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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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unwirklich und fern erschienen, dass es für sie nur ein spannendes Abenteuer war. Hier im Palast der Göttin war es etwas anderes. Hier war alles ganz nah und ihr wurde bewusst, wie ernst die Lage war. Sie war dem Ruf der Göttin gefolgt. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Was weißt du über die Maya?«, hörte sie die Göttin in ihre Gedanken hinein fragen.
    »Nicht sehr viel.« Muriel versuchte, sich ihre Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. »Nur das, was ich von meinem Vater gehört und im Fernsehen gesehen habe.« Sie verstummte, spürte aber sofort, dass die Göttin mit der Antwort noch nicht zufrieden war, und fuhr fort: »Ich weiß, dass die Maya ein bedeutendes Volk in Mittelamerika waren. Sie haben prächtige Bauwerke errichtet, die man noch heute besichtigen kann. Pyramiden und Tempel, die mindestens so schön sind wie die in Ägypten. Vor 1000 Jahren haben sie ihre Städte dann aber verlassen und sind fortgegangen. Niemand weiß, wohin und warum.« Sie überlegte kurz, dann fiel ihr noch etwas ein. »Ach ja, mein Vater sagt, dass sie auch sehr viel über die Sterne wussten. Es gibt einen Kalender, der ist sehr berühmt.« Muriel schaute die Göttin an und machte eine bedauernde Geste. »Mein Vater wollte mir noch mehr erzählen, aber er hatte bisher keine Zeit dafür.«
    »Das macht nichts.« Die Göttin lächelte milde. »Du hast bereits gesagt, worauf es ankommt. Vor etwa 1000 Jahren haben die Maya ihre Städte im Dschungel verlassen. Viele kluge Leute haben sich den Kopf darüber zerbrochen, warum sie das taten. Die Wissenschaftler stellten im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Theorien dazu auf. Manche von ihnen irrten sich, andere waren auf der richtigen Spur. Trotzdem ist es bis heute ein ungelöstes Rätsel, warum und wohin die Maya gingen.« Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, sah Muriel ernst an und fügte hinzu: »Und das muss auch so bleiben.«
    »Dann gibt es also wirklich ein Geheimnis um ihr Verschwinden?«, fragte Muriel.
    »O ja, das gibt es.« Die Göttin lehnte sich zurück, hob den Blick zur Decke und machte mit der Hand eine halbkreisförmige Geste in der Luft. »Sieh!«
    Muriel folgte dem Blick der Göttin und sog überrascht die Luft durch die Zähne. Wo eben noch die mit Fresken und Mosaiken reich verzierte Decke des Palastes war, wölbte sich nun ein funkelnder Sternenhimmel, so klar und vollkommen, wie Muriel ihn noch nie gesehen hatte. Kein Mondlicht und keine Wolke trübten den Anblick der Abermillionen Sterne, die sich über ihr wie Diamanten auf einem schwarzen Teppich ausbreiteten.
    »Wie … wie haben Sie das gemacht?«, fragte sie in ehrfürchtigem Staunen.
    »Gefällt es dir?«
    »Es ist … wunderschön.« Muriel fehlten die Worte. Sie war überwältigt, berauscht und so tief beeindruckt, dass sie ihre Aufregung darüber ganz vergaß. Der Anblick war ihr nur allzu vertraut. Obwohl hier mehr Sterne zu sehen waren, als in frostklaren Winternächten über dem Birkenhof funkelten, fand sie den Großen Wagen sofort und auch das große Himmels-W, die Kassiopeia, entdeckte sie ohne Schwierigkeiten. Am schönsten aber war die Milchstraße, die sich hier nicht nur als blasser Streifen, sondern als ein dichter weißer Nebel über den ganzen Himmel erstreckte.
    »Jeder Stern, jeder helle Punkt, den du siehst, ja sogar das neblige Weiß der Milchstraße, all das sind Sonnen, so wie die eine, deren Licht deiner Welt Leben spendet«, hörte sie die Göttin sagen. »Um diese Sonnen kreisen Planeten. Wir können sie nicht sehen, aber es sind viele. Unendlich viele. Niemandem ist es je gelungen, sie zu zählen. Selbst den Göttern nicht.« Sie verstummte und gönnte sich einen Augenblick des Innehaltens, ehe sie von Neuem die Stimme erhob: »Dein Vater hat recht, wenn er sagt, dass die Maya die Gestirne sehr gut kannten. Sie waren nicht nur überzeugt, dass es dort oben irgendwo Leben gibt. Sie glaubten fest daran, dass diese Wesen eines Tages auf die Erde herabsteigen würden. Im Buch der Jaguar-Priester* kann man es nachlesen, dort heißt es: Sie stiegen von der Straße der Sterne hernieder. Sie sprachen die magische Sprache der Sterne des Himmels. Ihr Zeichen ist unsere Gewissheit, dass sie vom Himmel kamen. Und wenn sie wieder herniedersteigen, dann werden sie neu ordnen, was sie einst schufen. Dieses Buch und die vielen in Stein gemeißelten Figuren in den Bauten der Maya, die aussehen wie Menschen in Raumanzügen, sind für einige Forscher ein untrüglicher Beweis

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