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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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drehte sich um.
    »O nein!« Muriel schlug erschrocken die Hände vor den Mund, als sie sah, in was für einem Zustand das Pferd war. Die seidige blonde Mähne war verfilzt und voller Stroh, das nussbraune Fell von flockigem Schweiß bedeckt. Die Nüstern waren gebläht und die dunklen Augen weit aufgerissen. Noch nie hatte Muriel ein Pferd gesehen, auf das der Ausdruck »irre« so gut gepasst hätte wie auf Ascalon in diesem Augenblick.
    »Ein furchtbarer Anblick, nicht wahr?« Tiefes Mitgefühl schwang in der Stimme ihrer Mutter mit. »Dabei ist er doch hier, damit es ihm besser geht.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Verstehst du nun, warum ich so ratlos bin? Wenn er doch wenigstens etwas fressen würde …« Sie machte eine hilflose Geste. »Ich weiß einfach nicht weiter.«
    »Wenigstens ist er jetzt ruhig.« Muriel spürte Ascalons Blick auf sich ruhen. Er musterte sie auf eine Weise, wie sie es noch bei keinem anderen Pferd erlebt hatte.
    Wie unheimlich.
    Muriel erschauerte.
    Ihrer Mutter entging nicht, dass sie zögerte. »Nun, hast du es dir doch noch anders überlegt?«, fragte sie.
    Muriel schüttelte stumm den Kopf. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt jetzt Ascalon. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, steckte sie die Hand in die Westentasche, holte einige Leckerli hervor und ging langsam auf die Box zu.
    »Sei vorsichtig!«, hörte sie ihre Mutter hinter sich flüstern.
    Ascalon schnaubte und scharrte mit dem Vorderhuf, fing aber nicht wieder an auszuschlagen. Ganz ruhig stand er an der Boxentür und streckte Muriel die Nase über das zersplitterte Holz hinweg entgegen. Die Nüstern bewegten sich schnuppernd. Als er den Duft der Leckerli wahrnahm, wurde er unruhig, blieb aber brav.
    »Hier, die sind für dich!« Nur ein halber Meter trennte Muriel jetzt noch von dem wuchtigen Kopf des Pferdes, das immer wieder gierig die Zähne bleckte und versuchte die Leckerli mit den Lippen zu erreichen.
    »Du Armer, hast bestimmt großen Hunger.« Muriel klopfte das Herz bis zum Hals, als sie noch ein Stück näher an die Box herantrat. Sie war immer noch fest davon überzeugt, dass Ascalon ihr nichts tun würde, aber das große Pferd leibhaftig vor sich zu sehen, war etwas ganz anderes, als am Küchentisch darüber zu sprechen.
    »Willst du nicht doch lieber eine Möhre nehmen?« Die besorgte Stimme ihrer Mutter trug nicht gerade dazu bei, ihr Mut zu machen.
    Muriel ärgerte sich. Warum hatte es überhaupt erst so weit kommen müssen? Warum hatte ihre Mutter sie nicht schon vorher zu Ascalon gelassen? Vor ein paar Tagen war alles so einfach gewesen. Da hatte sie keine Angst gehabt.
    Nun mach schon!, spornte sie sich in Gedanken an. Er tut dir nichts.
    Ein kurzes Zögern, dann schloss sie die Augen und tat den letzten Schritt. Sie hörte, wie ihre Mutter scharf die Luft einsog, und spürte den warmen Atem des Pferdes an ihren kalten Fingern. Der Wind heulte durch die Ritzen des Daches und irgendwo draußen bellte Titus so heftig, als wolle er sie warnen.
    Muriel unterdrückte den Impuls, die Hand wegzuziehen. Er beißt mich nicht!, ermutigte sie sich in Gedanken. Er beißt mich nicht!
    Und wirklich – so vorsichtig, als spüre er ihre Furcht, nahm Ascalon die Leckerli mit den Lippen von ihrer Hand.
    Muriel hörte ihre Mutter aufatmen, öffnete die Augen und stieß selbst einen erleichterten Seufzer aus. Noch ehe sich ihr hämmernder Herzschlag beruhigt hatte, griff sie erneut in die Tasche und hielt Ascalon mit den Worten: »Hier, die sind auch für dich!«, noch mehr Leckerli hin, die er, wie schon zuvor, sanft entgegennahm.
    Muriel war so stolz und glücklich, dass sie glaubte platzen zu müssen. Einem plötzlichen Impuls folgend, trat sie auf Ascalon zu, schlang die Arme um seinen Hals und sagte: »Ich wusste doch, dass du mein Freund bist! Ich wusste es.«

Ein Traum wird wahr

    Wie ein Dieb in der Nacht glitt ein Schatten über den mondbeschienenen Hofplatz. Zielsicher bewegte sich die dunkle Gestalt auf die Tür des Patientenstalls zu, öffnete sie und schlüpfte lautlos hinein.
    Niemand hatte sie gesehen, niemand hatte sie gehört. Sie war hier und doch war sie es nicht. Sie wusste sich wohl zu verbergen.
    Im schwachen Schein das Nachtlichts, das den Stall spärlich erhellte, trat sie vor die Box, in der sich das einzige Pferd in diesem Stall zur Ruhe gelegt hatte.
    Mein Freund.
    Ihre Lippen bewegten sich nicht, als sie die Worte in die Stille wob, aber das Pferd reagierte sofort. Schnaubend kam es auf die

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