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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Wichtel waren nicht gerade für ihre magischen Fähigkeiten bekannt. Und obendrein eine Frau! Aber ihre Magie ist sehr stark.
    Als die Krieger nacheinander durch Opals Wesen glitten, spürte sie ihren Schmerz und ihre Verzweiflung und nahm ihre Erfahrungen in sich auf, bevor sie jeden von ihnen mit einem einzigen Befehl in die Welt hinausschickte.
    Gehorche mir. Du bist jetzt mein Soldat .
    Und so wurden Oro und seine Berserkerbande unter den Geasa gezwungen, den Treuebann, der besagte, dass sie Opals Befehlen folgen mussten, wie auch immer diese lauten mochten. Sie trudelten in den Himmel und hielten Ausschau nach einem Körper innerhalb des magischen Kreises, in den sie fahren konnten.
    Als Anführer hatte Oro die erste Wahl, welche sterbliche Hülle er nehmen wollte, und wie viele seiner Krieger hatte er schon Tausende von Stunden damit zugebracht, sich zu überlegen, in welchem Wesen seine Talente am besten zur Geltung kämen. Am liebsten hätte er einen Elfen genommen, gut durchtrainiert und mit einem langen Arm für Schwertkämpfe, doch es war unwahrscheinlich, dass ein solches Prachtexemplar zur Verfügung stehen würde, und selbst wenn, wäre es eine Schande, einen Elfen zu wählen und ihn so willenlos zu machen und zu beherrschen. Daher hatte Oro sich schon vor einer ganzen Weile entschlossen, einen Troll zu nehmen, falls gerade einer in der Nähe herumtapste.
    Das muss man sich mal vorstellen. Ein Troll mit dem Verstand eines Elfen. Was für einen prächtigen Krieger das ergäbe!
    Doch es waren keine Trolle in der Nähe, und der einzige verfügbare Unterirdische war ein schwächlicher Gnom mit Schutzrunen auf der Brust. Den konnte er beim besten Willen nicht besetzen.
    Es gab auch Menschenwesen, drei dieser verhassten Kreaturen. Zwei männliche und eine weibliche. Das weibliche Menschenwesen würde er Bellico überlassen, der einzigen Frau in ihren Rängen. Damit blieben nur die beiden Jungen.
    Oros Seele kreiste über den seltsamen kleinen Gestalten, die keineswegs das ehrfürchtige Staunen an den Tag legten, das der Situation angemessen gewesen wäre. Schließlich hatte sich ihre Welt in einen Mahlstrom aus Magie verwandelt, Danu noch mal! Die beiden müssten doch eigentlich zitternd zu Boden sinken, Rotz und Wasser heulen und um Gnade betteln – die er ihnen natürlich nicht gewähren würde.
    Doch stattdessen verhielten sie sich vollkommen überraschend. Der dunkelhaarige Junge war zu dem ohnmächtigen Mädchen gelaufen und überprüfte fachmännisch ihren Puls. Der andere, ein Blondschopf, hatte mit erstaunlicher Kraft für einen so kleinen Jungen ein Büschel Schilf ausgerissen, stürmte damit auf den tölpelhaften Gnom zu und drängte ihn rücklings in einen Graben.
    Der interessiert mich , dachte Oro. Er ist noch jung und klein, aber sein Körper sprudelt über vor Kraft. Den nehme ich .
    Und damit war es erledigt. Oro dachte es, und so geschah es. In der einen Sekunde schwebte er noch über Beckett Fowl, in der nächsten steckte er bereits in ihm und hieb mit dem peitschenähnlichen Schilf auf den Gnom ein.
    Oro lachte laut auf, als die Sinneswahrnehmungen auf seine Nervenenden einstürmten. Er spürte den Schweiß in den Falten seiner Finger und die schimmernde Glätte des Schilfs. Er roch den Jungen, ein warmer, energiegeladener Geruch nach Heu und Sommer. Und er fühlte den kindlichen Herzschlag wie eine Trommel in seiner Brust.
    »Ha!«, rief er übermütig, drosch aus schierer Wonne weiter auf den Gnom ein und dachte dabei: Die Sonne ist warm, gepriesen sei Belenos. Ich bin wieder lebendig, aber ich werde am Ende dieses Tages voller Freude sterben, wenn ich die Menschenwesen neben mir in der Erde weiß .
    Denn bekanntermaßen sind wieder zum Leben erweckte Elfenkrieger äußerst edelmütig in ihren Gedanken und verfügen nicht gerade über einen ausgeprägten Sinn für Humor.
    »Genug der Spielerei«, sagte er auf Gnomisch, doch seine Menschenzunge verzerrte die Worte so, dass es wie eine tierische Grunzsprache klang. »Wir müssen uns versammeln.«
    Oro blickte zum Himmel, wo seine Plasmakrieger umherschwebten wie ein Haufen durchsichtiger Tiefseewesen. »Das ist der Moment, auf den wir gewartet haben«, rief er. »Sucht euch einen Körper innerhalb des magischen Kreises.«
    Sofort schossen die Berserker in einer Ozonwolke davon und suchten die Umgebung nach lebenden Hüllen ab, in die sie schlüpfen konnten.
    Als Erstes wurden die Menschenwesen besetzt.
    Es war ein schlechter Tag, um auf

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