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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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erschrecken?«
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Na und?« Muriel war wütend, bemühte sich aber, leise zu sprechen, um die anderen nicht zu wecken. »Deshalb musst du doch nicht mitten in der Nacht an der Treppe herumlungern und mich zu Tode erschrecken. Was machst du hier überhaupt?«
    »Ich habe dich gesucht«, erwiderte Vivien. »Aber du warst nicht in deinem Zimmer. Wo bist du gewesen?«
    »Ich konnte auch nicht schlafen«, erwiderte Muriel ausweichend. »Ich habe mir Sorgen um Ascalon gemacht und bin rausgegangen, um nachzusehen, ob er das Gewitter gut überstanden hat.«
    »Du warst draußen?«, fragte Vivien beeindruckt. »Allein? Hattest du denn gar keine Angst?«
    »Nö.« Muriel ging an Vivien vorbei auf ihr Zimmer zu. »Und jetzt: Gute Nacht.«
    In der Ferne grollte Donner.
    »Muriel!« Vivien lief ihrer großen Schwester hinterher, fasste sie am Arm und schaute sie mit großen Augen an. »Kann … kann ich nicht doch bei dir schlafen?«
    Muriel seufzte resignierend und sagte: »Na schön. Komm mit. Aber nur unter einer Bedingung.«
    »Welcher?« Vivien strahlte.
    »Du erzählst Mum und Paps nichts von meinem Ausflug.«
    »Versprochen!« Vivien hob die Hand zum Schwur, schob sich an Muriel vorbei ins Zimmer, grinste und sagte: »Manchmal kannst du richtig nett sein.«
    An jedem anderen Tag hätte Muriel ihr schnippisch geantwortet, diesmal jedoch war sie so gerührt, dass sie zunächst kein Wort hervorbrachte. Vivien mochte ab und an ganz schön nervig sein, aber nach allem, was sie in den vergangenen Stunden erlebt hatte, erschien ihr das geradezu lächerlich. Es war gut, wieder zu Hause zu sein, und es war schön, eine Schwester zu haben – auch so eine. »Du auch«, murmelte sie leise, trat in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

    Eine knappe Woche später kramte Teresa während des Mittagessens wieder die Tageszeitung hervor. »Seht mal! Hier steht wieder etwas von dem Maya-Grab«, sagte sie und hielt die Zeitung so, dass alle das Foto auf der letzten Seite sehen konnten. Es zeigte in starker Vergrößerung die Bilderschrift des Kodex. »Es geht um das Faltbuch, das in dem Grab gefunden wurde.«
    »Konnten sie die Schrift denn schon entschlüsseln?«, fragte Muriels Mutter. »Das ging aber schnell.«
    »Nun ja, wie man’s nimmt.« Teresa rückte ihre Lesebrille zurecht und las laut: » Die Schriftzeichen geben viele Rätsel auf … Dessen ungeachtet gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei dem gefundenen Kodex um eine geheime Botschaft oder aber um eine verschlüsselte Prophezeiung handelt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Maya-Kalender steht, der das Ende der Welt ankündigt. Auf dem unvollständig beschrifteten Schriftstück stehen im Grunde nur zwei Sätze, die sich ständig wiederholen: Der Jaguar tötet mit scharfen Krallen. Die Eule dient der Unterwelt. Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben sich inzwischen der Botschaft angenommen, in der Hoffnung, sie bald entschlüsseln zu können. Mit Ergebnissen ist allerdings erst in ein paar Monaten zu rechnen. « Sie faltete die Zeitung zusammen, legte sie fort und sagte: »Also, ich finde das höchst spannend.«
    »Ich nicht.« Mirko nahm sich noch eine der gefüllten Tortillas, die Teresa zubereitet hatte, und biss hinein. »Beffbimmt hat fich da jemand einen Fferz erlaubt«, sagte er mit vollem Mund, schluckte und fuhr fort: »So was hat es sicher auch schon bei den Maya gegeben.«
    »Ja, ja, wenn die Pressefritzen nichts mehr zu schreiben wissen, hängen sie sich gern an solche Phänomene. Was sie nicht wissen, wird eben hinzugedichtet. Eine Prophezeiung zum Weltuntergang ist immer spektakulär und kommt denen natürlich gerade recht.« Muriels Vater lachte. »Sonst wäre die Zeitung ja nur halb so dick.«
    Muriel sagte nichts.
    Es war ein komisches Gefühl, Ahaus Schriftzeichen in der Zeitung abgedruckt zu sehen. Eine Botschaft aus der Vergangenheit, die ihr noch einmal das Abenteuer bei den Maya in Erinnerung rief.
    Ganz unvermittelt bekam sie Sehnsucht nach Ascalon.
    Mit den Worten »Entschuldigt mich« stand sie auf, verließ die Küche und lief zur Weide hinter dem Stall, wo Ascalon und die anderen Pferde grasten.
    »Ascalon!« Sie schlang die Arme um den Hals des Wallachs und schmiegte ihre Wange an das sonnenwarme Fell. »Ach, Ascalon.« Sie schloss die Augen und sah im Geiste noch einmal die prächtigen Tempel Tikals vor sich. Ihr erstes Abenteuer, ihre erste Prüfung – und das Beste: Alles war gut

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