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Arrivederci amore, ciao

Arrivederci amore, ciao

Titel: Arrivederci amore, ciao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Carlotto
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Fantasien in den Beichtstuhl zu tragen, solltest du sie im Bett ausleben. Wir hätten viel mehr Spaß miteinander, und ich bräuchte nicht mit Prostituierten zu vögeln.«
    »Lass diese Wörter. Ich mag so was nicht hören.«
    »Warum hat Alfio dich sitzen lassen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Weil du ihn nicht befriedigt hast. Das ist es. Er hat die Verlobung aufgelöst, ich suche mir mein Vergnügen woanders. Und der Nächste, was glaubst du, wird der tun?«
    Sie brach in Tränen aus. Ich beschloss, sie jetzt sanfter anzufassen. Hauptsache, sie war überzeugt, dass meine nächtliche Eskapade rein sexuell begründet war.
    Ich umarmte sie fest. »Ich liebe dich, Roberta, ich will dich nicht verlieren. Ich schwöre dir beim Andenken an meinen Vater und meine Mutter, dass ich zu keiner anderen Frau mehr gehe. Ich werde nur noch mit dir schlafen. Ohne dich zu irgendwas zu zwingen, das dir zuwider ist.«
    Sie nahm mein Gesicht in die Hände und sah mir direkt in die Augen. »Das schwörst du, wirklich?«
    »Ich schwöre es. Don Agostino hat mir klargemacht, dass der Sex nicht das Wichtigste am Eheleben ist.«
    »Ich würde dir so gern glauben.«
    »Glaub mir, und ich mache dich glücklich.«
    »Ich weiß nicht. Erst die Geschichte mit dem erschossenen Polizisten. Und jetzt diese Demütigung, dass du mich mit einer von der Straße betrügst.«
    »Denk nicht mehr daran. Denk an unsere Zukunft.«
    »Ich kann nicht«, entgegnete sie verzweifelt. »War sie hübscher als ich?«
    Ich lächelte. »Das geht doch gar nicht.«
    »Eine Negerin?«
    »Nein.«
    »Hast du sie auf den Mund geküsst?«
    »Nein.«
    »Hast du ein Kondom benutzt?«
    »Ja.«
    »Erzähl mir, was ihr gemacht habt.«
    »Jetzt ist aber Schluss. Das ist demütigend für uns beide.«
    Das anschließende Schweigen war voller Spannung. Ich ließ sie ein wenig in Ruhe, bot ihr eine Zigarette an und noch ein Gläschen. Dann schaltete ich den Fernseher ein, die Nachtwiederholung der satirischen Nachrichtensendung Die schleichenden Reporter. Angesichts der harmlosen Blödeleien besserte ihre Laune sich sofort. Ich bot ihr ein Stück Tiramisu an, ihren Lieblingsnachtisch. Der Koch vom La Nena machte besonders gutes.
    »Du willst mich über den Bauch einfangen, was?«, meinte sie scherzhaft.
    »Auf jeden Fall. Liebe geht durch den Magen.«
    Sie aß zwei Portionen. Ich goss ihr dazu einen alten Marsala ein. Dann stand sie auf. »Ich gehe nach Hause.«
    »Bleib hier, bitte. Beieinander zu sein, das wird uns gut tun.«
    »In Ordnung. Ich bin sowieso zu müde, um noch zu fahren.«
     
    Als sie aufwachte, brachte ich ihr das Frühstück ans Bett.
    Latte macchiato und ein paar gefüllte Kekse.
    »Ich möchte dich behandeln wie eine Prinzessin.«
    Sie lächelte mich an. »Ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät zur Arbeit.«
    »Wir sehen uns zum Mittagessen im Lokal.«
     
    Mittags servierte ich ihr Linguine al pesto. Mit viel Parmesan. Ihre Laune hatte sich schon gebessert, auch wenn sie sich noch matt fühlte. Und ein hartnäckiger Ausschlag im Gesicht und an den Händen plagte sie.
    »Du agierst den Stress der letzten Tage aus«, meinte ich. »Das geht bald vorüber.«
    Als sie abends wieder ins La Nena kam, war der Ausschlag schlimmer geworden und hatte sich auf Brust und Leisten ausgebreitet.
    »Geh zu mir nach Hause. Ich komme nach, sobald ich kann. Und iss nicht zu viel. Vielleicht hast du etwas nicht vertragen. Im Kühlschrank steht Joghurt.«
    Ich wartete ein Stündchen. Dann sagte ich zu den Kellnern, ich machte mir Sorgen um meine Verlobte, die sich nicht wohl fühle, und bat den Ältesten, sich bis zur Schließung um alles zu kümmern.
    Als ich in meine Wohnung kam, bemerkte ich den Joghurtbecher auf der Armlehne des Sessels. Ich nahm ihn in die Hand. Er war leer. Dann ging ich ins Schlafzimmer. Roberta lag auf dem Bett, im Nachthemd. Reglos. Das Gesicht von dicken, rosafarbenen Quaddeln entstellt.
    »Es geht mir nicht gut. Bitte ruf einen Arzt.«
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte ich.
    Sie befühlte ihr Gesicht. »Oh Gott«, ächzte sie. »Was ist bloß los?«
    Ich setzte mich auf den Rand des Betts. »Du stirbst, Roberta. Du hast große Mengen Aspirin zu dir genommen. Und du weißt, wie gefährlich der Wirkstoff für dich ist.«
    »Was sagst du da?«
    »Ich habe zerstoßene Aspirintabletten in alles getan, was du in den letzten vierundzwanzig Stunden gegessen hast. In die Cannelloni, die Milch, den Parmesan …«, erklärte ich und tat die

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