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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Frau im Flüsterton. »Lady Guinevere vertraut mir, sie wird mir die Bitte nicht abschlagen, wenn ich sie in Morganas Namen vortrage.«
    Muriel wagte nicht sich zu rühren.
    »Wann soll ich kommen?«, fragte die verhüllte Frau. Muriel lauschte angestrengt, aber die Antwort wurde so leise gesprochen, dass sie nichts verstehen konnte. »... Lillian wird das übernehmen«, hörte sie die Zofe wieder lauter sagen. »Wir können ihr vertrauen. Sie ist auf unserer Seite und kann hervorragend reiten.«
    »Gut.« Die verhüllte Frau schien zufrieden. »Ich hoffe nur, dass auch Mordred sein Versprechen hält.«
    »Ihr erfüllt seinen Wunsch und er den Euren. König Mordred ist ein Mann der Ehre, wenn Ihr ihm den Weg nach Avalon bereitet, wird er dafür sorgen, dass Ihr schon bald dort herrschen werdet.«
    »Und Morgana? Vergesst nicht, sie ist sehr mächtig.«
    »Mordred ist ihr Sohn. Sie wird es nicht wagen, ihm ein Leid anzutun.«
    »Bist du dir da wirklich so sicher?« Die verhüllte Frau schien die Zuversicht der Zofe nicht zu teilen. »Morgana wird ihn dafür hassen, dass er den Schlüssel seines Vaters gestohlen hat. Das ist Verrat. Und sie wird mich dafür hassen, dass ich die List in ihrem Namen ausführe.«
    »Mordred wird Euch dafür lieben.«
    »Das bezweifle ich.« Die Verachtung in den Worten war nicht zu überhören. »Aber wir werden sehen.« Die verhüllte Frau hob die Hand und beschrieb eine knappe Geste in der Luft. »Mögen die alten Götter uns gnädig gestimmt sein.« Sie verschwand in Richtung Tür, sodass Muriel sie nicht mehr sehen konnte.
    Die Zofe gab einen verächtlichen Laut von sich. »Wen kümmern schon die Zweifel einer Verräterin?«, murmelte sie vor sich hin. Dann drehte sie sich um und schickte sich an wieder zu ihrem Lager zu gehen. Muriel schloss hastig die Augen. Es gelang ihr nicht wirklich, gleichmäßig zu atmen, aber die Zofe schien keinen Verdacht zu schöpfen und ging einfach an ihr vorbei. Muriel hörte das Bett knarren und Stoff rascheln, als sie sich hinlegte. Dann wurde es still im Raum.
    Muriel starrte an die Decke. Sie war überzeugt nicht mehr einschlafen zu können. Die nächtliche Besucherin hatte einen Pakt mit König Mordred geschlossen, so viel war klar. Aber wer war sie? Muriel überlegte, ob sie dem Earl am nächsten Morgen von ihren Beobachtungen berichten sollte.
    »Du darfst den Lauf der Geschichte nicht verändern« , hörte sie in Gedanken die mahnende Stimme der Schicksalsgöttin. Es war schwer, unendlich schwer, aber sie wusste, dass die Göttin recht hatte. Was immer die beiden Frauen auch planen mochten, es durfte durch sie nicht vereitelt werden. Muriel seufzte und beschloss so zu tun, als hätte sie nie etwas gehört.
    Um sich abzulenken, dachte sie an Ascalon. Auch wenn ihre Stimmung dadurch nicht besser wurde. Und wenn es kein normaler Traum gewesen ist?, fragte sie sich. Wenn er nicht einfach nur meine Sorge widerspiegelt, sondern eine Botschaft von Ascalon war? Vielleicht will er mir damit zeigen, was passiert ist, damit ich ihm zu Hilfe komme?
    Ohne dass sie es wollte, kehrte das Herzklopfen zurück. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Für den Rest der Nacht kreisten Muriels Gedanken um Ascalon und um die Frage, ob er wohl in Gefahr war.

    »Wach auf!« Jemand rüttelte an ihrer Schulter. Muriel zuckte zusammen und schlug die Augen auf. Draußen dämmerte der Morgen und schickte das erste zarte Tageslicht durch die hohen Fenster in den Raum. Die Kerzen in den Haltern waren heruntergebrannt, der Talg zu unförmigen Klumpen geschmolzen. Muriel gähnte. Offenbar war sie doch noch eingeschlafen. Nun fiel ihr das Aufwachen doppelt schwer.
    »Hier!« Die Zofe, die sie geweckt hatte, reichte ihr einen Kamm. Sie trug ein dunkelblaues Kleid mit weiß bestickten Borten. Die schwarzen Haare hatte sie eingeflochten und kunstvoll hochgesteckt. Ihr Gesicht war ebenmäßig und freundlich, aber fremd. Muriel konnte sich nicht erinnern, sie am Abend gesehen zu haben. »Kämm dir die Haare, damit ich sie flechten kann«, hörte sie die Zofe sagen. »Und zieh das hier an.« Sie deutete auf ein moosgrünes Kleid, das schon auf Muriels Bett bereitlag. »Der Earl wird bald kommen, um uns abzuholen. Er wartet nicht gern, also beeil dich.«
    Muriel nickte und setzte sich auf. Außer ihr und der Zofe war niemand mehr im Raum. Der Tag, so schien es, begann für alle Bediensteten in der Burg schon vor dem Morgengrauen. Umständlich versuchte sie ihre Haare mit dem grobzackigen

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