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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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verloren. Sechs Männer! Und das war hier in Erdland, auf vertrautem Gelände.«
    »Verstehe, Sir.«
    Root schürzte zweifelnd die Lippen. »Tatsächlich, Short? Sind Sie sicher?«
    »Ich denke ja, Sir.«
    »Haben Sie schon mal gesehen, was ein Troll mit jemandem aus Fleisch und Blut anstellen kann?«
    »Nein, Sir. Nicht aus der Nähe.«
    »Gut. Dann wollen wir heute nicht damit anfangen.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Root starrte sie düster an. »Ich weiß nicht, woran es liegt, Captain Short, aber jedes Mal, wenn Sie anfangen, mir zuzustimmen, werde ich nervös.«
    Root hatte ganz Recht, nervös zu werden. Wenn er geahnt hätte, was dieser an sich vollkommen normale Aufklärungseinsatz nach sich ziehen würde, hätte er vermutlich augenblicklich seinen Hut genommen. In dieser Nacht würde Geschichte geschrieben. Und es war nicht die erhebende Art von Geschichte wie bei der Entdeckung der Radioaktivität oder dem ersten Mann auf dem Mond, sondern die finstere Art à la spanische Inquisition oder Absturz der Hindenburg. Finster für Menschen und Unterirdische. Finster für alle.
     
    * * *
     
    Holly begab sich direkt zur Schachtzentrale. Ihr sonst so munter plaudernder Mund war entschlossen zu einem grimmigen Strich verzogen. Eine Chance noch, mehr nicht. Sie würde es nicht zulassen, dass ihr irgendwas in die Quere kam.
    Am Elevator Plaza stand die übliche endlos lange Schlange von Leuten, die auf ein Urlaubsvisum hofften, doch Holly schob sich mit gezückter Dienstmarke daran vorbei.
    Ein aufmüpfiger Gnom verstellte ihr den Weg. »Wieso lassen sie euch ZUP-Leute eigentlich immer nach oben? Was ist denn an euch so Besonderes?«
    Holly atmete tief durch. Immer schön höflich bleiben. »Eine dienstliche Angelegenheit, Sir. Wenn Sie mich jetzt bitte durchlassen würden.«
    Der Gnom kratzte sich an seinem gewaltigen Hintern. »Ich hab gehört, ihr ZUP-Leute bastelt euch eure dienstlichen Angelegenheiten selber, nur um mal wieder einen Blick auf den Mond zu werfen. Sagt man sich so.«
    Holly bemühte sich, ein amüsiertes Lächeln aufzusetzen, brachte jedoch nur eine säuerliche Grimasse zustande. »Wer immer Ihnen das erzählt hat, ist ein Idiot, Sir. Wir von der Aufklärung begeben uns nur in absoluten Notfällen an die Oberfläche.«
    Der Gnom runzelte die Stirn. Offensichtlich hatte er das Gerücht selbst in die Welt gesetzt und fragte sich nun, ob Holly ihn womöglich gerade als Idiot bezeichnet hatte. Doch ehe er zu einem Schluss gekommen war, war Holly bereits durch die Schwingtür verschwunden.
    Foaly erwartete sie in der Kommandozentrale. Er war ein Zentaur mit Verfolgungswahn, der davon überzeugt war, dass sämtliche menschlichen Geheimdienste sein Transport- und Beobachtungsnetz überwachten. Um sie daran zu hindern, seine Gedanken zu lesen, trug er ständig eine Kappe aus Stanniolpapier.
    Abrupt blickte er auf, als Holly durch die Schleusentür trat. »Hat dich jemand reinkommen sehen?«
    Holly überlegte einen Moment. »Ja, das FBI, die CIA, die NSA, die DEA und das MI6. Ach ja, und die GPB.«
    Foaly runzelte die Stirn. »Die GPB?«
    »Gesamte Polizeibelegschaft«, erklärte Holly grinsend.
    Foaly erhob sich von seinem Drehstuhl und klapperte zu ihr hinüber. »Sehr witzig, Holly. Wirklich zum Schreien. Ich dachte eigentlich, die Hamburg-Geschichte hätte deinem Übermut einen Dämpfer verpasst. An deiner Stelle würde ich mich lieber auf den Auftrag konzentrieren, den du vor dir hast.«
    Holly riss sich zusammen. Er hatte Recht. »Okay, Foaly. Dann leg mal los.«
    Der Zentaur zeigte auf einen großen Plasmabildschirm, auf dem ein Livebild vom Eurosat zu sehen war. »Der rote Punkt ist der Troll. Er bewegt sich auf Martina Franca zu, eine Festungsstadt in der Nähe von Brindisi. Wir vermuten, dass er versehentlich in Schacht E7 geraten ist. Der war gerade in der Kühlphase nach einem Abschuss, sonst wäre der Troll inzwischen gut durchgegrillt.«
    Holly zog eine Grimasse. Hübsche Vorstellung.
    »Zum Glück hat unser Objekt unterwegs ein Picknick gemacht. Er hat sich ein paar Kühe zum Frühstück genehmigt, dadurch haben wir ein bisschen Zeit gewonnen, ein oder zwei Stunden.«
    »Ein paar Kühe?«, rief Holly aus. »Wie groß ist denn der Kerl?«
    Foaly rückte seine Stanniolkappe gerade. »Ein voll ausgewachsenes Trollmännchen. Einhundertachtzig Kilo, mit Stoßzähnen wie ein Wildschwein. So ein richtig wildes Wildschwein.«
    Holly schluckte. Auf einmal war sie heilfroh, dass sie bei der Aufklärung und

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