrochen …« Sie schob die Bilder weg. »Danny hatte recht, mich zu warnen, Jack. Wir bleiben nicht tot, aber wenn ich Ajani in die Hände fallen würde, würde ich einen Weg finden. Mir bliebe nichts anderes übrig. Ich könnte … so etwas, wie er es Danny angetan hat, nicht überleben; und er hat es meinetwegen getan.«
Garuda löste den Mund vom Handgelenk des anderen Bloedzuigers. »Nein. Nicht deinetwegen.« Er tupfte sich den Mund mit einem Tuch ab. »Ajani hat das getan, weil er will, dass seine Leute ihn fürchten. Dein Daniel wusste, was es ihn kosten würde, mit dir zu sprechen.«
Sie warf Garuda einen Blick zu. »Danke … für alles«, sagte sie leise.
Er neigte den Kopf zu einer kurzen Verbeugung.
»Ich bringe ihn um«, knurrte Jack.
»Ajani oder den Gouverneur?«
»Beide, alle, keine Ahnung.« Frustriert stöhnte Jack auf. »Wenn die Mönche für den Gouverneur arbeiten und Soanes sich mit Ajani trifft … Ich mag Daniel zwar nicht, aber ich werde nicht tatenlos zusehen, wie man ihn foltert . Daniel war einmal einer von uns. Jetzt ist er es nicht mehr, aber niemand sollte gefoltert werden – vor allem nicht, weil er dich geschützt hat.«
»Oh, ich habe nichts dagegen, Ajani zu töten«, meinte Kitty. »Wenn wir wüssten, wie, hätte ich es schon vor Jahren getan. Aber wir sind Gouverneur Soanes die Chance schuldig, alles zu erklären, bevor wir übereilte Schlüsse ziehen.«
Jacks schockierte Miene war beinahe amüsant. » Ausgerechnet du rätst zur
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