Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Freunden zu verdanken, dass sie nicht tot war. So wie Foalys Biosensoren den fatalen Zusammenstoß mit dem SkyWindow verhindert hatten, hatte ihr guter Freund, der Zauberer Nr. 1, sie mit seiner speziellen Dämonenmagie gerettet. Zwei Tage zuvor hatten sie sich wie jede Woche im Stirbox, einem angesagten Café im Jazz Quarter, getroffen. Nr. 1 war dank des doppelten Espressos, der durch seinen untersetzten grauen Körper floss, noch aufgedrehter gewesen als sonst. Die Runen in seinem Brustpanzer hatten geglüht vor überschüssiger Energie.
    »Eigentlich darf ich gar keinen Kaffee trinken«, gestand er. »Qwan sagt, es stört mein Chi.« Der kleine Dämon zwinkerte grinsend. »Ich hätte ihm sagen können, dass Dämonen gar kein Chi haben, sondern Qwa , aber ich glaube, dafür ist er noch nicht bereit.«
    Qwan war der Magiemeister von Nr. 1, und der kleine Dämon hatte seinen Lehrer so gern, dass er so tat, als habe er ihn nicht schon vor Jahren überholt.
    »Und Kaffee ist klasse für das Qwa . Es summt dann regelrecht in den Adern. Ich könnte jetzt wahrscheinlich eine Giraffe in eine Kröte verwandeln, wenn ich wollte. Obwohl dabei eine Menge überschüssige Haut übrig bleiben würde. Vor allem vom Hals.«
    »Was für eine gruselige Vorstellung«, sagte Holly. »Wenn du deine Magie auf sinnvolle Weise an den Amphibien auslassen willst, warum tust du nicht etwas gegen die Fluchkröten?«
    Die Fluchkröten waren das Ergebnis eines Streichs, bei dem es ein paar Studenten gelungen war, einem Krötenstamm die Gabe der Sprache zu verleihen. Allerdings nur »nicht jugendfreie« Sprache. Das war zunächst ganz witzig gewesen, aber dann hatten sich die Kröten in rasendem Tempo vermehrt, und jetzt hockten sie überall unter der Erde und beschimpften alles, was sich bewegte, einschließlich Kleinkinder und Großmütter.
    Nr. 1 lachte leise. »Ich mag Fluchkröten«, sagte er. »Ich habe zwei zu Hause, die eine heißt Bleep, die andere D’Arvit. Sie sind sehr unhöflich zu mir, aber ich weiß ja, dass sie es nicht so meinen.« Der kleine Dämon nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. »Aber jetzt lass uns mal über dein Magieproblem reden, Holly.«
    »Welches Magieproblem?«, fragte Holly verwirrt.
    »Ich kann Magie sehen, wie eine zusätzliche Farbe im Spektrum, und deine Magie hat ein Leck wie ein rostiger Schiffsrumpf.«
    Holly musterte ihre Hände, als könnte sie dort irgendetwas erkennen. »Wirklich?«
    »Das Skelett ist die Batterie, in der die Magie gelagert wird, aber deins hat zu viele Schäden davongetragen. Wie viele Heilungen hast du schon mitgemacht? Wie viele Verletzungen?«
    »Eine oder zwei«, gab Holly zu, was so viel bedeutete wie neun oder zehn .
    »In diesem Ladezyklus vielleicht«, schnaubte Nr. 1. »Lüg mich nicht an, Holly Short. Deine elektrodermale Aktivität ist deutlich angestiegen. Das bedeutet, dass deine Fingerspitzen schwitzen. Auch das kann ich sehen.« Der kleine graue Dämon schüttelte sich. »Manchmal sehe ich Dinge, die ich lieber nicht sehen würde. Neulich war ein Feenmann bei mir in der Praxis, und in seinen Achselhöhlen wimmelte es vor mikroskopisch kleinen Reifenwurmlarven. Was ist nur los mit den Leuten?«
    Holly antwortete nicht. Wenn Nr. 1 erst mal loslegte, ließ man ihn am besten in Ruhe, bis er sich alles von der Seele geredet hatte.
    »Außerdem weiß ich, dass du der geklonten Opal in der Argon-Klinik jede Woche ein paar Funken deiner Magie spendest, damit sie sich ein bisschen wohler fühlt. Du verschwendest nur deine Zeit, Holly. Diese Kreatur hat keine Seele, da nützt Magie gar nichts.«
    »Da irrst du dich, Nummer Eins«, sagte Holly leise. »Nopal ist ein eigenständiges Wesen.«
    Nr. 1 hielt ihr die rauen Handflächen hin. »Gib mir deine Hände«, sagte er.
    Holly legte ihre Finger in seine. »Singen wir jetzt ein Shanty, oder was?«
    »Nein«, erwiderte Nr. 1. »Aber das, was ich vorhabe, kann ein bisschen weh tun.«
    Das kann ein bisschen weh tun heißt in neunundneunzig Prozent der Fälle das wird garantiert höllisch weh tun , aber bevor Hollys Gehirn das übersetzt hatte, begann die Stirnrune von Nr. 1 zu wirbeln, und das tat sie nur, wenn er eine massive Magieentladung vorbereitete. Sie schaffte es gerade noch zu rufen: »Warte mal –«, dann wanden sich zwei Aale aus elektrischer Energie um ihre Arme, glitten nach oben und versanken in ihrer Brust. Es war keine besonders angenehme Erfahrung.
    Holly verlor die Kontrolle über ihre Gliedmaßen und zuckte

Weitere Kostenlose Bücher