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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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außerdem bin ich der Mann, der Liofa die Narbe im Gesicht verpaßt hat.«
    Mit meiner Prahlerei hatte ich ihn verunsichern wollen, und das hatte ich vielleicht auch geschafft, aber er ließ es sich kaum anmerken. Statt dessen kam er mit einem unvermittelten Gebrüll auf mich zu, während seine Männer ohrenbetäubend johlten. Wulfgers Axt pfiff durch die Luft, er hatte den Schild erhoben, um meinen Speer abzuwehren, und attackierte wie ein Stier; ich aber schleuderte ihm meinen Schild ins Gesicht, und zwar seitlich, so daß er wie ein schwerer Diskus aus metallgerahmtem Holz auf ihn zuwirbelte.
    Der unerwartete Anblick des schweren Schildes, der auf sein Gesicht zuflog, zwang ihn, den eigenen Schild zu heben und das heftige Wirbeln seiner Axt einzustellen. Ich hörte, wie mein Schild krachend auf den seinen traf, lag aber bereits, den Speer tief gehalten, auf einem Knie und stach nach oben. Wulfger von den Sarnaed parierte meinen Schild schnell genug, vermochte aber weder in seinem gewichtigen Vorwärtsstürmen innezuhalten, noch seinen Schild rechtzeitig zu senken, so daß er geradewegs in meine lange, schwere, scharf schneidende Speerklinge hineinrannte. Ich hatte auf seinen Bauch gezielt, auf eine Stelle unmittelbar unterhalb seines eisernen Brustpanzers, wo der einzige Schutz ein dickes Lederkoller war, und mein Speer drang mühelos durch das Leder wie eine Nadel durch Leinen. Während die Klinge durch Leder, Haut, Muskeln und Fleisch schnitt, um tief in Wulfgers Unterbauch einzudringen, erhob ich mich. Als ich stand, drehte ich den Schaft und brüllte meine eigene Herausforderung hinaus, während ich sah, wie seine Axtklinge sank. Abermals stieß ich zu, den Speer immer noch tief in seinem Bauch haltend, und drehte die blattförmige Klinge ein zweites Mal. Wulfger von den Sarnaed öffnete den Mund, und als er mich anstarrte, sah ich das Entsetzen in seinem Blick. Er versuchte, die Axt zu heben, aber es gab nur noch diesen gräßlichen Schmerz in seinem Bauch und eine wäßrige Schwäche in seinen Beinen; dann wankte er, rang nach Luft und sank in die Knie.
    Ich ließ den Speer los und trat, Hywelbane ziehend, zurück. »Das ist unser Land, Wulfger von den Sarnaed«, erklärte ich so laut, daß seine Männer es vernehmen konnten. »Und es wird unser Land bleiben.« Ich schwang die Klinge ein einziges Mal, schwang sie aber so stark, daß sie durch die verfilzte Masse seiner Haare im Nacken und tief bis in seine Wirbelsäule drang.
    Er war auf der Stelle tot und fiel zu Boden.
    Ich packte meinen Speerschaft, setzte einen Stiefel auf Wulfgers Bauch und zog die widerstrebende Klinge heraus. Dann bückte ich mich und riß den Wolfsschädel von seinem Helm. Den gelblichen Schädel streckte ich zunächst den Feinden entgegen, dann schleuderte ich ihn zu Boden und zerstampfte ihn mit dem Fuß. Ich löste die goldene Kette des Mannes; dann nahm ich mir seinen Schild, seine Axt und sein Messer und schwenkte die Trophäen in Richtung seiner Männer, die schweigend dastanden und zusahen. Meine Männer tanzten und johlten laut ihre Genugtuung heraus. Schließlich bückte ich mich noch einmal und löste seine schweren Beinschienen aus Bronze, die mit dem Abbild meines Gottes Mithras verziert waren.
    Nun stand ich da mit meiner Beute. »Schickt die Kinder zu mir!« rief ich den Sachsen zu.
    »Kommt und holt sie Euch«, rief ein Mann zurück und durchschnitt einem der Kinder mit einer schnellen Bewegung die Kehle. Die beiden anderen Kinder schrien; dann wurden auch sie getötet, und die Sachsen spien auf die kleinen Körper. Einen Augenblick lang dachte ich, meine Männer würden die Beherrschung verlieren und über den Sattel hinweg angreifen, aber Issa und Niall hielten sie auf den Wällen zurück. Ich spie auf Wulfgers Leichnam, grinste die hinterhältigen Feinde höhnisch an und stieg mit meinen Trophäen den Hügel hinauf.
    Wulfgers Schild gab ich einem Landwehrmann, das Messer schenkte ich Niall, und Issa bekam die Axt. »In der Schlacht solltest du sie lieber nicht benutzen«, riet ich ihm. »Aber zum Holzhacken ist sie bestimmt sehr praktisch.«
    Die goldene Kette wollte ich Ceinwyn geben, aber sie schüttelte ablehnend den Kopf. »Ich mag kein Gold von Toten«, erklärte sie mir. Sie hatte unsere Töchter im Arm, und ich konnte sehen, daß sie geweint hatte. Ceinwyn gab nicht leicht ihre Gefühle preis. Schon als Kind hatte sie gelernt, daß sie sich die Zuneigung ihres einschüchternden Vaters sichern konnte, indem

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