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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Antwort Muriel nicht genügte. »Sie ist eine schöne und stolze Frau, die ihre Gefangenschaft und ihren Kummer ohne zu klagen erträgt.« Er blieb stehen und schaute Muriel an. »Lady Guinevere ist in diesem Krieg ein wertvolles Unterpfand, deshalb hält Mordred sie hier fest.« Er seufzte und setzte den Weg fort. »Für die Lady zu arbeiten wird nicht ganz leicht werden, aber dazu werde ich dir morgen mehr erzählen, ehe ich dich ihr vorstelle.«
    »Werde ich auch eingesperrt sein, wenn ich für die Lady arbeite?«, wollte Muriel wissen.
    »Nein, du nicht.« Der Earl schmunzelte, als er Muriels besorgten Gesichtsausdruck sah. »Keine Sorge. Du wirst dich frei in der Burg bewegen können und auch Erledigungen auf dem Markt für die Lady machen. Warte bis morgen, dann erkläre ich dir alles.« Er blieb stehen und deutete auf eine Tür, hinter der Lachen und Frauenstimmen zu hören waren. »Wir sind da. Hinter dieser Tür liegt der Schlafraum von König Mordreds Kammerzofen.«
    Kaum hatte er an die Tür geklopft, verstummte das Lachen. Schritte waren zu hören, dann wurde die Tür geöffnet und eine schöne junge Frau in lindgrünem Kleid trat hinaus. »Oh, der Earl of Somerset«, sagte sie errötend, strich Kleid und Haare mit den Händen glatt und fragte mit verführerischem Augenaufschlag: »Was führt Euch hierher, so spät am Abend?«
    »Ich bringe einen Gast.« Der Earl schenkte dem flirtenden Mädchen kaum Beachtung. »Das ist Muriel«, erklärte er ernst. »Sie wird Lady Guinevere ab morgen als Gesellschafterin zur Seite stehen, bis Mary-Ann wieder gesund ist. Ich bitte euch, sie zu kleiden, ihr Speis und Trank zu geben und ihr ein Lager für die Nacht zu bereiten. Sie hat einen langen Weg hinter sich und ist erschöpft.«
    »Das ist nicht Euer Ernst.« Die Zofe machte ein entsetztes Gesicht und musterte Muriel mit unverhohlener Abscheu. »Verlangt Ihr wirklich, dass wir diese ... diese Bauernmagd hier bei uns aufnehmen? Seht sie Euch doch an. Schmutzig, wie sie ist, wird sie uns nur Flöhe und Krätze und weiß Gott was sonst noch für Krankheiten einschleppen.«
    »Der Hofmarschall erwartet, dass sie der Lady morgen früh standesgemäß gekleidet zu Diensten steht«, sagte der Earl kühl. »Ich überlasse sie eurer Obhut und erwarte, dass ihr eure Pflicht erfüllt.«
    »Aber sie ist keine Adelige«, wandte eine der anderen Zofen ein, die nun alle an die Tür gekommen waren. »Das ist nicht standesgemäß.«
    »Diese Entscheidung könnt ihr getrost mir überlassen«, erwiderte der Earl scharf. »Dazu gibt es nichts mehr zu sagen. Ich erwarte, dass Muriel bei Sonnenaufgang gebadet, gekleidet und frisiert ihren Dienst bei Lady Guinevere antreten kann. Unterweist sie in den wichtigsten höfischen Regeln und den Aufgaben einer Zofe. Und seid freundlich zu ihr. Sie ist jetzt eine von euch.« Mit diesen Worten drehte er sich um und schritt davon.
    Die Zofen starrten ihm wütend nach. Muriel hörte, wie sie untereinander tuschelten, und sah, wie sie ihr bitterböse Blicke zuwarfen. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davongelaufen, aber wie die Zofen hatte auch sie keine Wahl.
    »Na los, komm rein, oder willst du da Wurzeln schlagen?« Die Zofe gab Muriel ungeduldig ein Zeichen, der Aufforderung Folge zu leisten. Es war nicht gerade die Art von Einladung, der Muriel gern nachkam, aber wenn sie die Aufgabe der Schicksalsgöttin erfüllen wollte, musste sie zu den Zofen gehen, ganz gleich, ob diese sie mochten oder nicht.
    Zögernd trat sie durch die Tür und schaute sich um. Der große Raum wurde nur spärlich von tropfenden Kerzen erhellt. An den schmucklosen Wänden standen zehn einfache Holzbetten mit Strohmatratzen und bunten, gewebten Wolldecken. Daneben stand je eine schwere Eichentruhe, in der die Frauen offenbar ihre Habseligkeiten aufbewahrten. Nur sechs der zehn Betten schienen belegt zu sein. Vier wirkten unberührt.
    In der Mitte des Raums stand ein langer Tisch mit zehn Stühlen. Offenbar waren die Zofen gerade mit Handarbeit beschäftigt gewesen, als der Earl geklopft hatte, denn Muriel sah Näh- und Stickutensilien auf dem Tisch liegen.
    Ein lautes Scharren riss Muriel aus ihren Gedanken. Die Zofe, die sie eingelassen hatte, hatte einen Stuhl herangezogen und in der äußersten Ecke des Raums an die Wand gestellt. »Setz dich da hin«, wies sie Muriel unwirsch an. »Und komm den Betten nicht zu nahe, wir brauchen deine Flöhe nicht.«
    Sechs Augenpaare folgten Muriel, als sie zu dem

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