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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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auch.«
    »Das ist wahrlich eine lobenswerte Einstellung.« Die Göttin neigte leicht den Kopf, als müsse sie überlegen, und sagte dann: »Ich wünschte, mehr Menschen hätten diesen einfachen Ehrenkodex im Lauf der Geschichte beachtet. Dann wären …« Sie verstummte und sah Muriel aus ihren hellblauen Augen an. »Ach, was rede ich da«, sagte sie, machte eine Handbewegung, als wolle sie etwas verscheuchen, und deutete auf die Hütte. »Komm herein. Ich möchte dir etwas zeigen.«
    An der Seite der Göttin ging Muriel auf die Hütte zu. Sie war klein und wirkte baufällig, aber Muriel wusste, dass das nicht stimmte.
    »Bitte.« Die Göttin bedeutete ihr, als Erste einzutreten, und obwohl Muriel wusste, was sie drinnen erwartete, verschlug es ihr beim Eintreten auch diesmal wieder die Sprache.
    Der Innenraum der Hütte war riesig. Die hohe kuppelförmige Decke ruhte auf glänzend polierten Marmorsäulen. Glänzende Fliesen bedeckten den Boden und farbenprächtige Mosaike schmückten die Wände. Aus einem Brunnen in der Mitte plätscherte kristallklares Wasser in ein großes Auffangbecken und ein Kamin, in dem ein knisterndes Feuer brannte, verströmte eine heimelige Wärme. Wohin sie auch blickte, überall gab es antike Kostbarkeiten zu entdecken: wertvolle Teppiche, schöne Statuen und allerlei andere kunstvoll gearbeitete Dinge. Was von außen wie eine ärmliche Hütte aussah, entpuppte sich beim Eintreten als ein Palast, der einer Göttin mehr als würdig war.
    Muriel ging auf einen der beiden großen Korbstühle am Kamin zu, auf dem sie schon bei ihrem letzten Besuch gesessen hatte. Aber die Göttin hielt sie zurück. »Warte«, sagte sie, fasste Muriel an der Schulter und führte sie zum Brunnen, auf dessen Rand Wasser in einer flachen Silberschale bereitstand. »Das ist der Brunnen der Zeit«, erklärte sie mit bedeutungsvoller Stimme. »Sein Wasser fließt so schnell, wie die Zeit verrinnt.«
    »Dann wird er niemals versiegen«, folgerte Muriel. Sie spürte, dass es nicht sonderlich beeindruckt klang. Aber sie hatte auch große Mühe, sich vorzustellen, dass dieser Brunnen etwas mit der Zeit zu schaffen haben sollte.
    »Nun, das wollen wir doch hoffen.« Die Göttin blieb ernst. »Viel wichtiger aber ist der Dienst, den er mir bei meiner Suche erweisen kann.«
    »Und wie macht er das?«
    »Der Brunnen ist voller Bilder«, erklärte die Göttin.
    »Bilder?« Muriel warf einen skeptischen Blick auf die klare Wasseroberfläche.
    »Nun, es gehört schon ein wenig mehr dazu, die Bilder zu sehen.« Die Göttin schmunzelte und deutete auf das fließende Wasser. »Das ist die Zeit, die gerade verstreicht«, erklärte sie, führte die Hand nach unten und zeigte auf das Becken, in das sich das Wasser ergoss. »Das ist die Zeit, die bereits verstrichen ist.« Sie ging um den Brunnen herum und deutete auf eine steinerne Rinne am Boden, durch die das Wasser aus dem Becken abfloss und in einem Loch im Boden verschwand. »Und das ist die Zeit, die verloren ist.«
    Muriel überlegte. »Und wie viel Wasser … ähm, wie viel Zeit ist dann in dem Becken?«
    »Etwa ein Monat.« Die Göttin ging zurück zur Silberschale. »Bei deinem letzten Besuch habe ich dir gesagt, dass ich weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft sehen kann«, sagte sie. »Das ist richtig. Aber nur fast, denn in diesem Wasser kann ich noch einmal die Ereignisse des letzten Monats sehen.«
    »Von der ganzen Welt?« Muriel konnte nicht glauben, was sie da hörte.
    »Von der ganzen Welt.« Die Göttin nickte. »Ohne diesen Brunnen wäre es mir nicht möglich, all die Dinge ins Lot zu bringen, die ich … nun, sagen wir mal, versäumt habe.«
    »Aha. Ohne den Brunnen würden Sie also nie erfahren, wo gerade ein Geheimnis gelüftet wird, das die Menschen noch nicht wissen sollen.« Muriel glaubte, verstanden zu haben.
    »Richtig!« Die Göttin nickte, schüttelte dann aber den Kopf. »Obwohl. Na ja. Nicht ganz. Ich würde es zwar erfahren, aber ich hätte nichts, das ich für die Suche verwenden könnte.« Sie holte tief Luft und sagte: »Pass auf, es ist so: Wenn irgendwo auf der Welt ein Mysterium entdeckt wird, das durch meine Unachtsamkeit verschollen ist, dann spüre ich das sofort. Meistens erfahre ich davon durch eine Vision, die mir entscheidende Hinweise gibt. Aber wie das mit den Visionen so ist, sind sie oft ungenau und verworren. Ich muss wissen, was genau wann und wo geschehen ist, sonst könnte es passieren, dass ich dich und Ascalon in

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