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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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erwartete. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt sie von Ascalons Rücken und trat ein.
    Die Göttin stand am Brunnen der Zeit und schaute in das klare Wasser, als Muriel eintrat. Als sie Muriel kommen hörte, löste sie sich von dem steinernen Becken, streckte ihr die Hände zur Begrüßung entgegen und lächelte. »Muriel«, sagte sie erfreut und ergriff Muriels Hände mit ihren kühlen Fingern. »Wie schön, dich gesund und unversehrt wiederzusehen. Komm und setz dich. Erzähl mir von Tikal.« Sie wollte Muriel zu den Korbstühlen am Kamin führen, aber diese zögerte. »Wollen Sie denn gar nicht wissen, ob ich die Aufgabe meistern konnte?«, fragte Muriel verwundert.
    »Das muss ich nicht.« Das Lächeln der Göttin wurde eine Spur breiter. »Ich weiß es bereits.«
    »Sie … Sie wissen es?« Fassungslos starrte Muriel die Göttin an. »Aber der Brunnen kann doch nur die letzten vier Wochen zeigen. Wie können Sie es dann wissen?«
    »Komm, ich zeige es dir.« Muriel mit sich führend, ging die Göttin zum Brunnen zurück und deutete auf die Wasseroberfläche. Dort waren drei in weiße Kittel gekleidete Personen zu sehen, zwei Männer und eine Frau. Sie beugten sich über etwas, das ausgebreitet auf dem Tisch vor ihnen lag. Etwas, das Muriel nur allzu vertraut war: Ahaus Faltbuch.
    »Das ist …«, hob sie an. Aber die Göttin kam ihr zuvor: »… eine großartige Leistung von dir.«
    »Die Leute sehen gar nicht glücklich aus«, stellte Muriel fest.
    »Natürlich nicht!« Die Göttin schmunzelte. »Sie haben sich von dem Fund Aufsehenerregendes versprochen und müssen nun feststellen, dass es das Gekritzel eines Kindes ist.«
    »Gekritzel?« Muriel legte entrüstet die Stirn in Falten. Es ärgerte sie, dass die Göttin sich so abwertend über Ahaus Arbeit äußerte, wusste sie doch, wie viel Mühe sich die junge Maya damit gemacht hatte. »Die Bilderschrift ist wunderschön gestaltet. Ich könnte das niemals.«
    »Ja, das ist sie in der Tat.« Die Göttin nickte bedächtig. »Doch nicht der künstlerische Wert ist es, nach dem es die drei Forscher verlangt. Sie suchten Wissen und fanden dies.« Sie machte mit der Hand eine gleitende Bewegung über dem Wasser. Das Sichtfeld erweiterte sich und gab den Blick frei auf eine große Tafel, die hinter den Forschern aufgestellt war. Dort prangten in großen Buchstaben zwei Sätze:
    Der Jaguar tötet mit scharfen Krallen.
    Die Eule dient der Unterwelt.
    »Ist es das, was in dem Faltbuch steht?« Muriel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Nun ja, Ahau kannte auch nur 50 Schriftzeichen, als sie das hier verfasste.«
    »Es ist genau das, was ich mir erhofft hatte«, lobte die Göttin. »Die Wissenschaftler haben ein Faltbuch. Die Geheimnisse aber bleiben gewahrt.«
    »Oh, verzeiht. Das hatte ich in der Aufregung fast ganz vergessen.« Umständlich zog Muriel das Faltbuch Ah Coyopas unter ihrem T-Shirt hervor und reichte es der Göttin. »Das hier ist für Sie.«
    »Das Geheimnis der Maya.« Ehrfürchtig nahm die Göttin den Kodex in Empfang, hielt dann aber inne und maß Muriel mit einem prüfenden Blick. »Hast du darin gelesen?«, wollte sie wissen.
    »Wie denn?« Muriel schüttelte den Kopf. »Ich kenne die Bedeutung der Bilderschrift doch gar nicht. Und außerdem«, sie machte eine bedeutungsvolle Pause, in der sie ihre überstürzte Flucht im Geiste noch einmal durchlebte, »hatte ich dafür gar keine Zeit.«
    »Dann ist es gut.« Die Göttin nickte bedächtig.
    »Aber ich würde natürlich gern wissen, was da drinsteht«, fügte Muriel schnell hinzu.
    »Das darf ich selbst dir nicht verraten.« Die Göttin legte die Hände so auf das Faltbuch, dass die Schriftzeichen nicht mehr zu sehen waren. »Aber sei unbesorgt, wenn die Menschheit reif ist, es zu erfahren, werde ich dafür sorgen, dass es gefunden wird.« Sie deutete auf die Korbstühle und wechselte das Thema. »Aber willst du dich nicht setzen?«, fragte sie. »Es gibt sicher vieles, das sich zu erzählen lohnt.«
    Muriel schüttelte den Kopf. »Bitte seien Sie mir nicht böse«, bat sie. »Aber ich war so lange fort und möchte jetzt nur schnell nach Hause.«
    »Du weißt, dass das nicht stimmt«, entgegnete die Göttin. »Du warst nicht lange fort. Du warst eigentlich gar nicht fort. Ascalon wird dich zu eben dem Augenblick zurückbringen, da du meine Gestade betreten hast. Alles wird so sein, wie du es zurückgelassen hast.«
    »Ich weiß.« Muriel nickte beschämt. »Aber für mich war es dennoch

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