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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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und verschlang ihn, Butler und Holly.
    Opal Koboi drängelte sich durch ihr Heer nach vorne zum Rand des Abgrunds, der urplötzlich ihre Erzfeinde vor ihrem Schicksal gerettet hatte.
    »Nein!«, kreischte sie und boxte mit ihren winzigen Fäusten in die Luft. »Ich wollte ihre Köpfe. Auf Speeren aufgespießt. Das macht ihr doch andauernd, oder nicht?«
    »In der Tat«, erwiderte Oro durch Becketts Mund. »Bisweilen auch Arme oder Beine.«
    Opal hätte schwören können, dass der Boden unter ihren wütend aufstampfenden Füßen ein Rülpsen von sich gab.

Kapitel 7

    Fowl’sches Anwesen,
einige Meter unter der Erdoberfläche
    A rtemis purzelte kopfüber in das Loch, stieß sich die Ellbogen und Knie an Baumwurzeln und spitzen Kalksteinbrocken, die wie halbvergrabene Bücher aus der Erde ragten. Feuchte Erdbrocken prasselten auf ihn nieder, und kleine Steine kullerten in sein Hemd und seine Hosenbeine. Wegen des turbulenten Sturzes konnte er nicht viel sehen, aber über ihm war ein helles Licht. Und unter ihm auch. Konnte das sein?
    Artemis konnte nicht klar denken, ein Stück Holz hatte ihn hinter dem einen Ohr getroffen. Kam das seltsame Leuchten von unten? Das war doch unten, oder nicht?
    Ich komme mir vor wie Alice beim Fall ins Wunderland.
    Doch kein Fall kann ewig dauern, wenn Schwerkraft im Spiel ist, und Artemis’ Aufprall wurde zu seiner Erleichterung abgemildert, da der Krater sich zu einem kleinen Loch verengte, das Butler und Holly freundlicherweise mit ihren ineinander verknäulten Körpern kurz verstopften, bevor sie einer nach dem anderen hindurchfielen. Grobe Hände packten Artemis und zerrten ihn hinunter in einen Tunnel.
    Artemis landete auf dem Haufen aus Armen und Beinen und blinzelte sich die Erde aus den Augen. Vor ihm stand eine splitternackte Gestalt, die von Kopf bis Fuß geheimnisvoll leuchtete. Sie streckte eine schimmernde Hand zu ihm hin und sagte mit tiefer Werbefilmstimme: »Zieh mal an meinem Finger.«
    Artemis entspannte die Nackenmuskeln, von denen er gar nicht gemerkt hatte, dass sie angespannt gewesen waren. »Mulch.«
    »Höchstpersönlich. Und wieder mal als Retter in der Not. Wie war das noch – wer von uns ist hier das Genie?«
    »Mulch«, sagte Artemis erneut.
    Der Zwerg richtete seinen ausgestreckten Zeigefinger wie eine Waffe auf ihn. »Du wiederholst dich. Du hast mir mal erklärt, sich zu wiederholen ist ein Zeichen von Einfallslosigkeit. Und, wer ist jetzt einfallslos, Menschenjunge? Was hat dir dein geniales Gehirn bei diesen Freaks da oben genützt?«
    »Nichts«, gab Artemis zu. »Könnten wir uns später streiten?«
    »Weil dir nichts mehr einfällt«, spottete Mulch.
    »Nein, weil diese Freaks hinter uns her sind. Wir müssen uns zurückziehen und eine Lagebesprechung abhalten.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen«, sagte Mulch, schob seinen Arm in ein Loch in der Tunnelwand und riss eine dicke Wurzel heraus. »Hierher folgt uns niemand, sobald ich den Tunneleingang zum Einsturz bringe, aber du solltest vielleicht ein Stück von da weggehen.«
    Die Erde über ihnen begann zu grollen wie Gewitterwolken, die sich um einen niedrigen Berggipfel drängen, und Artemis überkam plötzlich die Gewissheit, dass sie gleich alle zermalmt werden würden. Er stürzte vorwärts und drückte sich flach gegen die kalte, dunkle Lehmwand, als würde das irgendetwas nützen.
    Doch Mulchs Tunnel hielt, nur die Stelle, wo Artemis eben noch gestanden hatte, war vollkommen verschüttet.
    Mulch packte Butler am Fußgelenk und schleifte den bewusstlosen Leibwächter über den Tunnelboden. »Du trägst Holly«, ordnete er an. »Aber sei vorsichtig. So wie deine Hand aussieht, hat sie die Geister verscheucht und dir das Leben gerettet. Bemerkst du eigentlich das Muster, Artemis? Wird dir langsam klar, wer hier der Risikofaktor ist?«
    Artemis blickte auf seine Hand. Da, wo Holly ihn getroffen hatte, war eine spiralförmige Rune in seine Haut gebrannt. Die letzten Kleckse Berserker-Ektoplasma, die noch in seinem Haar klebten, jagten ihm einen Schauer über den Rücken.
    Eine Schutzrune. Holly hatte sie gebrandmarkt, um sie zu retten. Und er hatte an ihrer Loyalität gezweifelt.
    Artemis hob Holly hoch und folgte stolpernd dem leuchtenden Zwerg. »Nicht so schnell«, rief er. »Es ist dunkel hier.«
    Mulchs Stimme hallte durch den Tunnel. »Folge den Leuchtkugeln, Arty. Ich habe sie extra noch mal mit Zwergenspeichel eingerieben, der Zauberlösung, die alles kann, Dinge zum Leuchten bringen und

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