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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sich die Vorderhufe des Wallachs auch schon in die Luft, während er sich gleichzeitig kraftvoll mit den Hinterbeinen abstieß und sprang.
    Wie schon bei ihrem ersten Sprung über das Tor schien sich die Zeit auch diesmal wieder zu dehnen. Die Geräusche ringsumher verstummten und selbst der Windhauch, den Muriel auf dem Gesicht gespürt hatte, war fort.
    Wie in Zeitlupe sah sie das helle Gatter unter sich dahinziehen. Obwohl es diesmal zu dunkel war, um Einzelheiten zu erkennen, war es wieder ein wundersamer Augenblick voller Stille und Magie, der sich endlos zu dehnen schien.
    Mit einem sanften Ruck setzten die Hufe jenseits des Tors auf. Die Zeit fand den Rhythmus wieder und Ascalon preschte in den Wald hinein. Hier war es noch finsterer als auf der Wiese. Die Schatten der Bäume verschmolzen zu einer Mauer aus Dunkelheit in der Schwärze der Nacht. Ascalon kümmerte das nicht. Immer schneller und schneller ritt er, bis der Hufschlag zu einem lautlosen Trommelwirbel wurde.
    Muriel schloss die Augen. Sie liebte scharfe Ritte und wünschte, sie könne ewig so weiterreiten.
    Nach einer Zeit, in der Minuten oder auch Stunden vergangen sein konnten, wurde Ascalon langsamer und fiel in einen leichten Trab. Muriel atmete tief durch und setzte sich auf. Ihre Wangen waren gerötet, ihr Haar zerzaust und das Hochgefühl des scharfen Ritts hallte noch in ihr nach. Blinzelnd schaute sie sich um und fand sich, wie schon bei ihrem ersten Ausflug mit Ascalon, in dem Wald wieder, der ihr fremd und vertraut zugleich war.
    Alles sah noch genauso aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Der Mond schien und warf sein silbernes Licht auf exotisch anmutende Bäume mit gefurchten Stämmen und Ästen, die aussahen wie die Tentakel einer riesigen Krake. Andere hatten dicke Äste mit knollenartigen Kronen und wieder andere liefen nach oben hin spitz zu. Dazwischen gab es Büsche mit silbernen, trichterförmigen Blüten und andere seltsame Gewächse.
    Eines jedoch war anders als bei ihrem ersten Besuch in dem verwunschenen Wald; diesmal wusste sie ganz sicher, dass sie nicht träumte. Die Pflanzen hier waren so wirklich wie sie selbst und was geschah, war so real wie eine Mathestunde am Willenberger Gymnasium. Sie versuchte erst gar nicht, Ascalon zu lenken. Der Wallach kannte den Weg und würde sich durch nichts davon abbringen lassen.
    So nahm sich Muriel die Zeit, die fremdartige Schönheit der Umgebung zu bewundern, bis sie in der Ferne einen hellen Flecken zwischen den Bäumen entdeckte.
    Die Lichtung.
    Muriel erschauerte.
    Ihr Herz klopfte heftig, als Ascalon aus dem Wald trat und durch den wogenden Nebel auf die Hütte zuschritt, die mitten auf der Wiese stand.
    Auch hier wirkte alles unverändert. Hinter dem einzigen Fenster brannte noch immer das Licht und aus dem windschiefen Schornstein stieg die fast schon vertraute Rauchsäule auf. Selbst der Mond schien sich nicht von der Stelle bewegt zu haben.
    Ascalon schnaubte leise. Dann blieb er stehen. Und als sei dies ein Zeichen gewesen, schwang nur einen Wimpernschlag später die Tür auf.
    »Ich heiße euch willkommen!« Gewandet in ein ärmelloses, diesmal weinrotes Kleid mit goldenen Stickereien, das um die Taille von einer golddurchwirkten Kordel gehalten wurde, trat die Schicksalsgöttin ins Mondlicht. Die goldblonden Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt, Arme und Dekolleté zierten goldene Reifen.
    Sie wirkte jung und schön wie immer, aber Muriel wusste, dass der Anblick täuschte. Die Göttin war alt. Unbeschreiblich alt. Älter, als Muriel es sich in ihren kühnsten Träumen ausmalen konnte. Doch wie es sich für eine Göttin gehörte, schienen die Jahrhunderte spurlos an ihr vorübergegangen zu sein.
    »Ascalon.« Die Göttin lächelte und strich dem Wallach zur Begrüßung sanft über den Nasenrücken. »Ascalon, mein treuer Freund. Es tut gut, dich zu sehen.« Sie wandte sich Muriel zu und ihr Lächeln vertiefte sich. »Und auch dich, Muriel«, sagte sie voller Wärme. »Ich weiß sehr wohl, wie viel Mut es erfordert, dem ersten Ruf zu folgen. Umso mehr bewundere ich dich, dass du so schnell gekommen bist.«
    Der Blick der Göttin war Muriel unangenehm. Es erschien ihr nicht richtig, auf die ältere Frau hinabzublicken. Hastig rutschte sie von Ascalons Rücken und streckte die Hand aus, um die Göttin zu begrüßen. »Ich habe versprochen, Ihnen zu helfen«, sagte sie, weil sie sich immer noch nicht sicher war, wie man eine Göttin ansprach. »Und das halte ich

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