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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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nicht bei der Bergung war. »Na schön. Was hast du für mich?«
    Foaly trabte zum Ausrüstungsregal und nahm etwas herunter, das wie eine rechteckige Armbanduhr aussah. »Ein Ortungsgerät. Du findest ihn, wir finden dich. Das Übliche.«
    »Was ist mit Video?«
    Der Zentaur befestigte einen kleinen Zylinder an der entsprechenden Mulde in Hollys Helm. »Liveschaltung. Nuklearbatterien. Unbegrenzte Sendedauer. Das Mikro ist stimmgesteuert.«
    »Gut«, sagte Holly. »Root meinte, ich sollte diesmal eine Waffe mitnehmen. Nur für den Notfall.«
    »Schon gebongt«, erwiderte Foaly. Er nahm eine Platinpistole aus dem Regal. »Eine Neutrino 2000. Das neueste Modell. Die haben selbst die Tunnelbanden noch nicht. Drei Einstellungen: angeschmort, gut durch und komplett verkohlt. Ebenfalls nuklearbetrieben, also nicht kaputt zu kriegen. Das Schätzchen überlebt dich um tausend Jahre.«
    Holly schob die leichtgewichtige Waffe in ihr Schulterhalfter. »Dann bin ich bereit. Glaube ich.«
    Foaly gluckste. »Das bezweifle ich. Niemand ist je wirklich bereit für einen Troll.«
    »Reizend, wie du mein Selbstvertrauen aufbaust.«
    »Selbstvertrauen ist nichts anderes als Unwissenheit«, warnte der Zentaur. »Wenn man sich stark fühlt, dann nur, weil es etwas gibt, das man nicht weiß.«
    Holly wollte ihm widersprechen, ließ es dann jedoch bleiben. Vielleicht weil sie die ungute Ahnung hatte, dass Foaly Recht haben könnte.
     
    * * *
     
    Die Druckaufzüge wurden mithilfe von Magmasäulen betrieben, die vom Erdinnern aufstiegen. Die Technikleute von der ZUP hatten unter Foalys Anleitung eiförmige Titankapseln gebaut, in denen man sich auf den Strömen forttragen lassen konnte. Sie waren auch mit eigenen Motoren ausgestattet, doch für einen Expressaufstieg an die Oberfläche gab es nichts Besseres als die Schubkraft einer kräftigen Glutwoge.
    Foaly führte sie an einer langen Reihe von Startrampen zu Schacht E7. Die Kapsel, die dort in ihrer Halterung saß, sah nicht unbedingt so aus, als ob sie dazu geeignet wäre, auf Magmaströmen entlangzuschießen. Ihre Unterseite war verkohlt und von fliegenden Gesteinsbrocken zerbeult.
    Der Zentaur tätschelte zärtlich eine der Stoßstangen. »Das Schätzchen hier ist seit fünfzig Jahren im Dienst. Das älteste Modell in der Schachtzentrale.«
    Holly schluckte. Der Abschuss machte sie so schon nervös genug, und dann noch ein Oldtimer! »Und wann wird es in den Ruhestand geschickt?«
    Foaly kratzte sich den behaarten Bauch. »Bei der augenblicklichen Finanzlage wohl erst, wenn einer dabei draufgeht.«
    Holly wuchtete die schwere Tür auf. Die Gummiabdichtung gab ein Zischen von sich. Die Kapsel war alles andere als komfortabel. Zwischen dem ganzen Elektronikkram war kaum noch Platz für den Fahrersitz.
    »Was ist denn das?«, fragte Holly und deutete auf einen gräulichen Fleck auf der Kopfstütze.
    Foaly scharrte unbehaglich mit den Hufen. »Ähm... Gehirnflüssigkeit, glaube ich. Beim letzten Einsatz hatten wir ein Leck in der Druckkammer. Aber das ist repariert. Und der Officer lebt noch. Leichte Verluste beim IQ, aber er ist munter und kann schon wieder flüssige Nahrung zu sich nehmen.«
    »Na, da bin ich ja beruhigt«, scherzte Holly tapfer und tastete sich durch das Kabelgewirr ins Innere.
    Foaly schnallte sie im Sitz fest und prüfte sorgfältig die Gurte. »Alles klar?«
    Holly nickte.
    Foaly klopfte gegen ihr Helmmikro. »Lass mal von dir hören«, sagte er und schob die Tür hinter sich zu.
    Bloß nicht daran denken, sagte sich Holly. Nicht an die glühend heiße Magmaflut, die dich und diese winzige Kugel verschlingen wird. Nicht daran, dass du mit einer Geschwindigkeit von Mach 2 Richtung Oberfläche gewirbelt wirst, dass du dir vorkommst, als hätte man dich auf links gedreht. Und vor allem nicht an den blutrünstigen Troll, der nur darauf wartet, dich mit seinen Stoßzähnen aufzuschlitzen. Nicht daran denken, hörst du?... Zu spät.
    In ihrem Ohr erklang Foalys Stimme. »Noch zwanzig Sekunden«, sagte er. »Wir haben umgeschaltet auf einen Geheimkanal, für den Fall, dass die Oberirdischen inzwischen auch schon den Untergrund abhören. Man kann nie wissen. Einmal hat ein Öltanker aus dem Mittleren Osten eine Nachricht von uns mitbekommen. Mann, da war vielleicht was los!«
    Holly aktivierte ihr Helmmikro. »Reiß dich zusammen, Foaly. Mein Leben liegt in deiner Hand.«
    »Oh... äh, tut mir Leid. Wir schicken dich jetzt über die Schienen in den Hauptschacht von E7, da

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