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Asche zu Asche

Asche zu Asche

Titel: Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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nicht, es wird eine dumme Idee bleiben, die uns noch weiter reinreißt.“ Ich schüttelte den Kopf. „Es ist unmöglich.“
    „Ich glaube, Nathan spielt auf eine andere Lösung an. Eine, die wir von Anfang an ausgeschlossen haben.“ Gespanntes Schweigen herrschte nach Cyrus’ Aussage.
    Dann drehte sich Nathan zu Cyrus um und sah ihn ernst an. Er sprach, und seine Stimme war so rau und so verletzlich, dass es mich körperlich schmerzte, als er sagte: „Ich habe auch schon darüber nachgedacht, das kannst du mir glauben.“
    Cyrus betrachtete ihn einen Moment lang, dann zuckte er mit den Schultern.
    „Ich stelle nur fest, was offensichtlich ist. Du bist einfach zu wild darauf, Carrie hinauszuschicken, um Informationen zu bekommen, aber wenn es darum geht, dass du dich in Gefahr begibst, dann …“
    „Ach? Ich sollte sie besser der Gefahr aussetzen, die ich darstelle, wenn ich unter seinem Einfluss stehe?“, rief Nathan.
    Ich erschrak, weil er so plötzlich die Tonart gewechselt hatte, und diese Bewegung löste wieder eine Welle von Schmerz in meinem Kopf aus. Was Clarence Dahlia auch immer ins Blut gemischt hatte, sie tat mir jetzt schon leid, weil sie so einen unglaublichen Kater haben würde, sobald sie aufwachte. „Cyrus, er kann die Verbindung zum Souleater nicht wieder aufbauen. Er war von ihm besessen …“
    „Er war durch einen Fluch verhext. Wahrscheinlich hatte ihn Dahlia mit einem Zauberspruch belegt.“ Als ich nicht sofort zustimmte, deutete Cyrus in die Küche. „Er steht im Buch. Du kannst ihn dir durchlesen.“Mit beträchtlicher Entschiedenheit raffte ich mich auf und stolperte in die Küche. Da, auf der aufgeschlagenen Seite standen Symbole, die ich schon bei Nathan gesehen hatte. Sie waren ihm in die Haut geritzt worden. Einige von ihnen waren noch als schlimme Narben auf seinem Körper sichtbar. Neben ordentlich gezeichneten Siegeln hatte Dahlia geschrieben: „Von verschiedenen Quellen ausgeschlachtet. Meine Version funktioniert besser.“
    Ich hätte sie abstechen sollen, als ich noch die Chance dazu gehabt hatte, diese selbstgerechte Schlampe.
    „Mein Vater ist zu so etwas nicht in der Lage“, stellte Cyrus leise fest. „Dahlia hat es getan. Außerdem, wenn ihr euch dieses Buch genauer anschaut, dann steckte sie hinter den meisten magischen Aktionen, die sie im Namen meines Vaters ausgeführt hat. Sie hat sogar den Zauberspruch geschrieben, der mich von den Toten erweckte. Es steht alles da drin. Und ich schlage vor, dass wir uns überlegen, welchen Schritt mein Vater als Nächstes unternehmen wird, denn es gibt noch viel schlimmere Sprüche als die, die sie sich bisher ausgedacht hat.“
    „Nathan?“, fragte ich zögernd. „Nathan, magst du dir das hier mal anschauen?“
    Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
    „Wir haben hier die ganze Zeit schon das beste Mittel, herauszufinden, wo mein Vater steckt“, fuhr Cyrus fort. „Aber er will es nicht verwenden, Carrie.“
    Was sollte ich dazu sagen? In meinem Herzen konnte ich verstehen, dass Nathan unwillig war, sich seinem Schöpfer zu öffnen. Dieser Mann hatte ihm seine Frau weggenommen, hatte versucht, ihm seine Seele zu entreißen. Nathans Leben, Glaube und Würde waren zerstört worden. Warum im Himmel sollte er irgendetwas fühlen wollen, so, wie es sein Vater ihm vorgab?Auf der anderen Seite war ich wütend. Nathan hatte mich einer großen Gefahr ausgesetzt. Sicher war er um mich besorgt gewesen, aber am meisten hatte er sich um sich selbst Sorgen gemacht. Er hatte das getan, was für ihn am einfachsten war. Ich hatte Mühe, meine Verbitterung den Blutsbanden zu verbergen, aber er spürte sie.
    „Darum geht es doch gar nicht, Carrie.“ Er stand auf und ging zum Schlafzimmer. In Gedanken fügte er „ Du solltest mich doch besser kennen“ hinzu.
    Hilflos sah ich Cyrus an. Er berührte mein Gesicht und strich mit den Fingerspitzen über meine Wange. „Rede mit ihm.“
    Als ich ins Schlafzimmer kam, saß Nathan auf der Bettkante und starrte ausdruckslos die Wand an. Aber ich wusste, dass er sie nicht sah. Er war in einer anderen Zeit, an einem ganz anderen Ort.
    Ich kniete mich neben ihn auf das Bett.
    „Du glaubst, ich habe selbstsüchtig gehandelt.“ Seine Stimme klang hohl.
    Ich dachte nach. „Ja. Um dich selbst zu schützen. Du weißt nicht, was er dir antun würde.“
    „Ich hätte dich heute Nacht nicht allein in dieses Haus gehen lassen dürfen.“ Er rieb sich mit den Händen über das Gesicht. Seine Augen

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