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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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hielt den Blick gesenkt, damit der Hofmarschall seine Augen nicht sehen konnte. Diesen schien der Gemütszustand des Händlers allerdings wenig zu kümmern. »Na also. Ich wusste doch, dass wir uns einig werden«, hörte Muriel ihn zufrieden sagen. Er gab seinen Männern ein Zeichen und rief: »Schafft das Pferd auf die Burg!«
    Als Muriel das hörte, schöpfte sie neue Hoffnung. Nachdem sie Ascalon so lange aus den Augen verloren hatte, wusste sie ihn nun endlich in ihrer Nähe. Wenn er erst einmal in der Burg ist, werde ich sicher auch einen Weg finden, ihn zu besuchen, überlegte sie. Sie sandte Ascalon, der sich nur widerstrebend vom Platz führen ließ, einen beruhigenden Gedanken und ein Gefühl der Hoffnung und Zuversicht. Als sie zu ihm schaute, sah sie, dass er sich schon nicht mehr so widerspenstig aufführte.
    Muriel lächelte. Ascalon hatte verstanden.
    »Du lachst? Muriel, das ist doch nicht lustig.« Wie von weit her drangen ihr Wilmas Worte an die Ohren. Im nächsten Augenblick durchfuhr sie ein Ruck. Die Zofe zerrte so unsanft an ihrem Kleid, als wolle sie sie eigenhändig von dem Karren herunterholen. »Was ist das nur für ein schändliches Benehmen?«, zeterte Wilma mit zorngerötetem Gesicht. »Eine Zofe hat zu gehorchen. Unverzüglich und ohne zu fragen. Ich werde Lady Guinevere selbstverständlich Bericht erstatten. Es scheint mir äußerst fraglich, ob du wirklich in der Lage bist, Mary-Anns Platz einzunehmen.«
    »Verzeiht.« Muriel setzte ein beschämtes Gesicht auf und kletterte vom Karren. »Aber ich liebe Pferde und das da vorn war ein ganz besonders schönes.«
    »Und wenn schon.« Wilma schnaubte so, wie Teresa es manchmal tat, wenn sie ihrem Ärger Luft machen musste. Dann strich sie ihr Kleid glatt und sagte: »Einen solchen Ungehorsam kann ich auf keinen Fall dulden. Wir sind nicht zum Vergnügen hier – merk dir das. Und jetzt komm mit!« Sie machte kehrt und schlug den Weg zur Burg ein.
    »Aber ... aber müssen wir denn nicht noch etwas einkaufen?«, fragte Muriel.
    »Nein!« Wilma hob das Kinn ein wenig an und stolzierte forschen Schrittes vor Muriel her. »Dies war dein erster und letzter Marktbesuch an meiner Seite«, verkündete sie mit unheilvollem Unterton. »Noch einmal werde ich mich nicht vor allen Leuten von dir lächerlich machen lassen.«
    Auf dem Weg zurück in die Burg tat Wilma, als sei Muriel Luft für sie. Obwohl sie ihre Gefühle sorgsam hinter einer versteinerten Miene verbarg, spürte Muriel, dass sie immer noch sehr wütend war. Mit dem wehenden Umhang wirkte sie wie ein erzürnter Drache, der durch die Straßen und Gassen Camallates rauschte.
    Muriel ahnte, dass sie ihre erste Prüfung nicht bestanden hatte. Wilma würde kein gutes Haar an ihr lassen, wenn Lady Guinevere sich nach ihrem Betragen erkundigte, und es gab nichts, mit dem Muriel ihr Verhalten rechtfertigen konnte. Von unheilvollen Vorahnungen geplagt, hastete sie hinter der älteren Zofe her. Es sah ganz so aus, als hätte sie ihren Auftrag schon vermasselt, ehe sie überhaupt damit begonnen hatte, nach dem Schlüssel zu suchen.

    Als sie in die Gemächer der gefangenen Königin zurückkehrten, fanden sie Lady Guinevere allein vor. Sie saß wie schon bei Muriels erstem Besuch am Fenster und stickte und sah erst auf, als Wilma und Muriel den Raum betraten. »Wilma!« Lächelnd erhob sie sich und kam auf die beiden zu. »Nun, wie hat sich meine neue Zofe angestellt?«
    »Ach je, ach je. Fragt lieber nicht, Mylady.« Wilma seufzte erschöpft, stellte den Korb mit den Einkäufen ab und ließ sich kopfschüttelnd auf einen Stuhl sinken.
    »Was ist geschehen?« Lady Guinevere runzelte die Stirn und setzte sich zu ihr.
    »Es war furchtbar. Einfach furchtbar.« Wilma hob klagend die Stimme etwas an. »Ich weiß nicht, welche Erziehung dieses Mädchen genossen hat, aber ein schönes Kleid und die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, machen noch lange keine Zofe aus ihr. Das sollte der Earl eigentlich wissen.«
    »Wie meinst du das?« Lady Guineveres Blick wanderte von Wilma zu Muriel und wieder zurück. »War Muriel ungehorsam?«
    »Das kann man wohl sagen.« Die Zofe nickte und warf Muriel einen erzürnten Seitenblick zu. »Es scheint, ihre Zuneigung zu Pferden ist so groß, dass sie ihre Pflichten darüber nur allzu leicht vergisst. Sie ist einfach fortgelaufen und hat in unschicklicher und höchst peinlicher Art und Weise einen leeren Händlerkarren erklommen, um einem Händler zuzusehen, der ein

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