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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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perfekter Choreografie flackerten Blitze in der Dunkelheit über dem Platz. Einer nach dem anderen trafen sie wie glühende himmlische Peitschen die höchsten Gebäude des Palastdistrikts und schienen sich dann am höchsten Turm des Flüsterpalastes und an der Spitze der Hanse-Pyramide festzufressen. Vier blendende Sekunden lang gleißten die Blitze dort und woben ein Spinnennetz aus Elektrizität am Himmel. Nie zuvor hatte Cain so etwas gesehen.
    Die Nahaufnahmen zeigten, wie Rory zählte, und dann ließ er genau im richtigen Moment die Arme sinken - wie auf seinen Befehl hin verschwanden die Blitze. Ehrfürchtige Stille herrschte auf dem Platz.
    Der stellvertretende Vorsitzende blinzelte und rechnete damit, zerstörte Türme und in Flammen stehende Dächer zu sehen. Aber ihm wurde schnell klar, dass kein Schaden angerichtet worden war. König Rory hatte nicht nur Blitze vom Himmel gerufen, sondern auch sein Volk geschützt. Perfekt.
    »Gut platzierte Blitzableiter«, erklärte Basil. »Sie sollten entfernt werden, bevor jemand auf den Gedanken kommt, sich umzusehen. Bitte kümmern Sie sich darum.«
    Cain nickte voller Unbehagen.
    Basil blickte zufrieden auf die zutiefst beeindruckte Menge hinab. »Das sollte die lästigen Anti-Hanse-Protestler für eine Weile zum Schweigen bringen. Ist es zu weiteren Zwischenfällen gekommen?«
    Cain musste seine Gedanken in die Gegenwart zurückholen. »Es kommt ständig zu irgendwelchen Zwischenfällen, Vorsitzender. Die Widerstandsgruppen werden immer aktiver.«
    »Machen Sie sie unschädlich.«
    Kulu und Andropolis beglückwünschten sich gegenseitig. »Heute Abend hat Gott seinen Willen gezeigt«, sagte Andropolis und seufzte zufrieden. »Wer könnte daran zweifeln?«

34 KÖNIG PETER
    Peter erbleichte, als ihm Celli von den Ereignissen auf der Erde berichtete. »König Rory? Das kann doch nicht sein .. .«
    Estarra sah ihn an und teilte seine Verwirrung und sein Unbehagen. Peter wusste, dass nur seine Frau verstand -und Basil. Zum Teufel mit ihm! Eine solche Gemeinheit hätte Peter nicht einmal vom immer labiler werdenden Vorsitzenden erwartet.
    Rory ... Wie konnte er noch am Leben sein?
    Von Nira wussten sie, dass Basil den Weisen Imperator entführt hatte und ihn zwingen wollte, sein Bündnis mit der Konföderation zu lösen - Isolation sollte seinen Willen brechen. Und jetzt hatte der Vorsitzende Rory der Öffentlichkeit präsentiert, den seit Langem toten Rory. Wie war das möglich?
    »Oh, Basil ist noch durchtriebener, als ich dachte«, sagte Peter. »Beschreib es mir erneut, Celli. Jede Einzelheit. Und beschreib mir den jungen Mann.«
    Erstaunt von seiner Reaktion, wiederholte sie Niras Nachricht, und Peter nickte langsam und kummervoll. »Entschuldige bitte. Ich möchte mit Estarra allein sein, wir müssen miteinander reden.«
    Die Königin war bereits auf den Beinen, und Peter folgte ihr ins gemeinsame provisorische Quartier. Dort nahm er Platz, stützte die Ellenbogen auf die Knie und den Kopf auf die Hände. »Alle anderen glauben, dass es nur eine politische Proklamation war, mit der ein neuer König vorgestellt werden sollte, aber Basil kennt natürlich den persönlichen Aspekt - vor allem darum ging es ihm. Er wollte das Messer in der Wunde drehen. Dies ist ganz klar eine gegen mich gerichtete Drohung.«
    Estarra setzte sich, hielt den kleinen Reynald in den Armen und lehnte sich zurück, damit sie ihn stillen konnte. »Glaubst du wirklich, dass es dein Bruder ist? Oder könnte es ein Trick sein?«
    Peter überlegte. Vor fast zehn Jahren war seine Familie beim Brand ihres Wohnhauses ums Leben gekommen - das Ergebnis von Sabotage, mit der die Schergen des Vorsitzenden alle Verbindungen zu Peter/Raymond beseitigen wollten. Niemand sollte die Identität des neuen Königs durch genetische Untersuchungen in Zweifel ziehen können.
    Aber König Rory konnte kein Zufall sein. Darauf wies Basil in aller Deutlichkeit hin, indem er Nira veranlasst hatte, die Nachricht zu übermitteln.
    »Es ist doch absurd, anzunehmen, dass dein kleiner Bruder nach all den Jahren noch lebt«, sagte Estarra und versuchte, vernünftig zu klingen.
    Peter atmete tief durch. »Wenn jemand so heimtückisch sein könnte, dann Basil.«
    »Aber wenn er wirklich die ganze Zeit über eine Geheimwaffe hatte, mit der er dich unter Druck setzen konnte -warum macht er erst jetzt Gebrauch davon? Du könntest König Rory entlarven und auf seine gefälschte Identität hinweisen. Dann hätte der Vorsitzende

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