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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Ihr sicher, Herrin?«
    »Königin« , korrigierte Opal. »Von jetzt an nennst du mich Königin Opal. Da ich das erste Schloss des Berserkertors geöffnet habe, bist du durch den Treuebann an mich gebunden. Aber es wäre mir lieber, wenn du so wenig wie möglich mit mir reden würdest. Mir geht deine alberne Menschenstimme auf die Nerven. Und guck nicht so finster. Das sieht albern aus mit deinem Kleine-Jungen-Gesicht. Sonst versohlt Mami dir den Hintern.«
    »Aber das zweite Schloss wird Danus Macht freisetzen«, wandte Oro ein.
    »Erstens: Habe ich dir nicht gerade gesagt, du sollst die Klappe halten? Und zweitens: Schau dir doch mal das Gehirn von deinem kleinen Menschenwesen an. Eine kleine Danu-Welle ist das Beste, was diesem Planeten passieren kann.«
    Oro sah verwirrt aus, aber sein Treuebann verbot ihm zu widersprechen. Außerdem wusste Opal, selbst wenn der Berserker ihr widersprechen könnte, würde er es in scheußlicher mittelalterlicher Prosa und mit ausgesprochen schlichter Logik tun.
    »Lass mich mal mit dem kleinen Menschenjungen reden«, sagte sie, überzeugt, dass ein Fowl-Sprössling, ganz gleich welchen Alters, anerkennen würde, was sie hier geleistet hatte. Außerdem machte es einfach immer Spaß zuzusehen, wie ein Mensch sich wand.
    Oro seufzte. Hätte sein alter Freund Bruin Fadda nicht ein bisschen Spielraum in den Treuebann einbauen können? Doch dann nahm er gehorsam sein Bewusstsein zurück und überließ vorübergehend dem jungen Fowl das Feld.
    Die Jahrhunderte verschwanden von seinem Gesicht, und darunter traten die frischen, strahlenden Züge von Beckett hervor. »Ich hab geträumt«, sagte er. »Im Traum sah ich genauso aus wie ich, aber mit mehr Fingern.«
    Opal breitete die Arme aus und ließ die schwarze Magie in orangegelben Schlangenlinien um ihren Körper tanzen. »Hast du keine Angst, Junge?«
    Wie ein Äffchen sprang Beckett in seine Variante einer Ninja-Kampfposition. »Nö. Wenn, dann du.«
    »Ich?«, erwiderte Opal lachend. »Du kannst mir nichts tun. Mich beschützt der Treuebann.«
    Beckett verpasste Opal einen Faustschlag in den Magen, aus der Schulter heraus, wie Butler es ihm gezeigt hatte. »Ha! Ich bin ganz schön schnell, was? Schneller als dein doofer Treuebann. Butler sagt, ich bin ein Naturgelenk.«
    Opal blieb die Luft weg, sie taumelte rückwärts und stieß sich dabei den Ellbogen an der Mauer des Berserkertors. Zu ihrem Glück wurde der Treuebann aktiv, und Oro übernahm wieder die Herrschaft über den Körper des Jungen, sonst hätte womöglich der vierjährige Beckett Fowl Opals Weltherrschaftsplänen hier und jetzt ein Ende bereitet.
    Oro eilte herbei, um Opal aufzuhelfen. »Meine Königin, seid Ihr verletzt?«
    Opal wedelte nur mit der Hand, da sie nicht sprechen konnte, und musste mehrere Sekunden lang ertragen, dass Oro ihren Oberkörper wie einen Blasebalg bearbeitete, bis sie wieder Luft bekam.
    »Lass mich los, du dummer Elf. Willst du mir das Rückgrat brechen?«
    Oro gehorchte. »Der Junge ist verdammt schnell. Schneller als der Bann. Das schaffen nicht viele.«
    Opal rieb sich mit ihrer magiegeladenen Hand über den Bauch, nur für den Fall, dass dort ein blauer Fleck entstanden war. »Bist du sicher, dass du dem Jungen nicht ein bisschen geholfen hast?«, fragte sie misstrauisch.
    »Natürlich nicht, meine Königin«, sagte Oro. »Berserker helfen keinen Menschen. Wollt Ihr noch mal mit dem Jungen reden?«
    »Nein!«, quiekte Opal, dann riss sie sich zusammen. »Ich meine … nein. Der Junge hat seinen Zweck erfüllt. Wir müssen mit dem Plan weitermachen.«
    Oro hob eine Handvoll loser Erde auf. »Wir sollten unsere Angreifer besser im Auge behalten. Die Elfe ist kampferprobt, und der Riesenmensch ist ebenfalls ein furchteinflößender Krieger. Sie werden ganz sicher versuchen, uns zu sabotieren.«
    In dem Punkt war Opal bereit nachzugeben. »Meinetwegen, Nervensäge. Schick deinen besten Mann mit ein paar Soldaten los. Und sorg dafür, dass sie den anderen Jungen mitnehmen. Vielleicht bringt Fowl es nicht über sich, seinen eigenen Bruder zu töten.« Opals Miene ließ unmissverständlich erkennen, dass sie an Artemis’ Stelle derlei Skrupel nicht hätte. Im Gegenteil, sie würde jedes Zögern, irgendwelche Geschwister niederzumähen, als mangelndes Engagement für den Plan deuten.
    Immerhin , dachte sie, musste ich mich ja sogar selbst umbringen lassen, um aus dem Gefängnis zu fliehen.
    Doch Unterirdische waren schwach und Oberirdische noch

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