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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Ring!« Muriel schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Natürlich! Der Ring!« Sie lachte befreit auf. Endlich wusste sie, was die Stimme gesagt hatte. Der magische Ring, den sie von der Schicksalsgöttin bekommen hatte, lag noch immer gut versteckt in ihrer Schmuckschatulle. Bestimmt wollte die Stimme sie daran erinnern, dass sie ihn nicht vergessen durfte, wenn sie gerufen wurde.
    »Danke!« In einem Anflug von schwesterlicher Zuneigung umarmte Muriel die verdutzte Vivien und sagte: »Du hast mir gerade sehr geholfen.«
    »Wirklich?« Vivien runzelte die Stirn. »Wie denn?«
    »Ist nicht wichtig.« Muriel winkte ab. »Jetzt zeig mal den Ring.«
    »Erst wenn du mir sagst, wie ich dir geholfen habe.«
    »Mach ich aber nicht.«
    »Dann zeig ich dir den Ring auch nicht.« Vivien verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Auch gut, dann kannst du ja wieder gehen.«
    »Du bist ja so gemein.« Vivien steckte Muriel die Zunge heraus.
    »Nö.« Muriel grinste.
    Vivien schien zu spüren, dass sie so nicht weiterkam. Eine Weile zögerte sie noch, dann streckte sie die Hand aus und ließ den Ring im Licht funkeln. »Passt der nun zum Armband oder nicht?«, fragte sie zerknirscht.
    »Der passt wunderbar.« Muriel nickte. »Er ist schlicht und stiehlt dem Armband nicht die Show.«
    »Gut, dann trage ich das zur Einschulung.« Vivien stand auf und lief zur Tür. »Ohne die Kette natürlich.« Sie huschte hinaus und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Muriel wartete noch einen Augenblick. Bei Vivien konnte man nie sicher sein, dass sie nicht doch noch einmal zurückkam.
    Als alles ruhig blieb, sprang Muriel vom Bett und ging zu der kleinen Anrichte, in der sie ihren Schmuck und allerlei andere persönliche Dinge aufbewahrte. Sie öffnete die oberste Schublade und nahm ihre Schmuckschatulle heraus. Das Kästchen sah aus wie eine richtige Piratenschatzkiste. Innen war es mit rotem Samt ausgeschlagen und besaß zwei fein gepolsterte Einlegeböden mit Unterteilungen für die verschiedenen Schmuckstücke.
    Ganz unten, wo man ihn nicht sofort entdeckte, lag der Ring. Muriel nahm ihn an sich und fuhr mit dem Finger ehrfürchtig über die feinen verschlungenen Linien und die beiden Runen*, die den Ring zierten.
    »R und M«, murmelte sie leise vor sich hin, »R für Reise und für die innere Führung. M für Pferd. Für Vertrauen, Treue und Beweglichkeit.« Sie spürte ein leichtes Erschauern, als sie daran dachte, wie sie den Ring bekommen hatte.
    Damals in jener schicksalshaften Nacht, als Ascalon sie zum ersten Mal zu der Hütte auf der Lichtung geführt hatte, hatte die Schicksalsgöttin selbst ihr den viel zu großen Ring auf den Finger gesteckt und gesagt: » Dies ist der Ring der Wächter. Er wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist etwas ganz Besonderes. Einst von einem Schmied der Wikinger für mich geschaffen und mit der Macht zweier germanischer Schriftzeichen versehen, besitzt er die Gabe, sich jedem Träger anzupassen …«
    Als sie die Hände fortgenommen hatte, hatte sich der Ring wie durch ein Wunder an ihren Finger angepasst. Sie konnte sich nicht erklären, wie das geschehen war, aber das war auch nicht wichtig. Der Ring gehörte nun ihr. Er war der Beweis, dass sie in jener Nacht nicht geträumt hatte. Der Beweis dafür, dass es die Lichtung mit der Hütte und die Schicksalsgöttin wirklich gab – und dafür, dass sie wirklich eine Wächterin des Schicksals war.
    Muriel holte tief Luft und steckte sich den Ring an den Finger. Nach den mysteriösen Ereignissen des Tages hielt sie es für sicherer, ihn über Nacht zu tragen.
    Sorgfältig legte sie die Einlegeböden zurück in die Schatulle. Dabei fiel ihr Blick auf die Silberkette mit dem Opferdolch, die ihr Vater ihr mitgebracht hatte.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, nahm sie die Kette heraus, legte sie sich um den Hals und trat vor den Spiegel. Kühl und glatt lag das Metall auf der Haut. Kette und Anhänger funkelten im Licht der Deckenlampe. Die Kette war hübsch. Und sie war außergewöhnlich. Fast wie der Ring. Nur magisch war sie nicht. Ein hübsches Souvenir, gefertigt für die Touristen, die die alten Maya-Städte jedes Jahr zu Tausenden besuchten. Muriel machte sich nichts vor. Vermutlich liefen Hunderte von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt mit so einer Kette herum.
    »Aber hübsch ist sie trotzdem.« Muriel lächelte ihrem Spiegelbild zu. »Und ich bin sicher die Einzige in ganz Willenberg, die so eine Kette

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