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Asche und Schwert

Asche und Schwert

Titel: Asche und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Clements
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an.
    Â»Beachte das ungewohnte Gewicht des Dreizacks«, fuhr Drago fort. »Am besten hält man ihn direkt hinter der Gabel oder ganz hinten am Schaft. Doch wie auch immer, er ist eine ideale Waffe … um Fische aufzuspießen! «
    Die Männer lachten, während Spartacus mürrisch vor sich hinstarrte. Barca lachte am lautesten; er schwang sein Schwert und seinen Schild in großen, tödlichen Bögen.
    Â»Setzt jemand auf Barca, die Bestie aus Karthago?«, rief Drago.
    Â»Wenn ich Geld hätte, würde ich es setzen«, antwortete Varro.
    Spartacus warf dem blonden Römer einen grimmigen Blick zu.
    Â»Verzeih, mein Freund«, sagte Varro lachend. »Aber du bist einfach nicht für das Fischen geschaffen.«
    Â»Wir werden ja sehen«, sagte Drago und ließ die Peitsche im Regen knallen. »Beginnt!«
    Spartacus umschloss das Netz mit seiner Faust wie ein vergessenes Handtuch. Er hatte noch nicht einmal die Gelegenheit gehabt, es auszubreiten und sich mit seiner Größe vertraut zu machen. Barca, den hinsichtlich seiner eigenen Waffen keine solchen Zweifel plagten, stürmte direkt auf seinen Gegner zu.
    Spartacus schleuderte seinen Dreizack auf den näher kommenden Karthager.
    Die Gladiatoren schnappten nach Luft, als es Barca gerade noch gelang, die Waffe abzufangen. Die drei Spitzen bohrten sich in den hastig hochgerissenen Schild und blieben dort stecken. Das Gewicht des Dreizacks zog Barcas Schildarm nach unten, und der Karthager versuchte, das schwere Ding so schnell wie möglich loszuwerden, während der Thraker seinen zweiten Angriff startete.
    Spartacus ließ das Netz über seinem Kopf kreisen, wobei er spürte, wie die runden Bleigewichte an den Rändern das Gewebe nach außen zerrten. Er beugte sich vor und traf Barca mit dem Rand des Netzes am Kopf. Der gewaltige Karthager schrie vor Schmerz und Überraschung auf. Barca hob sein Schwert, um das nächste Heranfliegen des Netzes abzublocken, doch da war Spartacus schon zwei Schritte näher vorgerückt, sodass sich sein Netz um Barcas Schwert wickelte. Barca riss die Klinge zurück, um die Distanz zu Spartacus zu verringern, doch Spartacus ließ das Netz los.
    Barcas Augen wurden vor Verblüffung immer größer. Er verlor im Schlamm seinen Halt, stürzte nach hinten und landete mit einem Aufschrei im nassen Sand. Er rappelte sich hoch, rutschte jedoch ein zweites Mal aus, während Spartacus nach dem zu Boden gefallenen Dreizack griff. Der Thraker stieß die Spitzen, die noch immer Barcas Schild durchbohrten, in Richtung des Gesichts des Karthagers, der dadurch einen Augenblick lang überhaupt nichts mehr erkennen konnte, während Spartacus fast gleichzeitig nach dem Schwert griff, das Barca verloren hatte, und –
    Â»Stopp!« Dragos Stimme dröhnte über den Übungsplatz.
    Spartacus erstarrte mitten in der Bewegung, bereit, das Schwert zwischen die Rippen des Mannes zu stoßen, der noch wenige Augenblicke zuvor ebendiese Waffe selbst geführt hatte. Die Gladiatoren applaudierten höflich, während Barca voller Verachtung Schlamm und nassen Sand von seinem Körper wischte.
    Barca starrte stumm vor sich hin, als könne sein Blick Dolche vom Himmel regnen lassen, um Spartacus damit aufzuspießen.
    Â»Beachtet, wie sich die Umstände ändern können. Barca hat mit seinen üblichen Waffen in einer Art und Weise gekämpft, die ihm vertraut war. Spartacus hat mit Waffen gekämpft, die er nicht kannte, und zwar« – selbst Drago konnte ein Lächeln nicht unterdrücken – »höchst unorthodox. Die veränderten Bedingungen waren ihm schließlich von Vorteil.«
    Drago ließ allen ein wenig Zeit, über seine Worte nachzudenken, während der Regen unvermindert auf die versammelten Kämpfer herabrauschte. Sie sahen ihn aufmerksam an, während sie sich das Wasser aus den Augen blinzelten.
    Â»Genug«, erklärte Drago. »Ab in die Bäder. Lassen wir das Öl den Regen ersetzen.«
    Die Gladiatoren gingen ins Haus, doch sie ließen sich Zeit dabei. Jeder zufällige Beobachter sollte den Eindruck gewinnen, dass ein wenig Regen einen Gladiator niemals zum Rückzug treiben konnte. Drago war der Letzte, der den Platz verließ, wie er auch immer der Erste war, der ihn am Morgen betrat.
    Â»Einen Augenblick«, rief Batiatus, als der riesige Krieger gerade in die Dampfbäder

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