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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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konnten ihre Räume nicht verlassen.
    »Ich bezweifle, dass diese Gemütlichkeit Admiral Diente ein Trost wäre«, sagte Sarein.
    »Wenigstens lebt seine Familie. Und der Vorsitzende hat versprochen, dass er sie freilässt, wenn er von seiner Mission auf Pym zurückkehrt.« Nichts in Cains Stimme deutete darauf hin, ob er daran zweifelte, dass Wenzeslas sein Versprechen hielt. Der Vorsitzende hatte sie beide hierher geschickt, damit sie sich mit eigenen Augen davon überzeugten, dass alles in Ordnung war. Er behauptete, sonst niemandem trauen zu können. Das stimmte wahrscheinlich, vermutete Cain.
    Spezielle Linsen ermöglichten es ihnen, in jedes Zimmer zu sehen, und Sarein beobachtete, wie Admiral Dientes Familie ihrer täglichen Routine nachging. Sie beugte sich vor und sagte leise: »Basil hält sich wahrscheinlich für großzügig, weil er diesen Leuten allen Komfort gewährt. Ich werde ihn um noch etwas mehr Nachsicht bitten, aber ich bezweifle, dass er darauf eingeht.«
    »Vielleicht wissen Dientes Angehörige nicht einmal, dass sie Geiseln sind.« Cains Lippen formten ein kaltes Lächeln. »Möglicherweise glauben sie, dass man sie hier zu ihrem eigenen Schutz untergebracht hat. Das macht es ihnen vermutlich leichter.«
    Wichtig war schließlich nur, dass der Admiral wusste, wo sich seine Familie befand. Vier Zimmer standen ihr zur Verfügung: ein Wohnbereich, zwei kleine Schlafzimmer und eine Hygienezelle. Für die Ehefrau des Admirals, die beiden Töchter im Alter von fünfzehn und sechs und den zwölfjährigen Sohn musste es dort drin recht eng sein. Cain liebte seine Privatsphäre und war gern allein - er konnte sich ein Leben unter solchen Umständen nicht vorstellen.
    Sarein beobachtete, wie das größere Mädchen auf einem Stuhl Platz nahm und der Bruder es zu einem Spiel einlud. Die Mutter saß am Küchentisch und las, aber Cain stellte fest, dass sie schon seit einer ganzen Weile nicht mehr umgeblättert hatte. An der Wand hinter ihr hing ein Bild, das die ganze Familie zeigte, zusammen mit Ehemann und Vater. Es schien recht alt zu sein.
    »Können wir nicht mit ihnen reden?«, fragte Sarein. »Wie sollen wir uns sonst vergewissern, dass es ihnen allen gut geht, körperlich und geistig?«
    »Kontakte jeder Art sind untersagt. Wir sollen nur beobachten.«
    »Ich hoffe, unser Wort zählt etwas bei Basil.«
    Die Linsen zeigten, wie der Bruder seine Schwester bedrängte, ein anderes, einfacheres Spiel mit bunten Karten zu spielen.
    »Natürlich zählt unser Wort.«
    Sarein drehte sich um, und Cain bemerkte echte Neugier in ihrem Gesicht.
    »Warum? Er schließt uns immer mehr aus.«
    »Trotzdem weiß er, dass er nicht alles allein tun kann. Er muss sich auf jemanden verlassen und ist - zu Recht -davon überzeugt, dass ich nicht daran interessiert bin, ihn um seine Macht zu bringen. Bereits als stellvertretender Vorsitzender stehe ich höher, als es jemals mein Wunsch war. Und Sie .. . Er weiß, dass Sie ihn lieben und auch fürchten. Deshalb ist er Ihrer sicher.«
    Sarein sah ihn aus ihren großen dunklen Augen an. »Sie sind ein sehr seltsamer Mann, Mr. Cain. Wie kommt es, dass Sie so aufmerksam sind?«
    Bevor er zusammen mit Sarein zum Verwaltungszentrum der Hanse zurückkehrte, erhielt Cain den erwarteten Anruf. Er hatte den Zeitpunkt mit Absicht so gewählt. Sarein sollte bei ihm sein und mit ihm zusammen »ermitteln«.
    Wie der Vorsitzende Wenzeslas konnte auch Cain nicht alles selbst erledigen. Captain McCammon war sicher schon unterwegs.
    Colonel Andez und mehrere Mitglieder ihrer Gruppe hatten bereits auf das Feuer in dem Zimmer eines privaten Lagerhauses reagiert. Der betreffende Raum war einer von vielen und wies keine besonderen Merkmale auf. Er hatte als Postadresse gedient und war mit den notwendigen Datenanschlüssen für ein Büro ausgestattet gewesen: gerade genug Platz für eine Person mit Sessel und Upload-Terminal. Der kleine Raum hatte seinen Zweck erfüllt.
    Andez sah sich die mit Löschschaum bedeckten Reste elektronischer Geräte an. Cain stellte fest, dass die Metalltür verbeult und aus den Angeln gestemmt war - genau diese Art von dummem Eifer hatte er von dem Sonderkommando erwartet. Andez und ihre Leute waren mit Gewalt eingedrungen, davon überzeugt, in diesem nicht einmal vier Quadratmeter großen Raum ein Rebellennest zu finden.
    Als Andez den stellvertretenden Vorsitzenden Cain und Sarein sah, straffte sie die Schultern und nahm Haltung an. Sie versuchte, sich Ruß von der

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