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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Trolleinheit mit ausgebildeten Dompteuren, die die meisten Überstunden pro Kopf ansammeln, weil sie ständig ausgerissene Trolle einfangen müssen, die nicht in den für sie gebauten Tunneln am Stadtrand von Haven City bleiben wollen. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt gibt es etwa hundert Trolle, die sich ihre Aufspürchips herausgebissen haben und durch Risse in der Erdkruste nach oben kriechen, unwiderstehlich angezogen von den Magiezentren an der Erdoberfläche.
    Trolle werden von Magieresten angelockt wie Zwerge von Dingen, die ihnen nicht gehören. Sie ernähren sich davon. Die Magiereste kräftigen sie und verlängern ihre Lebensspanne. Und je älter sie werden, desto ausgefuchster werden sie.
    Der älteste bekannte Troll war im Lauf seines Lebens unter vielen verschiedenen Namen bekannt geworden. Seine Mutter hatte ihn Gruff genannt – kurz, einprägsam und selbst für einen Troll leicht auszusprechen. Bei der ZUP-Trolleinheit hieß er einfach nur Verdächtiger Nummer null, und für die Menschen war er der Yeti, Bigfoot oder El Chupacabra, je nachdem wo er gesichtet worden war.
    Gruff hatte einige Jahrhunderte länger als der Durchschnitt gelebt, weil er bereit war, auf der Suche nach Magieresten kreuz und quer über den Globus zu wandern. Es gab keinen Kontinent, den er nicht im Schutz der Dunkelheit besucht hatte, und sein mittlerweile graues Fell war durchzogen von Narben und Brandstellen, die von den zahllosen Kämpfen mit der ZUP und menschlichen Jägern zeugten. Wäre Gruff in der Lage gewesen, einen ganzen Satz zu formulieren, hätte er wahrscheinlich gesagt:
    Ich bin vielleicht ein bisschen ramponiert, aber ihr solltet mal die anderen sehen .
    Zur Zeit lebte Gruff in einer Höhle auf Dalkey Island, einer kleinen Insel vor der irischen Küste, südlich von Dublin, und manchmal schwamm er ans Ufer, zu einer privaten Slip, und besorgte sich ein bisschen Vieh von den umliegenden Bauernhöfen. Dabei war er ein paarmal vom Besitzer der Slip gesehen worden, einem exzentrischen Iren, der sich mittlerweile jeden Abend ans Ufer stellte und ihm über die Bucht hinweg etwas vorsang. Gruff war klar, dass er sich entweder einen neuen Unterschlupf suchen oder den Menschenmann in den nächsten Tagen verspeisen musste, aber an diesem Abend war er es zufrieden, sein müdes Haupt auf ein totes Schaf zu betten, das ihm zunächst als Kopfkissen und später als Frühstück dienen würde.
    Doch sein Schlaf wurde von der Aktivierung seines sechsten Sinnes gestört, der zwischen dem Geruchs-und Geschmackszentrum in seinem Hirn lag. Irgendwo in der Nähe war aktive Magie, und diese Wahrnehmung brachte seinen Schädel zum Kribbeln, als wäre darin ein Schwarm Glühwürmchen geschlüpft. Und wo es aktive Magie gab, da gab es auch Magiereste. Genug, um seine Rückenschmerzen zu lindern und die eiternde Wunde an seinem Hinterteil zu schließen, wo ein Walross ihn aufgespießt hatte.
    Gruff schaufelte eine Pranke voll Innereien aus dem Bauch des Schafes und verschlang sie als Wegzehrung. Als er ins Meer tauchte, um das kurze Stück zum Ufer zu schwimmen, spürte er, wie der Lockruf der Magie stärker wurde, und seine Lebensgeister erwachten.
    Er sehnte sich nach dem süßen Nektar der Magiereste, der all seine Schmerzen heilen würde. Und wenn ein Troll sich etwas in seinen harten Schädel gesetzt hat, gibt es nicht viele Dinge auf dieser Erde, die ihn davon abhalten können.

Kapitel 9

    Fowl’sches Anwesen
    O pal stand am Rand des eingestürzten Tunnels, ein wenig irritiert, aber keineswegs entmutigt. Schließlich war sie im Moment ein regelrechter Dynamo schwarzer Magie, während Artemis unter einer Tonne Erde und Steine begraben lag, und wenn er nicht tot war, dann zumindest ziemlich verdreckt, was den Menschenjungen bestimmt fast genauso ärgerte.
    Tot oder nicht, der Plan blieb unverändert.
    Oro bückte sich und zog Hollys Waffe aus den Erdbrocken. »Was ist das, Herrin?«
    Opal nahm die Neutrino in ihre winzigen Hände und kommunizierte mit deren Energie, bis diese einwilligte, auf Opals Körper überzugehen, ganz unspektakulär – die Waffe atmete aus und fiel in sich zusammen.
    »Ich muss das zweite Schloss öffnen«, sagte sie zu Oro, erfrischt durch diesen kleinen Energiesnack. »Ich habe nur Zeit bis morgen früh. Mit Anbruch der Dämmerung wird meine Magie sich in Luft auflösen, und dann bin ich schutzlos.«
    »Das zweite Schloss?«, kiekste Oro. Becketts Stimmbänder hatten leichte Probleme mit dem Gnomisch. »Seid

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