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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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was sehr viel schwerer ist, als es jetzt klingt.
    Mulch war beeindruckt, bis Holly versuchte, ihn mit seinem eigenen Bart zu erwürgen.
    Das ist das Problem, wenn man nach einer Magieheilung aufwacht: Oft ist das Gehirn vollkommen unversehrt, aber der Geist ist verwirrt. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, gleichzeitig intelligent und verpeilt zu sein. Wenn man dann noch den Filmriss dazunimmt, haben die Betroffenen häufig Schwierigkeiten, aus ihrer Traumwelt in die Wirklichkeit zurückzufinden. Deshalb ist es ratsam, den Patienten in eine ruhige Umgebung zu bringen und, soweit möglich, ein paar Plüschtiere aus seiner Kindheit um das Kopfkissen zu drapieren. Unglückseligerweise hatte Holly mitten in einem Kampf um Leben und Tod das Bewusstsein verloren, und als sie aufwachte, stand ein phosphoreszierendes Ungeheuer neben ihr. Also reagierte sie verständlicherweise ein wenig übertrieben.
    Es dauerte ungefähr fünf Sekunden, bis sie Mulch erkannte.
    »Oh«, murmelte sie verlegen. »Sie sind’s.«
    »Ja«, krächzte Mulch. Er hustete irgendetwas hervor, das quiekte und hastig davonkrabbelte. »Könnten Sie vielleicht meinen Bart loslassen? Ich habe ihm gerade eine Kurpackung gegönnt.«
    »Wirklich?«
    »Natürlich nicht. Ich lebe in einer Höhle. Ich esse Erde. Was glauben Sie denn?«
    Holly strich Mulchs Bart ein bisschen glatt, dann kletterte sie von seinen Schultern.
    »Ich habe gerade in Spucke gesessen, stimmt’s?«, fragte sie mit einer Grimasse.
    »Es ist nicht nur Spucke«, bemerkte Artemis.
    »Nun, Artemis«, sagte sie und rieb sich über den schwachroten Fleck auf der Stirn. »Was ist der Plan?«
    »Freut mich auch, Sie zu sehen«, sagte Mulch. »Und nur keinen Dank. Es war mir ein Vergnügen, Ihnen mal wieder das Leben zu retten. Gehört alles zum Service von Diggums Airlines.«
    Holly warf ihm einen finsteren Blick zu. »Ich habe einen Haftbefehl für Sie.«
    »Warum verhaften Sie mich dann nicht?«
    »Weil die Schutzvorrichtungen zur Zeit nicht funktionieren.«
    Mulch brauchte einen Moment, um diese Information zu verdauen. Das markige Draufgängertum verschwand aus seinem zotteligen Gesicht, und es sah fast so aus, als würde sein Leuchten ein paar Stufen schwächer werden.
    »Ach du heiliger Gott der Gase«, sagte er und malte mit dem Finger das göttliche Zeichen der aufgetriebenen Gedärme auf seinen Bauch, um das Böse abzuwenden. »Was hat Opal jetzt wieder angestellt?«
    Holly setzte sich auf einen kleinen Erdhügel und klopfte auf ihren Armbandcomputer, um zu sehen, ob noch irgendetwas funktionierte.
    »Sie hat das Berserkertor gefunden und geöffnet.«
    »Und das ist noch nicht das Schlimmste«, sagte Artemis. »Sie hat ihr jüngeres Ich getötet, und dadurch ist alles zerstört worden, was Opal seither erfunden oder bearbeitet hat. Haven City ist abgeschottet, und die Menschen sind wieder in der Steinzeit gelandet.«
    Hollys Gesicht im Schein der Speichelkleckse war ernst. »Doch, Artemis, dass sie das Berserkertor gefunden hat, ist das Schlimmste, denn es gibt zwei Schlösser. Das erste befreit die Berserker …«
    »Und?«, fragte Mulch ungeduldig. »Kommen Sie, Holly, jetzt ist nicht der richtige Moment für theatralische Pausen.«
    Holly zog die Knie an die Brust wie ein hilfloses Kind. »Das zweite löst Armageddon aus. Wenn es Opal gelingt, das Schloss zu öffnen, wird jedes einzelne Menschenwesen auf der Erde getötet.«
    Artemis wurde schwindlig, als er das ganze Ausmaß von Opals Plan erkannte.
    Da kam Bewegung in Butler, der offensichtlich wieder bei sich war. »Juliet ist dort oben mit Master Beckett und Master Myles, also sollten wir das verhindern.«
    Sie saßen in einem engen Kreis um ein Lagerfeuer aus Leuchtspeichel, während Holly den anderen die vermeintliche Legende erzählte, die sich nun als historische Tatsache entpuppt hatte.
    »Das meiste davon kennt ihr wahrscheinlich schon von den Geistern, die versucht haben, euch zu besetzen.«
    Butler rieb sich über seinen gebrandmarkten Nacken. »Ich nicht. Ich war ausgeschaltet. Alles, was ich habe, sind ein paar unzusammenhängende Bilder. Ziemlich heftig, selbst für mich. Abgetrennte Gliedmaßen, Leute, die bei lebendigem Leib begraben werden. Und Zwerge, die auf Trollen in die Schlacht reiten. Kann das denn wirklich passiert sein?«
    »Es ist alles wirklich passiert«, bestätigte Holly. »Es gab ein Zwergenkorps, das auf Trollen geritten ist.«
    »Jepp«, sagte Mulch. »Sie nannten sich die Trollreiter. Cooler Name,

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