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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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unsere Vereinbarung schriftlich fixiert wissen und im Beisein von Zeugen unterschrieben.« Nira verschränkte die Arme.
    »Innerhalb von einer Stunde.«
    »Ich fürchte, Sie sind nicht in der Position, irgendetwas zu verlangen.« McCammons Worte klangen kühl, aber seine Augen zeigten ein Mitgefühl, das Nira überraschte. »Und wir sind nicht in der Lage, auf solche Forderungen einzugehen.«
    »Ich bin einverstanden.« Sarein legte McCammon sanft die Hand auf den Arm.
    »Ich schreibe einige entsprechende Zeilen.« Sie spielte ihren letzten Trumpf aus.
    »Und der Vorsitzende wird Ihnen Zugang zu einem Schössling gestatten, zumindest für eine Weile. Das sollten Sie bedenken.«
    Nira dachte an die Vorteile eines kurzen Kontakts mit dem Weltwald. Dann konnte sie den König und alle grünen Priester im Spiralarm auf ihre Gefangenschaft hinweisen. Und vielleicht erfuhr sie, wie es nach dem Angriff der Faeros um Ildira stand. Was auch immer der Vorsitzende beabsichtigte: Es musste wichtig genug sein, ein derartiges Risiko zu rechtfertigen. Ein solches Angebot machte er nur, weil er sie, Nira, dringend brauchte.
    Die im Weltwald präsenten Erinnerungen von grünen Priestern hatten Nira auf die Pracht des Flüsterpalastes vorbereitet, aber als sie ihn tatsächlich sah, achtete sie gar nicht darauf. Hinter all der fantastischen Architektur und den jubelnden Mengen sah Nira die Fäulnis in der Terranischen Hanse.
    Sarein führte sie zu einem hübschen orangefarbenen Pavillon an einer Ecke des Palastplatzes - er war extra für die »geschätzte theronische Botschafterin« geschmückt worden. Vermutlich hatte sich Sarein selbst darum gekümmert, denn Nira bezweifelte, dass Basil Wenzeslas der Zentralwelt der neuen Konföderation besonderen Respekt entgegenbrachte.
    Vom Pavillon aus konnten sie das zentrale Rednerpodium sehen, die hingerissene Menge und die vielen Wächter. Als das Zwielicht allmählich Dunkelheit wich, wurden zahlreiche Fackeln an den Türmen des Flüsterpalastes entzündet. Der ganze Distrikt erstrahlte in hellem Licht wie zu einem Fest.
    Zweifel regten sich in Nira. »Was erwartet man von mir?«
    »Der Vorsitzende möchte sicher sein, dass König Peter seine Bekanntgabe hört - sofort«, erwiderte Sarein. »Berichten Sie, was Sie sehen und hören. Geben Sie die Nachricht weiter und überlassen Sie es Peter, zu entscheiden, was er damit anfängt. Seien Sie eine grüne Priesterin!« Sie senkte die Stimme, und die nächsten Worte überraschten Nira. »Anschließend muss ich Ihnen den Schössling wegnehmen. Nutzen Sie die Gelegenheit so gut es geht.«
    Der Vorsitzende Wenzeslas näherte sich, begleitet von einem Wächter, der einen kleinen Schössling trug, so vorsichtig, als wäre er eine Zeitbombe. Nira merkte plötzlich, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, wieder einen Weltbaum berühren zu können. Über Jahre hinweg war sie auf Dobro vollkommen vom Weltwald isoliert gewesen, und diese Erfahrung hatte sich auf der Mondbasis wiederholt. Sie konnte ihre Sehnsucht nicht verbergen.
    Der Vorsitzende bedachte sie mit einem strengen Blick. »Ich weiß, dass ich nicht kontrollieren kann, was Sie während Ihres Kontakts mit dem Weltwald senden, und ich will es auch gar nicht versuchen. Mir genügt, dass Sie weitergeben, was hier geschieht. Damit dürfte Peter alle Hände voll zu tun haben.«
    Nira blieb stehen und zwang sich, nicht die Arme nach dem Schössling auszustrecken. »Und der Weise Imperator? Wann holen Sie ihn zurück? Ich verlange, dass Sie .. .«
    »Erdreisten Sie sich nicht, die Bedingungen dieser Übereinkunft zu diktieren. Sarein hat mich bereits dazu überredet, Admiral Dientes Schiff zurückzurufen, wenn Sie hier kooperieren, obwohl ich nach wie vor Bedenken habe. Ein wenig Kooperationsbereitschaft des Weisen Imperators hätte alles viel einfacher gemacht. Wenn er in einigen Tagen zurückkehrt, stellt er vielleicht fest, dass sich die öffentliche Meinung in Bezug auf ihn ein wenig verändert hat.«
    Der Blick des Vorsitzenden schweifte über die Menge. Er lächelte, als Nira auf den Bildschirmen am Rand des großen Platzes erschien. Es war keine aktuelle Aufnahme, sondern eine alte - sie zeigte eine hohlwangige, vom Leid gezeichnete grüne Priesterin. Unbehagen breitete sich bei den Zuschauern aus.
    »Was . .. was haben Sie vor?« Nira sah sich um und stellte fest, dass Sarein ihrem Blick auswich.
    »Ich habe beschlossen, den Weisen Imperator ins rechte Licht zu rücken«, erklärte der

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