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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sie, als sie Muriel einen Krug mit Wasser reichte. »Aber in der Küche gibt es immer hungrige Mäuler zu stopfen. Von der herrschaftlichen Abendmahlzeit bleibt meist kaum etwas übrig.«
    »Es ist mehr als genug. Danke«, erwiderte Muriel kauend. Über die ganze Aufregung hatte sie ihren Hunger völlig vergessen. Beim Geruch des kalten Bratens hatte er sich mit Macht zurückgemeldet. Zu Hause hätte sie das trockene und harte Brot bestimmt nicht gegessen, aber hier war es ihr völlig gleichgültig, wie die Sachen schmeckten. Hauptsache, sie füllten den Magen.

    Zu ihrer großen Erleichterung ließen die Zofen sie weitgehend in Ruhe, als sie sich wenig später auf der harten strohgefüllten Matratze zum Schlafen niederlegte.
    Die Frauen hatten ihr das Bett zugewiesen, das am weitesten von den anderen Betten entfernt stand. Muriel war das nur recht. Sie war müde und wollte ihre Ruhe haben. Die Decke bis zum Kinn gezogen, beobachtete sie, wie die anderen im Kerzenschein am Tisch saßen, sich unterhielten oder sich mit Handarbeiten beschäftigten. Irgendwann wurde aus den Gesprächen ein monotones Gemurmel, das sie sanft einhüllte und in den Schlaf begleitete ...

    Sie sah Ascalon durch einen nächtlichen Wald laufen. Sein braunes Fell schimmerte seidig im Mondlicht. Mit jedem Schritt wirbelten seine Hufe dünne Nebelschleier vom Boden auf. Manchmal blieb er stehen, hob witternd die Nüstern und setzte den Weg dann in einer anderen Richtung fort.
    Ascalon! Muriel sah ihn zwischen den Bäumen verschwinden und eilte ihm nach. »Ascalon!« Immer wieder rief sie seinen Namen, aber Ascalon hörte sie nicht. Sie lief schneller, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, aber etwas hielt sie zurück. Die Luft selbst schien sich zu verdichten und machte jeden Schritt doppelt schwer. Muriel gab nicht auf. Tapfer kämpfte sie sich voran. »Ascalon!« Ihr Schrei gellte durch den Wald, während ihr die Verzweiflung die Kehle zuschnürte. Wenn sie doch nur schneller laufen könnte, schneller, schneller ... Verbissen kämpfte sie gegen die unsichtbare Kraft an, die sie zurückhielt, aber sosehr sie sich auch bemühte, irgendwann gelang es ihr nicht mal mehr, auch nur einen Schritt weiterzugehen.
    In der Ferne hörte sie ein schrilles Wiehern und sah, wie Ascalon sich aufbäumte. Dunkle Schatten hatten ihn eingekreist und bewegten sich langsam auf ihn zu. Ascalon stieg und wehrte sich mit wirbelnden Hufen, aber gegen die Seile, die sich um seinen Körper schlangen, war er machtlos.
    Ascalon! Muriel schluchzte auf. Unter Aufbietung aller Kräfte versuchte sie noch einmal Ascalon zu erreichen – doch vergeblich. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Ascalon eingefangen und davongeführt wurde. Es gab nichts, was sie für ihn tun konnte.

Muriels Verwandlung

    »Ascalon! Nein!«
    Ihr Aufschrei befreite Muriel aus den Fängen des Albtraums. Keuchend riss sie die Augen auf. Ihr Herz raste, als wäre sie tatsächlich im Wald gewesen. In ihren Ohren rauschte das Blut und das Gefühl, dass Ascalon etwas Schreckliches zugestoßen war, hallte noch immer in ihr nach.
    Reglos blieb sie im Bett liegen, starrte an die gewölbte Decke und wartete darauf, dass sich ihr Kreislauf endlich beruhigte.
    »Ihr kommt spät.«
    Muriel horchte auf. Wer flüsterte da?
    »Es ging nicht früher. Der Mond ist hell in diesen Nächten.«
    »Nun, wie auch immer, es freut mich, dass Ihr Euch für Mordred entschieden habt.« Die Stimme kam Muriel bekannt vor und erinnerte sie daran, was tags zuvor geschehen war. Sie war in Camelot, im Schlafraum der Zofen. Es musste mitten in der Nacht sein, denn die Kerzen waren gelöscht worden. Sie hörte leises Schnarchen und die gleichmäßigen Atemzüge der anderen. Im schwachen Mondlicht erkannte sie die Gestalten zweier Frauen, die am Fenster standen und leise miteinander redeten. Eine der beiden war in einen weiten Umhang gehüllt, deren Kapuze ihren Kopf bedeckte, die andere musste eine der Zofen sein.
    »Die Zeichen stehen nicht gut für Artus. Es ist immer ratsam, sich rechtzeitig auf die Seite der Sieger zu stellen«, sagte die Frau mit der Kapuze gerade. »Das Alte muss weichen, damit Neues daraus erwachsen kann.«
    »Das ist ein kluger Gedanke.« Die Zofe schien zufrieden zu sein. »Dann seid Ihr mit dem Plan einverstanden?«
    Ein Plan? Muriel spitzte die Ohren. Pläne, die im Geheimen geschmiedet wurden, verhießen meistens nichts Gutes.
    »Alles wird so geschehen, wie Mordred es wünscht«, erklärte die verhüllte

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