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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Lächeln seinem Sohn. »Vielleicht wird Mordred ja sterben, und wir können endlich heimkehren.«
    »Aber Nimue«, wandte ich ein. »Die wird uns bis ans Ende der Welt verfolgen.«
    Arthur verzog das Gesicht. »Dann muß Nimue getötet werden«, erklärte er. »Aber auch dieses Problem muß warten, bis der Zeitpunkt dafür gekommen ist. Zunächst müssen wir jetzt einmal entscheiden, wie wir nach Broceliande gelangen.«
    »Wir gehen nach Camlann«, sagte ich, »und erkundigen uns nach Caddwg, dem Bootsmann.«
    Arthur sah mich verwundert an; die Überzeugung in meiner Stimme erstaunte ihn. »Caddwg?«
    »Das hat Merlin arrangiert, Lord«, antwortete ich ihm. »Und er hat mir davon erzählt. Es ist seine letzte Gabe an Euch.«
    Arthur schloß die Augen. Er dachte an Merlin, und ein, zwei Herzschläge lang dachte ich, er werde Tränen vergießen; statt dessen jedoch erschauerte er nur. »Also nach Camlann«, sagte er, als er die Augen wieder öffnete.
    Einion, Culhwchs Sohn, nahm das Sattelpferd, um auf der Suche nach Sagramor ostwärts zu reiten. Dabei nahm er neue Befehle mit, die Sagramor anwiesen, sich Boote zu beschaffen und übers Meer südwärts nach Armorica zu fahren. Einion sollte dem Numidier mitteilen, daß wir uns in Camlann ebenfalls ein Boot besorgen und versuchen würden, ihn an der Küste von Broceliande zu treffen. Es sollte keine Schlacht gegen Mordred, keine Akklamation auf Caer Cadarn geben, sondern nichts als eine wenig heldenhafte Flucht übers Meer.
    Nachdem Einion losgeritten war, setzten wir Arthurbach und die kleine Seren auf eins der Mulis, packten unsere Rüstungen auf das andere und zogen gen Süden. Inzwischen mußte Mordred entdeckt haben, daß wir aus Siluria geflohen waren, und Dumnonias Heer den Befehl zum Umkehren gegeben haben. Bei seinen Truppen würden sich ganz zweifellos Nimues Männer befinden, und die hatten den Vorteil der festen Römerstraßen, während wir meilenweit querfeldein durch hügeliges Gelände ziehen mußten. Also versuchten wir uns zu beeilen. Das war nicht so leicht, denn die Hügel waren steil, die Straße war lang, Ceinwyn war noch immer schwach, die Mulis waren langsam, und Culhwch hinkte seit jener längst vergangenen Schlacht, die wir bei London gegen Aelle geschlagen hatten. Wir kamen nur langsam voran, doch Arthur schien sich jetzt in sein Schicksal ergeben zu haben.
    »Mordred kann unmöglich wissen, wo er uns suchen muß«, behauptete er.
    »Aber Nimue wird es wissen«, entgegnete ich. »Wer weiß, was sie Merlin zum Schluß noch an Informationen abgerungen hat?«
    Arthur schwieg eine Weile. Wir marschierten durch einen lichten Wald, der von Glockenblumen und dem frischen Grün des neuen Jahres leuchtete. »Wißt Ihr, was ich tun sollte?« fragte er mich nach einer Weile. »Ich sollte mir einen tiefen Brunnen suchen, Excalibur hineinwerfen und es mit dicken Steinen bedecken, damit es von nun an bis ans Ende der Welt von keinem Menschen gefunden werden kann.«
    »Und warum tut Ihr das nicht, Lord?«
    Lächelnd berührte er das Heft seines Schwertes. »Weil ich mich an dieses Schwert gewöhnt habe. Ich werde es behalten, bis ich es nicht mehr brauche. Doch wenn es sein muß, werde ich es verstecken. Nur jetzt noch nicht.« Nachdenklich ging er weiter. »Seid Ihr zornig auf mich?« fragte er mich nach einer langen Pause.
    »Auf Euch? Wieso?«
    Mit einer Geste umfaßte er ganz Dumnonia, das ganze, traurige Land, das jetzt, an diesem Frühlingsmorgen von Blüten und frischem Grün leuchtete. »Wenn ich geblieben wäre, Derfel«, sagte er, »wenn ich Mordred die Macht verweigert hätte, wäre dies alles nicht geschehen.«
    Seine Worte klangen bedauernd.
    »Aber wer hätte je gedacht, daß sich Mordred als guter Soldat erweisen würde?« wandte ich ein. »Oder ein Heer aufbringen könnte?«
    »Richtig«, räumte er ein. »Und als ich Meurigs Forderung zustimmte, dachte ich, daß Mordred in Durnovaria dahinsiechen würde. Ich dachte, er würde sich selbst ins Grab trinken oder bei einem Streit ein Messer in den Rücken kriegen.« Er schüttelte den Kopf. »Er hätte niemals König werden dürfen. Aber ich hatte keine Wahl. Ich hatte es Uther geschworen.«
    Es ging alles auf jenen Schwur zurück, und ich dachte an den Großen Kronrat, den letzten, der in Britannien abgehalten wurde, bei dem Uther den Eid entworfen hatte, durch den Mordred zum König gemacht wurde. Uther war damals ein alter Mann gewesen, dick und krank und dem Tode nahe; ich dagegen ein kleiner

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