Asche der Welten
Befehl gegeben ...«
Durch die kurze Verzögerung bei der Übertragung überschnitten sich die Worte des Vorsitzenden und des Generals. »Ich halte einen Angriff nicht für erforderlich. Die Umstände haben sich ganz offensichtlich geändert.«
»An Ihrer Meinung bin ich nicht interessiert, General. Zerstören Sie die Konföderationsschiffe!«
Der Loyalitätskonflikt des TVF-Kommandeurs fand Niederschlag in seinen Worten. »Ich kann nicht auf ein Staatsoberhaupt schießen.«
Basil blinzelte und schien nicht damit gerechnet zu haben, dass der General sich ihm widersetzte. »Seien Sie nicht albern. Die Konföderation ist kein von uns anerkannter Staat und ganz offensichtlich eine Gefahr für die Hanse. Eröffnen Sie das Feuer!«
Nach einer längeren Pause sagte Brindle: »Das werde ich nicht tun.«
Es blitzte in Basils Augen. »Ihre Frau leistet derzeit Dienst in einer TVF-Basis«, sagte er scharf. »Ich habe sie beobachten lassen und werde jetzt Anweisung geben, sie in Schutzhaft zu nehmen. Ich hätte nicht gedacht, bei Ihnen einmal zu solchen Maßnahmen greifen zu müssen, General.«
»Und ich hätte nicht gedacht, dass ein Regierungschef Recht und Gesetz vergisst und unbescholtene Bürger als Geiseln nimmt«, erwiderte Conrad Brindle mit brüchiger Stimme. »Es war ein großer Fehler von mir, nicht schon längst erkannt zu haben, dass König Peter mein wahrer Oberbefehlshaber ist. Ich werde nicht zulassen, dass Sie Natalie als Werkzeug benutzen.«
Basil wurde kalkweiß im Gesicht. »Wenn Sie nicht tun, was ich sage, lasse ich Sie und Ihre Brückenoffiziere als Meuterer hinrichten!«, schrie er.
Aus dem Lautsprecher des Kommunikators kam nur noch das Knistern von Statik. Der TVF-Kommandeur hatte die Verbindung unterbrochen.
Basil wandte sich an Andez, die neben den vier anderen Angehörigen des Sonderkommandos stand. Sie wirkten sehr beunruhigt, nachdem General Brindle den Vorsitzenden im Stich gelassen hatte. Einige von ihnen schienen bereit zu sein, ihre Waffen fallen zu lassen.
Doch Basil übersah es. »Colonel Andez, es wird Zeit, dies zu beenden. Ich befehle Peters Hinrichtung. Er hat sich widerrechtlich Rorys Thron angeeignet, und dafür verdient er den Tod. Erschießen Sie ihn.«
»Er kann den Thron haben!«, rief Rory. »Halt den Mund!«
OX sah eine Gefahr für Peter, trat vor den Thron und bildete mit seinem aus Polymeren und Metall bestehenden Körper einen Schutzschild. »Ich erlaube nicht, dass Sie dem König ein Leid zufügen. Meine Programmierung verbietet das. Sie müssen erst mich erschießen.«
Andez' Hände zuckten, aber sie zog ihre Waffe nicht aus dem Halfter. Zu viele von Peters Wächtern hatten auf sie angelegt; die kleine Gruppe des Sonderkommandos war hoffnungslos unterlegen. »Aber Vorsitzender, selbst die TVF .. . «
Basil riss ihr den Strahler aus dem Gürtelhalfter und ging damit zum vier Schritte entfernten Thron - er verhielt sich so, als befände sich außer Peter und ihm niemand im Raum. Die Waffen der Wächter schwangen herum und richteten sich auf ihn, obwohl Peter sie angewiesen hatte, nicht zu schießen. »Lassen Sie sofort die Waffe fallen, Vorsitzender!«
Basil schenkte den Wächtern nicht die geringste Beachtung.
Der vor der Treppe stehende Cain zögerte nicht. Als Wenzeslas an ihm vorbeistapfte, zog er den Zeremoniendolch, den Captain McCammon so stolz getragen hatte. Er holte damit aus und legte sein ganzes Gewicht in den Stoß.
Die Klinge bohrte sich in den Rücken des Vorsitzenden, unter dem linken Schulterblatt und ein kleines Stück neben der Wirbelsäule. Der scharfe Stahl schnitt direkt ins Herz.
Basil Wenzeslas blieb so abrupt stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Peter erhob sich von seinem Thron und trat am Kompi vorbei.
Cain hielt den Dolch fest, und dadurch blieb der Vorsitzende noch einen Moment auf den Beinen. Die Waffe rutschte aus seiner erschlaffenden Hand und fiel klappernd auf den Boden des Thronsaals. Dann gaben seine Knie nie, und er wurde so schwer, dass Cain ihn nicht länger aufrecht halten konnte. Der stellvertretende Vorsitzende ließ den Dolch los, und Wenzeslas sank zu Boden. Blut quoll durch seinen teuren Anzug.
Ein leises Röcheln drang aus Basils Kehle, und er rollte ein wenig zur Seite, sodass der Blick seiner grauen Augen Cain traf. Ein letztes Mal holte er Luft, wie zu einem Fluch, und er brachte nur ein einzelnes Wort hervor: »Enttäuscht... « Cain sah sich ruhig um und dachte daran, dass auch
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