Asche der Welten
den Köchen. Sie fragte, welche Gewürze sie verwendeten, wie sie die Zutaten streckten, was sie direkt in ihren hydroponischen Anlagen produzierten oder importieren mussten. »Während ich auf der Erde nach neuen Geschäftsmöglichkeiten gesucht habe, wollte es der Zufall, dass ich gewisse Dinge an Bord nehmen konnte, darunter frischen Chilipfeffer, Ingwerwurzeln, Zimtrinde und Safran. Ich habe ein Kilo Safran - es ist fast so viel wert wie ein Tank voller Ekti. Haben Sie jemals mit Safran gewürzt?« Der Koch schüttelte den Kopf, von Rlindas Enthusiasmus überwältigt. »Ich bin bereit, Ihnen etwas von meinem Vorrat zu überlassen, solange ich mich hier vergewissern kann, dass alles richtig zubereitet wird. Ihre Speisen werden einen ganz neuen Geschmack bekommen.«
Rlinda folgte BeBob zu einem Tisch, an dem Tasia Tamblyn und Robb Brindle saßen. Sie trugen keine TVF-Uniformen, sondern Roamer-Overalls, mit dem neuen Logo der Konföderation bestickt. Rlinda hatte Brindle und Tamblyn auf Theroc kennengelernt, bei den Beratungen mit König Peter.
Sie beugte sich über den Teller, atmete tief ein, nahm einige Bissen und verkündete dann, mit dem Essen sei »so weit alles in Ordnung«. Tamblyn brauchte wie immer (laut BeBob) einige anspornende Worte, damit sie ein wenig aus sich herausging und begann, über die Klikiss-Gefahr zu reden. Ihr und Brindle schien in dieser Hinsicht etwas über die Leber gelaufen zu sein. »Haben Sie persönliche Erfahrung mit den Käfern?«, fragte Rlinda. »Shizz, das kann man wohl sagen«, erwiderte Tamblyn. »Zu persönliche Erfahrung.«
»Als Gastgeber sind sie in etwa so angenehm, wie es die Hydroger waren«, fügte Brindle hinzu. Sie beschrieben die Konfrontation auf Llaro und betonten, dass nur wenige entkommen waren. »Davlin Lotze und Margaret Colicos gewannen Zeit für uns und verhalfen uns damit zur Flucht.«
Rlinda wechselte einen schnellen Blick mit BeBob. »Davlin, sagen Sie?« Zum letzten Mal hatten sie den terranischen Geheimagenten an Bord von BeBobs ehemaliger Blinder Glaube gesehen, die kurz darauf von der TVF zerstört worden war. »Ich wusste, dass es ein Trick war! Er entkam und lebt noch.«
»Er lebte noch, als wir Llaro verließen«, sagte Tamblyn ernst. »Aber er hatte keine Chance gegen die Käfer. Er suchte die Brüterin auf, um uns anderen Gelegenheit zur Flucht zu geben.«
»Das war bestimmt sein Ende«, fügte Robb hinzu und schluckte.
BeBob schüttelte traurig den Kopf. »Armer Davlin.« Rlinda reagierte mit einer Mischung aus Ärger und Sturheit. »Das habe ich schon mal gehört. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie die Blinder Glaube explodierte, und er hat trotzdem überlebt.« Rlinda beugte sich vor und richtete einen finsteren Blick auf Tamblyn und Brindle. »Ich kann nicht glauben, dass Sie ihn dort zurückgelassen haben! Was dachten Sie sich nur dabei?«
Tamblyn blieb unbeeindruckt. »Davlin hat sich geopfert, damit wir entkommen konnten. Wenn ich versucht hätte, ihn zu retten, wäre sein Opfer umsonst gewesen.«
»Ihm ist es zu verdanken, dass wir fast hundert Menschen in Sicherheit bringen konnten«, sagte Brindle.
Rlinda lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und hielt an ihrem Optimismus fest. »Manche Leute verstehen es, aus schwierigen Situationen herauszukommen.
Ich habe einiges mit jenem Mann erlebt und weiß daher: Man sollte Davlin Lotze nie unterschätzen.«
58 CALEB TAMBLYN
Caleb hatte die Gesellschaft anderer Leute nie sehr gemocht, aber diese verdammte Einsamkeit ging ihm allmählich auf die Nerven. Allein auf dem öden Planetoiden kam er sich vor wie Robinson Crusoe. Soweit er sich an jene Geschichte erinnerte, hatte Crusoe aus einfachen Materialien eine Unterkunft für sich errichtet.
Caleb fand, dass er zu mehr fähig sein sollte. Immerhin war er ein Roamer.
Bei den Überbleibseln der Wasserstoffanlage hatte er einige noch verwendbare Dinge gefunden und verstärkte damit sein bescheidenes Habitat. Anschließend machte er sich daran, die Technik der Rettungskapsel zu nutzen. Die einzigen anderen technischen Vorrichtungen auf Jonah 12 waren orbitale Ekti-Reaktoren, automatische Frachttransfersatelliten und Kommunikationsrelais, aber sie befanden sich in hohen Umlaufbahnen über dem eisigen Planetoiden.
Caleb hatte reichlich Zeit zum Nachdenken, und nach einer Weile kam er zu dem Schluss, dass die Satelliten vielleicht doch erreichbar waren.
Mit den Signalen des Kapselsenders konnte er zwar niemanden außerhalb
Weitere Kostenlose Bücher