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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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widerspenstig. Morwenna, die älteste, sonst immer ein ruhiges und zufriedenes Kind, wurde zänkisch und so penetrant selbstsüchtig, daß Ceinwyn zum Gürtel greifen mußte. »Gwydre fehlt ihr«, erklärte mir Ceinwyn anschließend. Da Arthur erklärt hatte, er werde Gwydre nicht mehr von seiner Seite lassen, war der Junge mit seinem Vater zu König Meurig gezogen. »Die beiden sollten im nächsten Jahr vermählt werden«, ergänzte Ceinwyn.
    »Das wird sie kurieren.«
    »Falls Arthur zuläßt, daß Gwydre sich mit ihr vermählt«, gab ich düster zurück. »Er hat in letzter Zeit nicht besonders viel für uns übrig.«
    Ich hatte Arthur nach Gwent begleiten wollen, aber er hatte das entschieden abgelehnt. Es hatte eine Zeit gegeben, da ich mich für seinen besten Freund hielt, nun aber schien er mir zu grollen, statt mich freudig willkommen zu heißen. »Er glaubt, ich hätte Gwydres Leben aufs Spiel gesetzt«, erklärte ich.
    »Nein«, widersprach Ceinwyn. »Er hält sich seit jener Nacht von dir fern, als er Guinevere überraschte.«
    »Warum sollte das etwas an unserer Freundschaft ändern?«
    »Weil du bei ihm warst, Liebster«, sagte Ceinwyn geduldig, »und weil er dir gegenüber nicht so tun kann, als hätte sich nichts verändert. Du warst Zeuge seiner Schande. Wenn er dich sieht, denkt er an sie. Außerdem ist er eifersüchtig.«
    »Eifersüchtig?«
    Sie lächelte. »Er glaubt, du seist glücklich. Er glaubt jetzt sogar, wenn er mich geheiratet hätte, wäre er ebenfalls glücklich geworden.«
    »Das wäre er vermutlich«, räumte ich ein.
    »Er hat es sogar angedeutet«, sagte Ceinwyn unbedacht.
    »Er hat was?« fuhr ich auf.
    »Es war nicht ernst gemeint, Derfel«, beschwichtigte sie mich. »Der Ärmste braucht Bestätigung. Er glaubt, weil eine Frau ihn zurückgestoßen hat, müßten ihn alle Frauen zurückstoßen. Nur deswegen hat er mich gefragt.«
    Ich berührte Hywelbanes Heft. »Du hast mir nie was davon erzählt.«
    »Warum sollte ich? Es gab nichts zu erzählen. Er hat mir eine sehr ungeschickte Frage gestellt, und ich habe ihm erklärt, daß ich vor den Göttern geschworen habe, bei dir zu bleiben. Ich hab’s ihm sehr behutsam gesagt, und anschließend hat er sich sehr geschämt. Außerdem habe ich ihm versprochen, daß ich dir nichts davon sagen würde. Dieses Versprechen habe ich nun gebrochen, und das bedeutet, daß mich die Götter strafen werden.« Sie zuckte die Achseln, als wolle sie andeuten, sie habe eine Strafe verdient und akzeptiere sie. »Er braucht eine Gemahlin«, setzte sie ironisch hinzu.
    »Oder eine Frau.«
    »Nein«, widersprach Ceinwyn. »Er ist kein Mann fürs Flüchtige. Er kann nicht bei einer Frau liegen und anschließend davongehen. Er verwechselt Begehren mit Liebe. Wenn Arthur seine Seele gibt, gibt er alles; er kann nicht nur ein kleines bißchen von sich geben.«
    Ich war immer noch zornig. »Was hätte denn ich seiner Ansicht nach tun sollen, wenn er mit dir vermählt ist?«
    »Er dachte, du würdest als Mordreds Vormund Dumnonia regieren«, antwortete Ceinwyn. »Er hatte die sonderbare Vorstellung, daß ich mit ihm nach Broceliande gehen würde und wir dort wie die Kinder in der warmen Sonne leben könnten, während du hierbleibst und die Sachsen besiegst.« Sie lachte.
    »Wann hat er dich gefragt?«
    »An dem Tag, an dem er dir befahl, zu Aelle zu gehen. Ich glaube, er dachte, ich würde mit ihm durchbrennen, während du fort warst.«
    »Oder er hoffte, Aelle würde mich töten«, sagte ich grollend und dachte daran, daß der Sachse erklärt hatte, er werde jeden Boten abschlachten.
    »Danach hat er sich sehr geschämt«, versicherte mir Ceinwyn ernst.
    »Und du darfst ihm nicht sagen, daß ich es dir erzählt habe.« Sie nahm mir dieses Versprechen ab, und ich hielt es getreulich. »Es war wirklich nicht von Bedeutung«, setzte sie hinzu, und dann, um das Thema zu beenden: »Wenn ich ja gesagt hätte, ich glaube, er wäre sehr erschrocken gewesen. Er hat mich gefragt, Derfel, weil er einen tiefen Schmerz verspürt, und Männer, die Schmerz leiden, tun verzweifelte Dinge. In Wirklichkeit will er mit Guinevere davonlaufen, aber das kann er nicht, weil sein Stolz das nicht zuläßt und weil er weiß, daß wir ihn alle brauchen, um die Sachsen zu besiegen.«
    Und dazu brauchten wir Meurigs Speerkämpfer, aber es gab keine Nachrichten über Arthurs Verhandlungen mit Gwent. Wochen vergingen, und noch immer hörten wir nichts aus dem Norden. Ein Wanderpriester aus

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