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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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lächelte. »Andrea hat natürlich vollkommen recht, wenn sie sagt, dass Pferde Gesellschaft brauchen«, sagte sie. »Aber ich trau mich nicht, Ascalon aus der Box zu lassen, weil ich fürchte, dass er uns davonrennt, sobald er eine Gelegenheit zur Flucht sieht. Ascalon ist nämlich nicht dumm. Manchmal habe ich das Gefühl, er versteht jedes Wort, wenn ich mit ihm spreche.«
    »Benimmt er sich denn so schlimm?«, fragte Muriel betroffen. Sie erinnerte sich noch gut an den Augenblick, als sie Ascalon die Leckerli gegeben hatte. Da war er so zahm und brav gewesen. Ganz anders, als ihre Mutter ihn nun schilderte.
    »Schlimmer!« Ihre Mutter seufzte. »Ich werde mich heute Abend noch einmal mit einem Kollegen beraten, der schon ähnlich schwere Fälle zu betreuen hatte, aber viel Hoffnung mache ich mir nicht.« Sie schüttelte betrübt den Kopf und hob den Zeigefinger. »Hört ihr das?«, fragte sie.
    Alle lauschten.
    Draußen war ein rhythmisches Dröhnen und Donnern zu hören.
    »Was ist das?«, fragte Vivien.
    »Das ist Ascalon, du Dumpfbacke.« Mirko grinste. »Echt krass. Wenn der so weitermacht, zertrümmert er noch den ganzen Patientenstall.«
    »Eben!« Renata Vollmer blickte besorgt drein. »Und nicht nur das, er macht auch die anderen Pferde nervös.« Sie verstummte, sah aus dem Fenster über den dämmrigen Hof zum Patientenstall hinüber und stand auf. »Also, so geht das nicht weiter!«, sagte sie und es klang, als hätte sie gerade einen Entschluss gefasst. »Wenn er sich bis Sonntag nicht beruhigt hat, muss Madame de Chevalier ihn wieder abholen.«
    »Nein!« Muriel sprang so hastig auf, dass das Tischtuch verrutschte.
    »Vorsicht, Señorita!« Teresas beherztes Zugreifen konnte gerade noch verhindern, dass Muriels Teller vom Tisch fiel. Aber Muriel bemerkte es nicht einmal. »Nein, Mam, das darfst du nicht. Ich … ich bin mir ganz sicher, dass er nicht so wild ist, wie er sich hier aufführt«, stieß sie aufgebracht hervor. »Ich habe ihn doch schon mal gestreichelt. Du weißt doch, neulich, als du telefoniert hast. Da …«
    » … hatte er morgens eine Beruhigungsspritze bekommen.« Renata Vollmer nickte. »Der Zustand ist mit dem da«, sie deutete zum Patientenstall hinüber, »nicht zu vergleichen.«
    »Aber er mag mich!«, rief Muriel aus.
    »So?« Ihre Mutter zog erstaunt eine Augenbraue in die Höhe. »Und woher nimmst du diese Überzeugung?«
    Muriel antwortete nicht sofort. Sie hatte nichts, das sie als Begründung anführen konnte. Es war nur so ein Gefühl. Verbissen kaute sie auf der Unterlippe und suchte nach Argumenten.
    Alle starrten sie an.
    Sie wusste, dass sie jetzt etwas sagen musste, etwas, das ihre Mutter überzeugte, aber da war nichts – nichts, außer der Gewissheit, dass sie recht hatte.
    »Ich weiß es einfach!«
    Noch während sie das sagte, spürte sie, wie albern das klang.
    »Du redest wie Vivien!« Mirko gluckste vor Vergnügen. »Jetzt musst du nur noch mit dem Fuß auf den Boden stampfen, dann …«
    »Mirko, bitte!« Renata Vollmer sah ihren Sohn streng an. »Wir haben schon genug Ärger, da musst du nicht noch Streit anfangen.« Dann wandte sie sich wieder Muriel zu. »Du weißt es also?«, hakte sie nach. »Und woher?«
    »Als ich ihn gestreichelt habe, habe ich gespürt, dass er mich mag.« Muriel bemühte sich um einen ernsten und sachlichen Tonfall. Nichts war peinlicher, als sich wie Vivien anzuhören.
    Ihre Mutter sah sie lange schweigend an. Dann warf sie einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr.
    »Darüber reden wir später noch einmal«, sagte sie knapp, wischte sich die Hände an der Serviette ab, stand auf und ging zur Tür. »Ich muss vorher noch ein dringendes Telefonat führen. Nachher komme ich dann zu dir ins Zimmer, Muriel.« Sie schaute Mirko und Vivien streng an. »Allein!«

    Muriel musste nicht lange warten.
    Sie hatte es sich gerade mit einem dicken Schmöker auf dem Bett gemütlich gemacht und die erste Seite gelesen, als auf einmal die Tür aufging und ihre Mutter ins Zimmer schaute.
    »Darf ich reinkommen?«
    »Klar!« Muriel legte das Buch beiseite, setzte sich auf die Bettkante und schaute ihre Mutter an.
    »Und?«, fragte sie.
    »Was, ›und‹?« Renata Vollmer schien die Frage nicht zu verstehen.
    »Na, konnte er dir helfen, dein Kollege?«
    »Ach so.« Ihre Mutter lächelte, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Nein, das konnte er nicht.«
    »Schade.«
    »Ja, schade!« Renata Vollmer nahm neben Muriel Platz und ließ

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