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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dann erfolgte der Absturz auf den eisigen Planetoiden Jonah 12. Vor nicht allzu langer Zeit hatte es dort einen Stützpunkt der Roamer gegeben, eine von Kotto Okiah konzipierte Wasserstoff verarbeitende Anlage. Aber sie war zerstört worden ... von wiedererwachten Klikiss-Robotern, wenn sich Caleb recht entsann.
    Jetzt gab es auf Jonah 12 nichts mehr: keine Transportmittel, keine Gebäude, keine Möglichkeit, ein Notsignal zu senden - es gab auch niemanden in Reichweite, der einen Notruf hätte empfangen können.
    Die von den Roamern gebaute Rettungskapsel verfügte über ein Lebenserhaltungssystem, das seine Betriebsenergie aus Batterien bezog und höchstens eine Woche funktionierte. Selbst wenn er Wasser und Proviant rationierte und die körperlichen Anstrengungen auf ein Minimum reduzierte: Wenn ihn jemand vermisste, würde Caleb längst tot sein.
    Allerdings hatte er einen Schutzanzug, einen einfachen chemischen Generator und einige Werkzeuge. Die ersten anderthalb Tage verbrachte er damit, einen simplen Extraktor zusammenzubasteln, ein Gerät, das jedes zehnjährige Roamer-Kind bauen konnte. Damit gewann er Wasser, Sauerstoff und Wasserstoff aus dem Eis des Planetoiden. Mit seinem Roamer-Knowhow konnte Caleb bis zu mehreren Wochen überleben - eine erstaunliche Leistung, die eine Rettung allerdings nicht wahrscheinlicher machte.
    Auf halbem Weg zwischen Langeweile und Verzweiflung streifte er den Schutzanzug über, brachte die kleine Luftschleuse hinter sich und trat nach draußen ins »Tageslicht«. Die ferne Sonne zeigte sich nur als ein heller Stern unter vielen. Jonah 12 war eine öde kleine Welt, düster und kalt. Caleb nahm seine Werkzeugtasche und einen Probenbehälter, stapfte damit über die felsige, hier und dort von Eis bedeckte Oberfläche.
    Die geringe Schwerkraft erlaubte ihm große, mühelose Schritte, und er brauchte weniger als eine Stunde, um den Krater mit den Resten von Kottos Verarbeitungsanlage zu erreichen. Er hoffte, die Überbleibsel von Unterkünften zu finden, vielleicht einige Dinge, aus denen er ein Basislager improvisieren konnte. Auf dem Weg zum Krater träumte Caleb davon, einen funktionsfähigen Generator zu entdecken, ein intaktes Lebensmittellager oder vielleicht ein unbeschädigtes Kommunikationssystem.
    Doch er fand nur Trümmer, einige Metallreste und Klumpen geschmolzener und dann wieder erstarrter Legierung, nichts, das er irgendwie verwenden konnte. Trotzdem setzte er die Suche fort. Der größte Teil des Stützpunkts war bei der Reaktorexplosion einfach verdampft, und geschmolzenes Eis hatte den zerstörten Rest verschlungen. Das Wasser war kurze Zeit später zu einer eisenharten grauen Masse erstarrt, in der es hier und dort Pfützen gab, wo radioaktiver Zerfall für genug Wärme sorgte.
    Caleb blickte in den Krater und musste sich der Realität stellen: Er würde noch eine ganze Weile hierbleiben, und die letzten Tage ohne Nahrung würden bestimmt ziemlich unangenehm.

32 NIRA
    Nira wusste, dass Jora'h mit seiner ganzen Kraft gegen den Wahnsinn ankämpfte - sie dachte kaum an etwas anderes. Als Sarein und Captain McCammon in der Mondbasis eintrafen und um ein Gespräch mit ihr baten, rechnete sie mit schlimmen Nachrichten.
    »Kommen Sie mit uns in den Flüsterpalast, Nira.« In Sareins Stimme erklang fast so etwas wie Anteilnahme. »Der Vorsitzende braucht Ihre Fähigkeiten als grüne Priesterin.«
    Nira rang mit ihrem Zorn. Sarein trug ihre theronische Botschafterkleidung, verhielt sich aber wie eine Marionette des Vorsitzenden. Botschafterin Otema hatte einst dieses aus Kokonfasern bestehende Gewand getragen; Nira beschmutzte es, fand Nira.
    »Kein grüner Priester wird der Hanse Telkontakt-Dienste leisten«, sagte Nira.
    »Ich ganz bestimmt nicht.«
    »Selbst wenn es den Weisen Imperator sicher hierher zurückbringen würde?«, fragte McCammon. Er schien dichter neben Sarein zu stehen, als es eigentlich nötig war. »Sie brauchen uns nur zu begleiten«, fügte er etwas leiser hinzu.
    »Ich kann den Vorsitzenden dazu bringen, Diente die Rückkehr zu befehlen«, sagte Sarein. Sie wirkte sehr ernst. »Sie bekommen den Weisen Imperator zurück. Aber zuerst müssen Sie ein wenig Kooperation zeigen.«
    Niras Herz schlug schneller. Jora'h wollte bestimmt nicht, dass sie sich Druck beugte, aber sie konnte ihm damit praktisch das Leben retten. Wenn er starb oder den Verstand verlor ... die Konsequenzen für das Ildiranische Reich wären schrecklich gewesen. »Ich möchte

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