Asche der Welten
Einleitung, als würde er befürchten, der Vorsitzende könnte ihn rasch zum Schweigen bringen. »Das Unisono, unsere Religion, ist missbraucht worden. Die Verurteilungen und Ächtungen, die Sie von mir gehört haben, wurden mir in den Mund gelegt. Ich, Ihr Erzvater, bin dazu gezwungen worden. Man hat Sie getäuscht und in die Irre geführt. Das wahre Unisono sieht ganz anders aus.«
Die vielen Menschen auf dem Platz schnappten verblüfft nach Luft. Viele reagierten mit Ärger, aber Cain konnte nicht feststellen, ob dieser Ärger der angeblichen Täuschung galt oder vielmehr den ungewöhnlichen Worten des Erzvaters. Cain rechnete jeden Augenblick mit einem Eingreifen des Sonderkommandos.
Ein kurzer Blick zur Seite teilte ihm mit, dass Sarein ebenso verblüfft war wie er. Der Erzvater kam in Fahrt, und seine Stimme wurde lauter, leidenschaftlicher. »Ich fordere Sie auf, in Ihr Herz zu blicken, in den Kern Ihres Selbst, und zu tun, was Sie für richtig halten. Die Hanse ist nicht Ihre Religion. Die Hanse erfüllt nicht Gottes Willen. Die Botschaft Gottes erreicht Sie durch das Unisono!«
Basil ballte die Fäuste und streckte die Finger dann wieder. »Was für ein Geschwafel.« Er nahm einen kleinen Kommunikator und drückte eine Taste. »Ich habe genug gehört.«
»Ja, Vorsitzender«, kam Jane Kulus ruhige, tiefe Stimme aus dem Lautsprecher. »Nach dieser Sache wird niemand mehr an Gottes Absichten zweifeln«, fügte Tito Andropolis hinzu.
Basil lehnte sich zurück, und seine Augen glänzten.
Mit einem seltsamen Pfeifen, als zerrisse die Luft, kam ein Blitz im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterem Himmel. Er gleißte herab und traf den Erzvater mitten auf dem Podium. Der bärtige Mann verdampfte innerhalb eines Sekundenbruchteils, und es blieben weder Kleidung noch Knochen von ihm übrig. Es knallte ohrenbetäubend laut, und wo der Erzvater eben noch gestanden hatte, stieg etwas Rauch auf. Ein glasiger Krater war entstanden, und eine Druckwelle erfasste die ganz vorn stehenden Zuschauer und warf sie zurück.
Sarein hob entsetzt die Hand zum Mund. Unten schrie die Menge, und viele Leute wandten sich instinktiv zur Flucht. »Was haben Sie getan?«, brachte Cain leise hervor. »Mein Gott, was haben Sie getan?«
»Warten Sie«, erwiderte Basil mit einem kühlen Lächeln. »Es ist noch nicht vorbei.«
Plötzlich erschien König Rory im Rauch, der aus dem Krater aufstieg. Seine junge Stimme donnerte über den Platz, brachte Kraft und Zuversicht zum Ausdruck. Cain vermutete, dass er den Text gut einstudiert hatte. »Kein Gesetz und kein Gericht könnte eine deutlichere Sprache sprechen. Gott straft all jene, die uns schwächen. Der Erzvater war ein Ketzer. Ich bin euer König, und es ist Gottes Wille, dass ich auch zum Oberhaupt des Unisono werde. Ich, König Rory, werde Hanse und Menschheit retten.«
Sarein war erbleicht und fassungslos. »Wie konntest du so etwas tun, Basil? Das war Mord!«
Der Vorsitzende trank einen Schluck Wasser. »Mord? Es war Gottes Wille. Du hast König Rory gehört.«
81 ADMIRAL SHEILA WILLIS
Immer wieder auf Schiffe der Klikiss zu feuern und eins nach dem anderen zu vernichten - das erfüllte Admiral Willis mit grimmiger Zufriedenheit. Die Kampfschiffe der Konföderation waren mit allen Waffen ausgestattet, die sich hatten beschaffen lassen, doch die Größe des Subschwarms auf Pym ging weit über das erwartete Maß hinaus.
General Lanyans Schiffe waren in eine sehr schwierige Lage geraten, und für Willis fühlte es sich gut an, in die Rolle des strahlenden Retters in der Not zu schlüpfen.
Die Ankunft der Konföderationsschiffe sorgte bei den Klikiss für ziemliche Unruhe. Zwei Schwarmschiffe waren bereits zerstört oder zumindest schwer beschädigt. Doch für tausend vernichtete Komponentenschiffe kamen tausend weitere aus den unterirdischen Hangars oder lösten sich von den übrig gebliebenen Schwarmschiffen und griffen an.
Lanyan sendete auf den TVF-Frequenzen und forderte seine Kampfgruppe auf, weiterzufeuern. Die Thunder Child vernichtete einen noch intakten Teil der Schwarmstadt und versuchte dann, sich in die relative Sicherheit der Umlaufbahn zurückzuziehen. Bisher hatte sich der General nicht dazu durchringen können, den Rettern von der Konföderation seinen Dank auszusprechen.
Willis wusste nicht, wo Lanyan einen neuen Moloch aufgetrieben hatte - der Name sagte ihr nichts -, aber der General nutzte nicht alle Möglichkeiten, die sein Schiff bot. Die Bombardierung
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