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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Guinevere lächelte. »Das ist ein schöner alter keltischer Name.«
    Muriel wusste nicht, ob sie etwas antworten sollte. Schweigend wartete sie, was nun geschehen würde.
    »Nun, Muriel, erhebe dich«, sagte Lady Guinevere mit hoheitsvollem Lächeln. »Ich denke, ich werde es mit dir versuchen. Sobald Lillian wieder da ist, wird sie dich hier einweisen.«
    »Danke.« Muriel verneigte sich noch einmal, aber die Lady hatte sich bereits wieder dem Earl of Somerset zugewandt. »Mein lieber Freund«, hob sie mit ihrer warmen, samtenen Stimme an. »Da wir das nun hinreichend geklärt haben, verratet mir bitte, was es in Camallate Neues gibt.«
    »Vieles.« In dem Wort lag eine Dringlichkeit, die selbst Muriel spüren konnte. »Mordreds Heer ist im Aufbruch. Es heißt, Artus sei auf dem Weg hierher.«
    »Artus!« Lady Guineveres Augen leuchteten, als sie den Namen hörte. »Wie lange noch?«
    Der Earl bedachte Muriel und die mausgesichtige Zofe mit einem Blick, der mehr sagte als alle Worte. Man musste kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass er nicht sprechen würde, solange die beiden Frauen im Raum waren. Lady Guinevere verstand sofort. »Wilma«, wies sie die alte Zofe in einem Tonfall an, der keine Widerrede duldete, »nimm Muriel mit zum Markt und unterweise sie in allem, was sie für die täglichen Besorgungen wissen muss.«
    »Wie Ihr wünscht, Herrin.« Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst, neigte die Zofe leicht das Haupt. »Komm mit!« Mit einem knappen Handzeichen forderte sie Muriel auf, ihr zu folgen. Muriel zögerte. Sie war so weit gekommen und wollte eigentlich nicht wieder fort, schon gar nicht mit dieser Schreckschraube.
    Der Earl deutete ihr Zögern richtig und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Geh ruhig, Muriel«, sagte er. » Die gute Wilma wird dir schon nicht den Kopf abreißen, hinter der harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern ...« Er beugte sich vor und flüsterte Muriel ins Ohr: »... auch wenn bisher noch niemand darauf gestoßen ist.«
    Muriel fügte sich. Sie wollte nicht schon gleich am ersten Tag unangenehm auffallen. So verabschiedete sie sich mit einer leichten Verbeugung von Lady Guinevere und folgte Wilma hinaus in den Gang.

    Die schnelle, zackige Gangart, mit der die Hofdame durch die Gänge eilte, passte ebenso zu ihrem resoluten Auftreten wie die stolze, fast schon überhebliche Art, mit der sie den Wachen vor der Tür begegnete. In dem ungewohnten bodenlangen Kleid hatte Muriel Mühe, mit ihr Schritt zu halten. An der Seite der älteren Frau fühlte sie sich unbehaglich und klein.
    Bis sie den Markt erreichten, behandelte Wilma sie, als wäre sie Luft. Erst als es darum ging, die ersten Besorgungen zu machen, schien sie sich wieder daran zu erinnern, was Lady Guinevere gesagt hatte. »Die Lady isst nur Äpfel mit roten Wangen«, fing sie, ohne ein Wort zu verschwenden, mit der Unterweisung an, als sie bei einem Händler haltmachten, der grüne Äpfel anbot. »Diese hier nehmen wir nicht.« Sie drehte sich um und rauschte zum nächsten Händler, der Brot verkaufte. »Das Brot muss ganz frisch sein«, erläuterte sie, ohne Muriel auch nur eines Blickes zu würdigen. »Es muss duften und darf nicht zu dunkel sein. So wie dieses hier.« Sie hielt einen Laib Brot in die Höhe, bezahlte und eilte weiter, ohne darauf zu achten, ob Muriel ihr folgte. »Da Lady Guinevere in ständiger Furcht lebt, vergiftet zu werden, bereiten wir alle Speisen selbst zu«, erzählte sie, während sie über den Markt gingen. »Der tägliche Einkauf und die sorgfältige Auswahl der Speisen ist daher eine unserer Hauptaufgaben. Dazu kommt, dass ...«
    Muriel!
    Ascalon! Muriel erstarrte. Ganz deutlich hatte sie im Geiste den Hilferuf gehört. Während Wilma ihren Monolog über die Pflichten einer Zofe so ungerührt fortsetzte, als hätte sie ihn auswendig gelernt, suchte Muriel die Gegend ringsumher nach einem Hinweis auf Ascalon ab. Händler und Besucher des Marktes drängten sich jedoch so dicht an dicht, dass sie keine zehn Meter weit sehen konnte.
    Ich bin hier!
    Muriel zuckte zusammen. Ihr Herz raste. Der zweite Ruf war lauter und sehr viel intensiver als der erste. Das konnte nur bedeuten, dass sie sich Ascalon genähert hatten. Am liebsten wäre sie losgelaufen und hätte sich allein auf die Suche gemacht. Aber sie wusste, dass sie sich einen solchen Ungehorsam nicht leisten konnte. Wenn sie sich nicht so fügsam und höflich benahm, wie man es von einer Zofe erwartete,

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