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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Palast waren bereits den Flammen zum Opfer gefallen. Hätte er den Faeros freie Bahn gelassen, wären sie übers Land geflogen, um alles zu verbrennen und alle ildiranischen Seelenfeuer aufzunehmen, die sie finden konnten, damit daraus neue Faeros entstanden. Rusa'h gab sich alle Mühe, eine solche Katastrophe zu verhindern.
    Er hatte den feurigen Elementarwesen dabei geholfen, die Hydroger zu besiegen. Er war eine Faero-Inkarnation, aber auch der Retter des Ildiranischen Reichs. Derzeit flogen die Faeros durch den Spiralarm und kehrten zu ihren kalten, toten Sternen zurück. Sie hatten bereits eine große Ansammlung von Wentals auf Charybdis ausgelöscht, und über die neuen Verbindungen, die Rusa'h ihnen gezeigt hatte, waren junge Faeros durch die Seelenfäden des Thism/ Telkontakts nach Theroc gelangt. Der Kampf gegen die Weltbäume fand in diesem Moment statt; Faero-Feuer breitete sich im Weltwald aus.
    Doch Rusa'h musste dafür sorgen, dass Ildira intakt blieb. Es galt, die Faeros an diesem Ort unter Kontrolle zu halten.
    Voller Genuss lauschte er dem Knacken und Zischen des Feuers im Prismapalast. Außerhalb davon schien Mijistra still und leer zu sein - die meisten Ildiraner waren ins hügelige Land außerhalb der Stadt geflohen. Es enttäuschte Rusa'h, dass wahre Ildiraner ihre heilige Hauptstadt verließen, doch sie setzten ihre Flucht fort, als sei das neue Licht zu hell für sie. Sie versteckten sich in improvisierten Lagern, drängten sich dort zusammen und glaubten, einigermaßen sicher zu sein. Trotz der Enttäuschung, die sie ihm bereiteten, wollte Rusa'h sie vor den Faeros schützen, wenn er konnte. Immerhin gehörte Ildira ihm.
    Viele der Ildiraner in den Lagern stammten von seiner geliebten Heimatwelt Hyrillka, und sie waren in der Hoffnung gekommen, auf der Zentralwelt des Ildiranischen Reichs Zuflucht zu finden. Rusa'h fühlte Anteilnahme und Verzweiflung, denn zahlreiche Flüchtlinge hatten nicht gefunden, was sie suchten, und es war ihnen auch nicht möglich gewesen, nach Hyrillka zurückzukehren. Die Schuld lag bei Jora'h.
    Wenn die Hyrillkaner doch nur auf ihrem eigenen Planeten geblieben wären.
    Rusa'h konnte sie retten - oder sie den Faeros überlassen, auf dass sie verbrannten.
    Nach dem Sieg über die Hydroger mussten sich die Faeros ausbreiten. Die strahlenden, pulsierenden Flammenwesen wollten mehr Seelenfeuer. Unersättlich verlangten sie, weitere Flüchtlingslager zu verbrennen und ganze Splitter-Kolonien zu vernichten.
    Rusa'hs Stimme und Gedanken donnerten aus der gleißenden Himmelssphäre und erreichten die Faeros. »Ihr werdet den Bewohnern von Hyrillka kein Leid zufügen.« Die Faeros erzitterten und summten protestierend. Er spürte, wie sie noch heller leuchteten, aber er blieb bei seiner Entscheidung. »Ihr werdet sie in Ruhe lassen.«
    Ein jähes Aufblitzen verdeutlichte den Standpunkt der Faeros. Sie waren hungrig. Die feurigen Elementarwesen wollten mehr, und es war Rusa'hs Pflicht, ihnen zu geben, was sie verlangten. Irgendwie musste er sie zufriedenstellen.
    Oben in der Umlaufbahn entdeckte er ein einzelnes Kriegsschiff, das sich von den leeren Werften entfernte. Rusa'h wusste, dass die wenigen Schiffe von Adar Zan'nhs Solarer Marine den Flüchtlingen Proviant brachten, doch dieses spezielle Schiff transportierte zehntausend Ildiraner, und sie alle wollten zu einer fernen Kolonie im Ildiranischen Reich. Der Pilot hatte so viele Flüchtlinge aufgenommen, wie er konnte, und dann war er aufgebrochen, um sie wegzubringen und Rusa'hs Einfluss zu entziehen.
    Das durfte er nicht zulassen.
    Rusa'h hielt die zehntausend für ein akzeptables Opfer, einen guten Kompromiss. Er stöhnte innerlich, lenkte dann die Aufmerksamkeit der Faeros in die entsprechende Richtung und beobachtete, wie sie dem neuen Ziel entgegenrasten.
    Vom Prismapalast aus sah er mit flammenden Augen, wie sich die Feuerbälle dem Schiff näherten. Durchs Thism fühlte er erst Hoffnung und dann Schrecken bei den Flüchtlingen an Bord. Zehntausend ... und sie alle wollten sich auf einem anderen ildiranischen Planeten niederlassen.
    Wenigstens stammten sie nicht von Hyrillka. Das war Rusa'h ein kleiner Trost. Die Faeros flackerten und pulsierten gierig, nahmen die Verfolgung auf. Als das Kriegsschiff die herankommenden Feuerbälle bemerkte, änderte es den Kurs und kehrte in Richtung der Orbitalwerften zurück, als wollte es sich dort verstecken. Der Pilot flog gewagte Manöver, musste immer wieder

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