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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Lächeln in seinem von Falten durchzogenen Gesicht. Die Halbblut-Kinder erklärten aufgeregt, wie sie auf Jora'hs ziellos treibende Gedanken gestoßen waren. Einsamkeit und Isolation hatten ihn fast in den Wahnsinn getrieben, und er befand sich in Gefangenschaft, aber er lebte. Osira'h und ihr Bruder Rod'h mussten fast schreien, um sich verständlich zu machen, denn um sie herum wurden zahlreiche Stimmen laut. Die Ildiraner empörten sich darüber, dass der Vorsitzende der Hanse Jora'h und die Besatzungsmitglieder seines Flaggschiffs verschleppt hatte, um den Weisen Imperator zu zwingen, vom Bündnis mit der Konföderation Abstand zu nehmen.
    »Sie haben ihn isoliert«, sagte Rod'h, und seine Stimme zitterte vor Entsetzen über eine solche Grausamkeit. »Sie haben den Weisen Imperator vom Kontakt mit dem Thism getrennt. Er ist allein gewesen, Lichtjahre vom nächsten Ildiraner entfernt.«
    »Wie kann jemand so etwas überleben?«, fragte der Oberste Schreiber Ko'sh.
    »Wir haben ihm dabei geholfen.« Osira'h gestattete sich ein Lächeln. »Vielleicht hätte er es auch allein geschafft, aber er wurde schwach. Jetzt hat er unsere Kraft. Wir werden nicht zulassen, dass er aufgibt.«
    »Außerdem wissen wir jetzt, wo wir ihn finden können«, fügte Rod'h hinzu. »Der menschliche Kommandeur bringt ihn zum Mond der Erde zurück.«
    Zan'nh und Yazra'h wollten sofort die Hanse angreifen, aber Daro'h erinnerte sie daran, dass die Solare Marine nicht über die notwendigen Mittel für einen solchen Kampf verfügte. Zwar befanden sich viele Kriegsschiffe in sicherer Position am Rand des ildiranischen Sonnensystems, aber sie konnten es nicht mit dem ganzen terranischen Militär aufnehmen.
    »Rusa'h wünscht sich nichts mehr, als den Weisen Imperator zu finden«, sagte Tal O'nh ruhig. »Selbst wenn wir Jora'h hierher brächten - die Faeros würden ihn töten. Vielleicht ist er dort sicherer, wo er sich derzeit aufhält.«
    »Was unternehmen wir?«, fragte Ko'sh.
    »Wir wissen jetzt, dass der Weise Imperator noch lebt, und deshalb will ich nichts mehr von der Aufstiegszeremonie hören«, sagte Daro'h. »Wenn er seine schwere Prüfung überleben konnte, so sollten auch wir in der Lage sein, mit unserer fertig zu werden.«
    Adar Zan'nh straffte die Schultern. »Eins dürfte klar sein. Unter den gegebenen Umständen kann uns der Weise Imperator nicht helfen. Wir sind auf uns allein gestellt.«

41 SAREIN
    Für Sarein lief die Arbeit in Estarras verheertem Treibhaus fast auf eine Therapie hinaus. Ihre Schwester hatte diesen Ort geliebt und sich hier um theronische Pflanzen gekümmert, die sie an ihre Heimat erinnerten. Doch Basil hatte aus reiner Bosheit befohlen, alles zu zerstören.
    Es gab nur noch einige wenige Blumenbeete mit halb verwelkten Pflanzen; der Rest war zerwühlte Erde. Sarein hatte Blumen, Sämlinge und kleine Obstbäume angepflanzt. Sie war nicht in der Lage gewesen, neue Pflanzen von Theroc zu bekommen, abgesehen von den wenigen Exemplaren in ihrem Quartier, aber sie wusste: Estarra hätte sich gefreut.
    Mit stiller Entschlossenheit ging Sarein ihrer Arbeit nach, machte sich die Hände schmutzig und pflanzte, was sie konnte. Der Zustand des Treibhauses erinnerte sie daran, dass sie es zu oft nicht geschafft hatte, rechtzeitig Einfluss auf Basils Entscheidungen zu nehmen und ihn daran zu hindern, zu extreme Maßnahmen zu ergreifen.
    Als die Wächter Nira ins Gewächshaus führten, schob Sarein alle ihre Bedenken beiseite. Die grüne Priesterin wartete im Flüsterpalast auf die Rückkehr des Weisen Imperators, der in ein oder zwei Tagen erwartet wurde. Basil hatte es ihr gestattet. Inzwischen musste Nira vor Sorge um Jora'h außer sich sein, und Sarein hatte keine Möglichkeit, sie zu beruhigen. Aber sie konnte etwas anderes tun.
    »Einige neue Blumen und Büsche zu pflanzen .. .« , kam Niras scharfe Stimme vom Eingang. »Das ist keine ausreichende Buße für den hier angerichteten Schaden.«
    Sarein atmete tief durch. »Ich tue, was ich kann. Das gilt für viele von uns.« Sie nahm eine Geranienwurzel und grub ein Loch dafür. »Es ist eine sehr schwierige Sache, und man sieht nicht immer, was sich hinter den Kulissen abspielt.«
    Nira blieb reserviert. »Wussten Sie, dass die Faeros Theroc angegriffen haben? Das habe ich am Abend der Krönung durch den Telkontakt herausgefunden.« Sarein erschrak. »Warum haben Sie mir das nicht sofort gesagt? Wenn Theroc in Gefahr war, hätte man uns um Hilfe rufen sollen!«

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