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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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eisernen Halterungen an der Wand steckten. Die Tür bestand aus einem gewebten Vorhang, der vor neugierigen Blicken schützte.
    »Hier kannst du baden.« Ellen deutete auf den Bottich. »Die Frauen haben schon Wasser eingelassen. Ich gehe indes noch einmal zurück und versuche ein passendes Kleid und ein Nachtgewand für dich zu bekommen.« Sie warf Muriel einen abschätzenden Blick zu. »Wir sind fast gleich groß. Da kann ich gut bei mir Maß nehmen.«
    »Danke.« Muriel war froh, dass sich jemand um sie kümmerte. Alles war noch so neu und fremd, dass sie ständig fürchtete etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Ellen schien jedoch sehr nett zu sein. Mit wenigen Schritten war Muriel am Bottich und langte in das Wasser. »Iiiih, das ist ja kalt.«
    »Natürlich ist es kalt.« Ellen lachte. »Warmes Badewasser bekommen nur die hohen Herrschaften.«
    »Und wo ist die Seife?« Muriel wusste schon jetzt, dass sie sich unter diesen Umständen nur die Füße waschen würde. Nie und nimmer würde sie in so eiskaltem Wasser baden. Außerdem hatte sie zu Hause gerade erst geduscht und war gar nicht schmutzig.
    »Seife?« Ellen schaute Muriel an, als hätte sie das Wort noch nie gehört.
    »Ja, Seife. Oder irgendetwas anderes, mit dem ich mich waschen kann.«
    »Das Wasser reinigt.« Ellen schaute Muriel verwundert an. »Genügt dir das nicht?«
    »Doch, schon ... ich ... ich dachte nur ...«, Muriel spürte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Vielleicht war Seife in dieser Zeit noch gar nicht erfunden worden, »dass es vielleicht ganz gut wäre, auch eine Bürste zu haben.« Sie deutete auf ihre schmutzigen Füße. »Ich glaube, die muss ich kräftig schrubben.«
    »Eine Bürste habe ich.« Ellen schlüpfte durch den Vorhang und kam gleich darauf zurück. »Hier, die sollte genügen.«
    »Danke.« Muriel nahm die Bürste an sich.
    »Ein Leinentuch zum Abtrocknen liegt dort auf dem Stuhl. Ich bin gleich wieder da.« Ellen nickte Muriel zu und war schon wieder draußen. Muriel seufzte und begann sich auszuziehen. Die Luft war hier nicht so kalt wie im übrigen Burggemäuer. Es schien, als hätte man den Raum für den Waschbottich mit Bedacht gewählt. In der großen Küche mit den vielen Herdfeuern war es immer sehr warm und diese Wärme zog auch in den Baderaum.
    Es war eine Wohltat, den kratzigen Rock und das Übergewand endlich ausziehen zu können. Aber so gänzlich unbekleidet fühlte sich Muriel auch nicht wohl. Außerdem trug sie die Kopie des Schlüssels von Avalon an einer Kette um den Hals und die durfte Ellen auf gar keinen Fall sehen.
    Um nicht ganz nackt dazustehen und die Kette vor Ellens Blicken zu verbergen, zog sie sich schnell das Leinenhemd über, das sie auf dem Markt erstanden hatte, raffte es bis fast zur Hüfte hoch und stieg dann in den Bottich, um ihre Füße zu waschen.
    Es dauerte eine ganze Weile, den getrockneten Schmutz ohne Seife herunterzubürsten. Selbst nach intensivem Schrubben war Muriel mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Da sie aber fürchtete, Ellen könne jeden Augenblick zurückkommen, beschloss sie den verbliebenen Grauschleier an den Fersen zu ignorieren. Um den Anschein zu erwecken, tatsächlich gebadet zu haben, stellte sie sich vor den Bottich, hielt die Luft an und tauchte ihre Haare kurzerhand kopfüber in das Wasser.

    Als Ellen zurückkehrte, saß sie in ihrem Leinenhemd auf dem Stuhl und wartete. Das Tuch hatte sie sich wie einen Turban um den Kopf geschlungen und mit den Händen ein paar Pfützen auf den Fußboden verteilt, damit es so aussah, als ob sie klatschnass aus dem Bottich gestiegen wäre.
    »Oh, du bist schon fertig.« Ellen lächelte und reichte Muriel einen grobzackigen Kamm. »Der ist für deine Haare«, sagte sie und fügte entschuldigend hinzu: »Ein Kleid habe ich leider noch nicht bekommen. Die Zofen werden dich morgen einkleiden, bevor der Earl dich abholt. So lange musst du dich mit diesem hier begnügen.« Sie hielt ein fein gewebtes Leinenhemd und einen samtigen roten Mantel in die Höhe. »Das sollte für die Nacht genügen.« Die Worte erinnerten Muriel daran, dass sie nun in den Schlafraum der Zofen zurückkehren musste. Kein wirklich erfreulicher Gedanke.
    Nach dem vorgetäuschten Bad versorgte Ellen Muriel mit einer bunt zusammengewürfelten Mahlzeit, die sie aus dem zusammenstellte, was sie in der Küche fand. Einen Brotkanten, zwei Scheiben kalten Braten, einen Apfel und eine Handvoll Nüsse. »Entschuldige, dass es nicht mehr ist«, sagte

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