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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sich hastig noch etwas tiefer ins Gras duckte, damit er sie nicht sah.
    Darum ist Ascalon also fortgelaufen, dachte sie bei sich. Er hat die Nähe des Jungen gespürt.
    Der Gedanke brachte Muriel auf eine Idee. Vielleicht ist Ascalon ja absichtlich an dieser Stelle gelandet, überlegte sie. Vielleicht hat die Göttin selbst ihn hierhergeschickt, weil sie wusste, dass ich auf dieser Lichtung jemandem begegne, der mir weiterhelfen kann.
    Der Gedanke, dass der Augenblick ihrer Ankunft genau geplant sein könnte, hob Muriels Stimmung ein wenig an. Sie beschloss, dem Jungen heimlich zu folgen, und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Dieser schlang gerade ein Band um die Beine des Truthahns und flocht das Ende zu einer großen Schlaufe. Dann bückte er sich, um seinen Bogen aufzuheben und …
    Ein kribbelndes Gefühl auf der Haut jagte Muriel einen Ekelschauer über den Rücken und lenkte ihre Aufmerksamkeit jäh auf ihre bloßen Füße. Vorsichtig blickte sie nach unten und erstarrte. Neben ihrem Fuß kauerte das grässlichste Tier, das sie jemals gesehen hatte. Ein hellbraunes, haariges Biest, das locker aus einem Horrorfilm hätte stammen können.
    Eine Spinne!
    Ekel und Furcht ließen Muriel alle Vorsicht vergessen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und sprang auf. In panischer Flucht hetzte sie über die Lichtung und hielt erst inne, als sie eine freie Fläche erreichte, auf der sie sich halbwegs sicher fühlte.
    Ihr Herz raste, ihr Atem ging stoßweise und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie verabscheute Spinnen mehr als alles andere. Je größer sie waren, desto mehr ekelte sie sich vor ihnen. Mirko machte sich immer einen Spaß daraus, besonders große Exemplare einzufangen, in Gläser zu sperren und sie damit zu erschrecken. Aber alle Keller- und Kreuzspinnen zusammen erschienen geradezu lächerlich gegen das haarige Monstrum, das ihr da eben über den Fuß gekrabbelt war.
    Muriel erschauerte.
    Der Junge, die Truthühner, die Affen, ja sogar Ascalon … all das erschien plötzlich nebensächlich angesichts der achtbeinigen Bedrohung, die hier überall im Gras lauern und jeden Augenblick erneut zuschlagen konnte.
    »He du! Wer bist du?«
    Muriel fuhr herum und blickte mitten in das Gesicht des Jungen, den sie eben noch beobachtet hatte. Er stand nur wenige Schritte entfernt, zielte mit gespanntem Bogen auf sie und blickte sie misstrauisch an. Muriel errötete. Erst jetzt wurde ihr klar, wie unvorsichtig und tölpelhaft sie sich angestellt hatte.
    »Rede! Wer bist du?« Ungeduld und Ärger schwangen in den Worten des Jungen mit. Er war auf der Hut, schien sich aber nicht ganz sicher zu sein, ob Muriel wirklich ein Feind war.
    Muriel senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste, dass sie antworten musste. Aber was sollte sie sagen? Sobald sie den Mund aufmachte, würde ihre Sprache sie verraten.
    Vielleicht kann ich mich als stumm ausgeben?
    Der Gedanke hatte etwas Verlockendes, aber Muriel war sich nicht sicher, ob es klug wäre, so zu handeln, und zögerte.
    »Wer bist du?«, erkundigte sich der Junge noch einmal.
    Muriel stutzte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie ihn mühelos verstehen konnte. Dabei waren ihr die Laute seiner Sprache völlig unbekannt. Wie war es dann möglich, dass sie trotzdem genau wusste, was er zu ihr sagte?
    Sie bemerkte, dass der Junge auf eine Antwort wartete, und nickte. »Ich …« Nur zögernd kam ihr das Wort über die Lippen. Es klang seltsam in ihren Ohren, aber ihre Lippen hatten keine Mühe, die Laute zu formen. »Ich …«, wiederholte sie noch einmal etwas mutiger und fügte langsam hinzu: »Ich bin Mu… Mucen.« Muriel hatte keine Ahnung, ob das überhaupt ein richtiger Name war. Sie hatte ihn noch nie gehört, aber er war plötzlich da gewesen und sie hatte ihn verwendet, weil ihr nichts Besseres eingefallen war. Besorgt wartete sie auf die Reaktion des Jungen, doch der schien zufrieden. »Mucen«, wiederholte er und nickte.
    Muriel atmete auf. Es war unglaublich. Er hatte sie tatsächlich verstanden. Und der Name musste auch stimmen, sonst hätte er sicher anders reagiert.
    Endlich begriff Muriel, was hier vor sich ging.
    Sie trug nicht nur die Kleidung einer Maya, sie beherrschte auch deren Sprache so selbstverständlich, als hätte sie nie eine andere gesprochen. Es war geradezu unheimlich. Die Magie der Schicksalsgöttin hatte aus ihr eine richtige Maya gemacht. Nun war es an ihr, diesen Vorteil für sich zu nutzen.
    »Wo kommst du her?« Der Junge

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