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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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stehen, als hätte er diesen Auftritt oft geübt. Er wirkte recht sympathisch, die perfekte Galionsfigur. Aber ein Erretter? Nira bezweifelte es.
    Peter wusste jetzt, dass die Hanse ihn ganz offiziell ersetzt hatte, womit früher oder später natürlich zu rechnen gewesen war. Erneut fragte sich Nira, welche besondere Bedeutung diese Proklamation für den Vorsitzenden hatte.

33 STELLVERTRETENDER VORSITZENDER ELDRED CAIN
    Während der Krönungszeremonie stand Basil neben seinem Stellvertreter Cain auf dem hohen, verborgenen Balkon. Der Vorsitzende schien recht guter Stimmung zu sein. »Heute Abend liegt eindeutig etwas Besonderes in der Luft.« Cain war nicht sicher, ob er wissen wollte, was der Vorsitzende plante.
    Basil Wenzeslas war stolz darauf, zahllose Eisen im Feuer zu haben. Angeblich dienten sie alle dem Wohl der Hanse, aber oft handelte es sich um kleinliche Dinge, wie zum Beispiel die falsche Darstellung der Erlebnisse der grünen Priesterin Nira bei den Ildiranern.
    General Lanyan hatte vor kurzer Zeit einen Bericht von seinem großen Erfolg bei den Himmelsminen der Roamer geschickt. Darin war die Rede von »enorm viel« erbeutetem Ekti. Der General setzte seine »Mission« fort, aber der Vorsitzende Wenzeslas musste die besiegten Roamer jetzt irgendwie dazu bringen, weiterhin Ekti für die Hanse zu produzieren. Cain bezweifelte, dass das eine leichte Aufgabe war .. .
    Bevor der Erzvater mit der eigentlichen Krönungszeremonie begann, traten hinter Wenzeslas und Cain zwei lächelnde Personen auf den Balkon: ein kleiner Mann mit breitem Gesicht und einem Oberkörper, der länger zu sein schien als die Beine, und eine große, dunkelhäutige Frau. Die statuenhafte Frau hatte hohe Wangenknochen, große braune Augen und einen ungewöhnlich langen Hals.
    »Alles ist bereit, Vorsitzender«, sagte der Mann mit tiefer, rauer Stimme. Er hatte Kommunikationsgeräte mitgebracht.
    Die große Frau nickte und verneigte sich dabei. Es sah fast aus, als mache sich eine Giraffe zum Trinken bereit. »Der Metallstaub ist gleichmäßig in der Luft über dem Platz verteilt. Bei der gegenwärtigen Wetterlage werden die Impedanzpfade noch fünfzehn oder zwanzig Minuten von Bestand bleiben. Die Zeit ist knapp, aber wir sind bereit.«
    Der Vorsitzende stellte seinem Stellvertreter die Neuankömmlinge mit einem zuversichtlichen Lächeln vor. »Das sind meine wissenschaftlichen Berater Dr. Tito Andropolis und Dr. Jane Kulu.«
    »Wir sind hier, um mit technischen Wundern zu zeigen, dass Gott auf unserer Seite ist«, sagte die Frau, und sie schien ihre Worte ernst zu meinen.
    »Technische Wunder?«, wiederholte Cain. Was hatte Wenzeslas vor?
    »Lug und Trug«, murmelte Basil.
    »Manchmal braucht der Glaube einen kleinen Anstoß, damit er die gewünschte Richtung einschlägt«, sagte Andropolis und lachte leise. »Die Wahrheit ist die Wahrheit. Warum sollte es eine Rolle spielen, wenn wir ein bisschen dabei nachhelfen, die Bürger auf den rechten Weg zu bringen?«
    Unten auf dem hell erleuchteten Platz rief der Erzvater König Rory zu sich. Die Menge jubelte und klatschte; sie hätte dem Erzvater alles geglaubt. Andropolis wippte auf den Zehen und genoss die gute Aussicht vom Balkon.
    »Nach dem Schauspiel des heutigen Abends werden die Leute Rory als von Gott geschickt verehren.«
    »Das ist der Sinn der Sache«, sagte Basil.
    Auf dem Rednerpodium sprach der Erzvater: »Gott hat diesen jungen Mann dazu bestimmt, unser König zu sein. Rory wird uns retten vor den Dämonen, vor den Verrätern, und uns zurück zum Wohlstand führen.« Klug positionierte Scheinwerfer verpassten dem gerade gekrönten Rory eine Art Heiligenschein.
    Kulu hob einen Kommunikator. »Die Ladungen vorbereiten« sagte sie mit selbstsicher klingender Stimme. »Auf meine Anweisung warten.«
    Oben am Himmel explodierten Feuerwerkskörper, und das ganze Firmament schien in Flammen zu stehen. Die Menge auf dem Platz applaudierte begeistert. Basil lächelte hintergründig. »Das ist nur der Anfang.«
    Die feurigen Muster am dunklen Himmel verblassten, und Rory sprach mit zittriger Stimme, die schnell fester wurde: »Ich bin euer König. Ich werde euch führen, mein erwähltes Volk, und ich werde allen anderen die wahre Macht der Gerechten zeigen.«
    Andropolis war fast außer sich vor Aufregung. Kulu hob erneut ihren Kommunikator vor die Lippen. »Mit den Entladungen beginnen.«
    Unten auf dem Podium hob Rory die Arme und rief: »Ich rufe die Blitze vom Himmel!«
    Mit

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