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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Sarein hörte ihre eigenen Worte und begriff, wie dumm sie klangen. Selbst sie hätte Basil nicht dazu bringen können, den Theronen zu helfen.
    Nira bedachte sie mit einem finsteren Blick. »König Peter glaubte nicht, dass die Hanse bereit wäre zu helfen. Schließlich konnten nicht einmal Ihre eigenen Schwestern Sie um Hilfe bitten! Für mich spricht das Bände.«
    Sarein ging nicht darauf ein und dachte an den Punkt, den sie für wichtiger hielt.
    »Ist der Angriff vorbei? Hat der Weltwald überlebt? Wie groß sind die Schäden?«
    »Die Verdani haben die Faeros besiegt, mit Unterstützung der grünen Priester, Roamer und Wentals. Sogar Admiral Willis und ihre früheren TVF-Schiffe kamen uns zu Hilfe. Sie alle kämpften, um die Bäume zu verteidigen - alle bis auf die Hanse. Ihr Bruder Beneto war ebenfalls da. Jetzt ist er tot.«
    Sarein versteifte sich. »Sein Baumschiff... ? «
    »Er verbrannte im Kampf gegen die Faeros.« Verachtung erklang in Niras Stimme. »Und wo waren Sie, während dies alles geschah? Hätte die offizielle Botschafterin von Theroc nicht irgendwie in diese Krise eingreifen sollen? Sollte es Ihnen nicht vor allem um die Interessen von Theroc gehen? Sie haben die Nachfolge von Botschafterin Otema angetreten. Was hätte sie getan?«
    Die Worte schmerzten so sehr, dass sich Sarein zur Wehr setzte. »Otema wurde von den Ildiranern ermordet. Sie waren Ihre Schülerin, und doch sind Sie nicht nur bei ihnen geblieben, sondern auch die Geliebte des Weisen Imperators geworden.« So wie ich Basils Geliebte geworden bin. »Der Unterschied zwischen uns ist nicht sehr groß. Loyalitäten verändern sich, wenn die Umstände sich wandeln, und es ist uns nicht immer freigestellt, uns für den noblen, ehrenvollen Weg zu entscheiden.«
    »Richtig und Falsch verändern sich nicht.«
    Für einen langen Moment starrten sie sich gegenseitig an. Als Sarein der grünen Priesterin in die Augen blickte, sah sie dort Stärke und auch die Narben zahlreicher Wunden. Schon vor Basils Medienaktion hatte Sarein von den Alpträumen gehört, die Nira grundsätzlich verändert hatten - die fröhlichnaive grüne Priesterin, der Sarein damals auf Theroc begegnet war, existierte nicht mehr. Aber wenn Nira nicht nur überlebt, sondern sich auch ihre Kraft und Menschlichkeit bewahrt hatte, so sollte Sarein ebenfalls dazu in der Lage sein . ..
    »Warum haben Sie mich hierher bringen lassen?«, fragte Nira kühl.
    Sarein sah zu den Wächtern. »Wir möchten allein miteinander reden.«
    Die königlichen Wächter zögerten, und Sarein erkannte einen von ihnen als jemanden, der zu Captain McCammons Gruppe gehörte. Sie nickte ihm kurz zu und hoffte, dass er tatsächlich der Verbündete war, den sie erwartete. Der betreffende Wächter wandte sich an die anderen. »Geben wir Botschafterin Sarein ein wenig Zeit. Es ist bestimmt im Sinne des Vorsitzenden, dass wir ihre Anweisungen befolgen.« Daraufhin verließen die uniformierten Männer das Gewächshaus.
    Sarein führte die argwöhnische Nira an einigen Blumentöpfen vorbei und durch ein Dickicht aus trockenen Zweigen, das einmal ein dichter, blühender Busch gewesen war. Es schützte sie zumindest teilweise vor Beobachtung. Als Sarein einen Topf mit einem kleinen Schössling hervorholte, wurden Niras Augen groß.
    »Ich bin seit langer Zeit von meinen Eltern und Schwestern getrennt«, sagte Sarein. »Ich bitte Sie nur darum, eine Nachricht zu übermitteln. Teilen Sie Estarra mit, dass ich ihr alles Gute wünsche. Ist ihr Kind bereits geboren? Und Celli... Sagen Sie meiner kleinen Schwester, dass ich sie vermisse. Stimmt es, dass sie selbst grüne Priesterin werden will? Und meine Eltern . .. «
    Nira kniff die Augen zusammen. »Warum sollte ich Ihnen trauen?«
    »Wie Sie eben sagten: Ich bin die theronische Botschafterin. Ich habe Estarra und Peter zur Flucht verholfen. Ich habe dafür gesorgt, dass Nahton über ihre Situation berichten und Theroc warnen konnte.« Sarein senkte die Stimme.
    »Können Sie sich vorstellen, was der Vorsitzende mit mir machen würde, wenn er davon erführe?«
    Die Stimme der grünen Priesterin war etwas sanfter, als sie erwiderte: »Ich schicke Ihre Nachricht.« Sie berührte den Schössling, schloss die Augen und stellte innerhalb weniger Sekunden einen Telkontakt her. Ihre Lippen bewegten sich lautlos, als sie von den Neuigkeiten berichtete. Sarein wartete unruhig und befürchtete, dass die Wächter bald zurückkehrten, um festzustellen, was sie

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