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Aschenputtelfluch

Aschenputtelfluch

Titel: Aschenputtelfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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blonder Haarschopf tauchte auf. Langsam wurde ich nervös. Wollte die Sturm mich über Meg ausfragen? Versuchte sie herauszufinden, was das Problem zwischen Kira und Meg gewesen war, und benutzte mich als Spio nin?
    »Nein!«
    »Sonst irgendwelche Schwierigkeiten? Ich meine, mit den anderen?«
    Ich schüttelte stumm den Kopf.
    »Gestern Abend . . .«, begann sie.
    Vorsicht! Nun wurde ihr Blick geradezu lauernd. Warum konnten Erwachsene einen nicht in Ruhe lassen?
    »Gestern Abend hatte ich das Gefühl, dass es auf eurem Stock etwas unruhig zuging.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Sonja trat aus der Tür zum Speisesaal und näherte sich uns. Sie blieb vor dem Schwarzen Brett im Foyer stehen, auf dem täglich die Änderungen des Stundenplans und wichtige Aktivitäten angezeigt wurden. Schüler, die sich irgendein Vergehen hatten zuschulden kommen lassen, wurden hier namentlich genannt.
    »Habt ihr vielleicht eine der berühmten Mitternachtspar tys veranstaltet?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Sie seufzte.
    »Na ja, ihr haltet ja immer zusammen. Ein Rabe hackt hier dem anderen kein Auge aus.«
    Krähe, dachte ich, es heißt Krähe, nicht Rabe.
    Sonja wandte sich um und ging dicht an mir vorbei zu rück in den Speisesaal.
    Da war etwas, was mich beschäftigte. Ich wollte unbe dingt mit Sonja reden. »Frau Sturm, ich muss los!«
    Sie seufzte. »Ja, dann geh. Aber du weißt, dass du jeder zeit mit mir sprechen kannst.«
    Ich nickte und rannte Sonja hinterher. »He, Sonja.«
    Sie blieb unwillig stehen. »Was wollte denn die Sturm von dir?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast aber lange mit ihr geredet.«
    »Ich kann ja schlecht zu ihr sagen: Ziehen Sie Leine, oder? Aber sag mal, meinst du, Bastian will was von dir?«
    Ehrlich. Mit allem hatte ich gerechnet. Verlegenes Ki chern, einen der bekannten Heulkrämpfe, Schweigen, aber nicht damit: Sonja wurde knallrot im Gesicht und die Spucke, die mich aus ihrem Mund traf, war total vergiftet, als sie zischte: »Halt die Klappe! Du bist ja nur neidisch! Oder meinst du etwa, Nikolaj will was von DIR? Pink sagt, du schmeißt dich total an ihn ran! Aber er hat schon lange was mit Meg! Schon seit letztem Jahr!«
    Und dann ließ sie mich einfach stehen.
    Nikolaj und Meg?
    Nein!
    Ich konnte es nicht glauben!
    Hatte ich sie irgendwann einmal zusammen gesehen? Aber vielleicht wollte ich es nur nicht begreifen? Ich kannte schließlich keinen von beiden wirklich. Und für einen Moment dachte ich: Du irrst dich! Nicht Sonja ist die Naive, sondern DU Jule, DU allein!
    Und so musste es sein. Denn irgendwie verlief der Tag ganz anders, als ich mir es vorgestellt hatte. Ich war nicht länger der König der Welt. Nein, plötzlich behandelten mich alle, als wäre ich Luft. Alle bis auf Nikolaj, doch ich fand keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Ein paarmal sah es so aus, als würde er auf mich zukommen, aber im mer, wenn er sich näherte, drängten sich Pink, Trixie oder Meg dazwischen. Als wollten sie verhindern, dass wir al leine waren.
    Was war geschehen? Was hatte ich falsch gemacht? Ich konnte es nicht verstehen.
    Und dann fand ich diesen Umschlag auf meinem Bett, als ich nach dem Abendessen ins Zimmer kam.
    EINLADUNG ZUR PYJAMAPART Y Donnerstag, 18.09.2008, 22:01 Uhr bis unendlic h III. Stock, Dormitoriu m PSSSST . . . Strenge Geheimhaltung ! Dresscode !
    Meg saß auf dem Bett und machte ihre Dehnübungen. Die Einladung im Hinterkopf, nahm ich allen Mut zusammen.
    »Warum sprichst du eigentlich nicht mit mir?«
    »Was?«
    »Na ja, seit heute Nacht ignorierst du mich.«
    »Heute Nacht? Ich habe keinen blassen Schimmer, wo von du redest.«
    Ich war total verwirrt. »Seitdem wir geklettert sind . . .«
    Abrupt brach Meg ihre Übung ab, setzte sich auf und deutete mit ausgestrecktem Arm auf mich: »Genau das ist das Problem mit euch Novizen.«
    »Was denn?«
    »Ihr könnt die Klappe nicht halten. Ihr wisst nicht, was ein Versprechen, ein Schwur bedeutet. Nicht darüber re den, meint NIEMALS und mit NIEMANDEM! Denn du weißt nie, wer ein Verräter ist oder wer dir etwas Böses will. Al so SHUT UP!«
    Aber genau das tat ich nicht, denn ich befand mich in ei nem seltsamen Zustand. Eine Mischung aus Furcht und Vorfreude, Verzagtheit und Hoffnung, aus Ausweglosig keit und Abenteuerlust. Ich gab dem Verhältnis zwischen Meg und mir noch eine Chance.
    »Werden hier eigentlich manchmal Partys gefeiert?«
    Meg ließ sich vom Bett rollen, lag nun im Spagat auf dem Boden und beugte sich

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