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Arschloch!

Arschloch!

Titel: Arschloch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauricio Borinski
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sagt sie.
    „Ist ein Geheimrezept!“
    „Und du hast sie selbst gemacht?“
    „Natürlich!“
    „Klasse!“
    Die Lasagne schmeckt allen super und Michaela, der anderen Freundin von Daniela, verrate ich, als ich neben ihr auf meinem Sofa sitze und mich an ihre Schulter lehne, weil alles so stressig ist, das komplette Rezept. Da es die Wahrheit ist, glaubt sie mir das sowieso nicht. Und ich tue es dann sicherheitshalber als Scherz ab.
    Nach diesem kurzen Flirt filme ich meine Wohnung und meine Gäste, von denen nun einige zu >Destiny‘s Child< das Tanzbein schwingen. Ich mache eine Kamerafahrt durch den Flur, vorbei an ein paar Gästen und unter einem Palmenwedel entlang bis rüber in die Küche, in der ich Thomas antreffe. „Und? Schmeckt‘s? Hoffe ich doch!“
    Als er mich mit der Kamera in der Hand sieht und mich fragt, ob ich filme, nicke ich kurz, dann hält er seinen Teller vor das Objektiv und sagt: „Dein Zaziki ist klasse! Schmeckt super! Und auch die Leberpastete ist lecker. Echt gut.“
    „Danke!“, antworte ich und filme wie Thomas ein Stück Baguette mit einer Menge Zaziki isst.
    „Wo ist eigentlich deine Freundin?“
    „Meine Freundin?“, frage ich erstaunt und erst nach ein paar Sekunden fällt mir eine Antwort ein. „Ach, Petra! Die hat heute ein Shooting in London und kann leider nicht kommen!“
    „Schade, ich hätte sie gerne mal kennengelernt.“
    „Vielleicht beim nächsten Mal. Wer weiß. Ist eben schwierig. Sie hat doch so viel zu tun!“
    Ich verlasse die Küche und gehe rüber ins Wohnzimmer, in dem die Stimmung immer ausgelassener wird und die Gäste wild flirten. Ich kann ein paar richtig stramme Ärsche beim Tanzen filmen. Daniela trägt heute wieder ihren roten Stringtanga und nachdem ich das kleine Stück Stoff kurz in meinem Zoom habe, erscheint Michael.
    „Hey Moritz!“
    „Da bist du endlich!“, sage ich und reiche Michael die Hand.
    „Ja, sorry, hatte noch Stress mit meiner Freundin!“
    „Scheiße!“, sage ich und stelle mein Sektglas ab, schnappe mir meine Kamera und mache ein Bild von ihm.
    „Die hat sie einfach nicht alle. Aber egal. Jetzt bin ich hier! Wie läuft das? Ich geb‘ dir einen Fünfer und dann ist es O.K.“
    „Nee, nee. Einen Zehner in die Kasse und alles gehört dir!“
    „Einen Zehner?“
    „Ja, das ist das mindeste! Alle anderen mussten 20,- bezahlen. Thomas hat 25,- gezahlt, aber es ist eben Thomas, wenn du verstehst was ich meine.“
    „O.K. Aber ich kann mir soviel nehmen, wie ich will!“
    „Klar! Solange der Vorrat reicht!“
    „Alles klar. Sauber!“
    Als Michael sich einen Pappteller schnappt sagt er: „Ach übrigens: wusstest du, dass Benjamin von Stuckrad-Barre vorgestern seinen dreißigsten Geburtstag gefeiert hat?“
    „Wer zum Teufel ist Benjamin von Stuckrad-Barre?“, frage ich.
    „Ein Schriftsteller! Der hat das Buch >Soloalbum< geschrieben! Ein Buch darüber, dass ihn seine Freundin verlassen hat.“
    „Ich bin ja eh nicht der Bücherfreak, aber es klingt verdammt uninteressant. Und nimm dir was vom Zaziki!“, rufe ich ihm zu, als ich die Küche verlasse und einen Schwenk durch die Anwesenden aufnehme, die zum Teil nicht erfreut darüber sind, dass sie gefilmt werden. Andere hingegen machen dann immer absichtlich auf verrückt, was lustig ist, denn wenn ich mit meiner Kamera an ihnen vorbei gehe, landen sie nach Sekundenbruchteilen wieder in ihrer öden Realität. Einer Realität, die noch viel ekeliger ist, wenn man als einziger weiß, was sie da eigentlich essen und trinken.
    Gegen Mitternacht ist das von mir liebevoll und äußerst kreativ zubereitete Buffet fast leergeräumt. Nur von der Leberpastete existiert noch die Hälfte. Hätte gar nicht so viel machen müssen.
    Ich schließe die Küchentür hinter mir ab, öffne die Spardose und zähle das Geld. Zwei 50 Euro Scheine, ansonsten nur kleine Scheine, die ich überhaupt nicht gerne habe. Aber immerhin sind sie besser als nichts. Es sind knapp 400 Euro in der Kasse. Nicht besonders viel, wahrscheinlich haben nicht alle bezahlt. Hätte ich Bändchen vergeben, hätte ich gleich besser sehen können, wer bezahlt hat und wer nicht. Bisher sind nicht einmal die Kosten gedeckt und wenn ich ehrlich bin, habe ich mit mehr Anteilnahme an den Katastrophenopfern gerechnet. Ich stecke das Geld in mein Portemonnaie und sehe mich nach etwas Essbarem um. Nach den Drinks und der ganzen Maloche verspüre ich riesigen Hunger. Niemand hat bemerkt, dass ich außer Salz-und

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