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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wenn man die Entfernung zwischen Antons Wohnung und dem Palastdistrikt berücksichtigte - klopfte es plötzlich an der Tür. Colonel Andez und vier Männer des Sonderkommandos standen im Flur. »Wie sind Sie so schnell hierhergekommen?«, fragte Anton. Während der Leidenszeit des Erinnerers Vao'sh hatte er tagelang versucht, Hilfe zu bekommen. Andez wölbte hochmütig die Brauen. »Ihre beharrlichen Forderungen nach einem Kontakt mit dem Vorsitzenden haben einen Alarm ausgelöst. Wir waren bereits unterwegs, um eine mögliche Gefahr zu untersuchen. Auf dem Weg hierher haben wir neue Einsatzorder vom Vorsitzenden erhalten.«
    »Das kann ich mir denken«, sagte Margaret, trat nach draußen und ging zum bereitstehenden Wagen.
    Der Vorsitzende Wenzeslas befand sich bereits an Bord seines wieder aufgetankten Diplomatenshuttles und wartete ungeduldig. Als Margaret und ihr Sohn durch die Luke traten, richtete er einen mürrischen Blick auf die alte Xeno-Archäologin. Er wartete nicht, bis sie Platz genommen hatten, sagte sofort: »Erzählen Sie mir von den Klikiss, Dr. Colicos. Warum hat das Schwarmbewusstsein meinen Namen genannt? Warum will es mit mir reden?«
    »Das weiß ich nicht.« Margarets Antwort überraschte den Vorsitzenden. »Sie erfüllen mich nicht gerade mit großer Zuversicht.«
    »Das ist auch nicht meine Absicht. Ich möchte, dass Sie vorbereitet und realistisch sind.« Margaret nahm Basil Wenzeslas gegenüber Platz und verhielt sich, als geschähe es jeden Tag, dass sie dem Vorsitzenden der Hanse begegnete. Anton setzte sich neben sie und legte den Sicherheitsgurt an. »Es war allgemein bekannt, dass die Klikiss eine Gefahr darstellen, dass sie zahlreiche Kolonien angegriffen und zerstört haben. Bestimmt wurden Ihnen Berichte übermittelt, Vorsitzender. Aber Sie haben sie nicht ernst genommen.«
    Wenzeslas zuckte wie von unsichtbaren Wespen gestochen. »Ich nehme alle Bedrohungen ernst, aber es gibt zu viele.« Margaret sah deutlich, dass er nervös war angesichts der bevorstehenden Begegnung. Diese Situation entzog sich völlig seiner Kontrolle, und das schien dem Vorsitzenden durchaus klar zu sein. »General Lanyan und Admiral Diente fielen den Klikiss zum Opfer. Und allein die Präsenz der großen Schwarmschiffe deutet auf aggressive Absichten hin.« Margaret fühlte die Vibrationen des Shuttles, als der Pilot das Triebwerk hochfuhr. »Dann sollten Sie versuchen, bei Ihren Gesprächen mit der Brüterin ein freundliches Klima zu schaffen.«
    »Ich bin gespannt, was passiert, wenn sie von Ihrer Partnerschaft mit den schwarzen Robotern erfährt«, murmelte Anton. »Das besorgt mich mehr als alles andere«, sagte Margaret und meinte es ernst. Der Vorsitzende hatte keine Vorstellung von dem Ausmaß der Feindschaft zwischen Klikiss und Robotern. Sie würde versuchen, ihm während des Flugs das Nötigste zu erklären. »Ich komme schon zurecht«, sagte Wenzeslas in einem Tonfall, den er sonst bei Aufsichtsratssitzungen benutzte. Er lehnte sich zurück, als der Shuttle startete.

138 VORSITZENDER BASIL WENZESLAS
    Basil hätte den Diplomatenshuttle selbst geflogen, wenn das möglich gewesen wäre, nur um zu verhindern, dass der Pilot irgendwelche Fehler machte. Der Mann war kompetent genug für einen Flug zum Flaggschiff der Föderation, aber bei diesen riesigen Klikiss-Schiffen sah die Sache ganz anders aus.
    Das Schicksal der Erde stand auf des Messers Schneide -wieder einmal. Leider konnte sich Basil nicht selbst um alles kümmern. Er hatte König Rory zurückgelassen und Margaret und Anton Colicos in der Hoffnung mitgenommen, dass ihm ihr Wissen nützlich sein konnte. Aufmerksam hörte er zu, als Margaret von dem Insektenvolk und ihren Erfahrungen berichtete. Sie erzählte ihm von ihren Jahren bei den Klikiss und schilderte, wie jene Wesen die meisten Kolonisten auf Llaro niedergemetzelt und ihre DNS aufgenommen hatten. Basil fragte sich, wie ihm all diese Informationen helfen sollten, aber sie waren auf jeden Fall besser als gar nichts.
    Letztendlich war er selbst die einzige Person, auf die er sich verlassen konnte. Wenn er der Brüterin gegenübertrat und von Volksoberhaupt zu Völksoberhaupt mit ihr sprach, so vertraute er darauf, dass er sie mit seinem politischen Geschick zur Vernunft bringen konnte. Diente musste bei seinem früheren Verhandlungsversuch etwas falsch gemacht haben.
    Als sich der Shuttle von der Erde entfernte, schob Basil seinen Zorn auf König Peter, den stellvertretenden

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