Asche der Welten
auch die Anspannung der Wächter nach.
Als sich Schritte näherten, wandte sich Jora'h zum Eingang um und zeigte eine strenge Miene. Selbst unter diesen Bedingungen hielt er an Stolz und Würde fest, und Nira bewunderte ihn dafür. Sie trat an seine Seite und bot ihm damit ihre moralische Unterstützung an.
Fünf TVF-Soldaten mit geschulterten Gewehren marschierten zur Tür und blieben dort stehen. Basiskommandant Tilton - ein Mann mit großen, leicht vorstehenden Augen - trat ein und sah sich in dem großen Raum um. Sein fliehendes Kinn schien einen Bart zu verlangen, trotz der TVF-Vorschriften, die so etwas verboten. Mit näselnder Stimme sprach er zu jemandem weiter hinten im Korridor. »Der Raum ist sicher, Vorsitzender.«
Basil Wenzeslas kam allein herein, gekleidet in einen Anzug, der ihn vom militärischen Personal unterschied. Die Angehörigen des Wächter-Geschlechts näherten sich dem Weisen Imperator, und Jora'h forderte sie nicht auf zurückzuweichen. Er richtete einen kühlen Blick auf den Vorsitzenden und verzichtete ganz bewusst darauf, ihn mit einem Titel anzusprechen. »Mein Reich wird angegriffen. Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Ildiranern sterben, weil Sie mich hier festhalten. Lassen Sie mich frei.«
»Gern - wenn Sie auf einige bestimmte Bedingungen eingehen. Ich dachte, ich hätte klar genug gemacht, was ich von Ihnen erwarte.« Der Vorsitzende zeigte ein falsches Lächeln. »Erklären Sie Ihre Vereinbarung mit Peter und der sogenannten Konföderation für null und nichtig. Bezeichnen Sie ihn als Rebellen, und weisen Sie in aller Deutlichkeit darauf hin, dass Sie mich unterstützen. All das können Sie mit einer einzigen Ansprache erledigen.«
»Ich bin der Weise Imperator«, erwiderte Jora'h mit rauer Stimme. »Meine Worte haben Gewicht, und ich fühle mich an meine Versprechen gebunden. Sie halten mich hier gegen meinen Willen fest und erklären dem Ildiranischen Reich damit den Krieg. Die Solare Marine wird Sie für jeden einzelnen Ildiraner zur Rechenschaft ziehen, der stirbt, während ich hier ... « !
Der Vorsitzende unterbrach ihn und winkte ab. »Ihre Solare Marine ist in einem erbärmlichen Zustand. So sehr Sie sich auch aufplustern: Ihre Schlachtschiffe kämpfen gegen die Faeros, und deshalb haben wir sie noch weniger zu fürchten als vorher.«
Jora'hs Reise nach Theroc mit dem Ziel, ein Bündnis mit der Konföderation zu schaffen, war eine sehr schwere Entscheidung gewesen. Er hatte die Fehler der Weisen Imperatoren vor ihm eingestanden, und König Peter hatte darauf hingewiesen, dass beide Völker in die Zukunft schauen mussten.
Doch jetzt hatten sich die Beziehungen zwischen Ildiranern und Menschen -zumindest zu diesen Menschen - für immer verändert.
Nira dachte daran, dass Jora'hs Vater wie der Vorsitzende Wenzeslas bereit gewesen wäre, jeden zu verraten, um die eigenen Ziele zu erreichen und das Reich zu schützen. Er hätte nicht die geringsten Skrupel gehabt, das Bündnis mit der Konföderation aufzukündigen und einen Pakt mit der Hanse zu schließen, wenn das mit seinen eigenen Interessen vereinbar gewesen wäre. Der Weise Imperator Cyroc'h hatte viele Geheimnisse vor dem ildiranischen Volk gehabt und sogar seine eigenen Erinnerer umgebracht, als sie zu viel herausfanden.
Doch Jora'h war nicht wie sein Vater. Er würde sich dem Druck der Hanse auf keinen Fall beugen.
Der Vorsitzende Wenzeslas setzte ihn weiter unter Druck. »Wo ist die Konföderation jetzt? Ist sie gekommen, um Ihnen zu helfen? Hat sie auf die Notsituation in Ihrem Reich reagiert und Hilfe entsandt? Warum solchen Schönwetterfreunden treu bleiben? Warum dies nicht beenden? Sie könnten sich noch heute auf den Weg nach Ildira machen.«
»Ich bezweifle, ob er die Absicht hat, dich freizulassen, Jora'h«, sagte Nira. »Seine Taten sprechen eine deutliche Sprache.«
»Ich bin ganz deiner Meinung. Wodurch mir meine Entscheidung noch leichter fällt.«
Der Vorsitzende ließ sich davon nicht beeindrucken. »Wir haben inzwischen eine Analyse Ihres Flaggschiffs beendet. Oder sollte ich sagen: eine Analyse des neuesten Schiffes unserer Flotte? Nach den hohen Verlusten bei der letzten Schlacht gegen die Hydroger brauchen wir jedes Schiff, das wir bekommen können. Es gibt zu viele Feinde - überall.«
»Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Sie sich nicht so viele Feinde gemacht hätten«, erwiderte Jora'h kühl. »Ich werde Ihnen nicht gestatten, einen Teil der Solaren Marine in Ihr
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