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Aschenputtelfluch

Aschenputtelfluch

Titel: Aschenputtelfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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Knochen brechen, als ich einen Widerstand spürte. Jemand hielt mich fest. Ich klammerte mich an ihn. Hörte mich laut at men. Nikolaj zog mich an sich.
    »Alles okay! Es war nur eine Fledermaus, die dich er schreckt hat. Meg hat recht, du hast wirklich Talent!«
    Ich genoss, wie er mich festhielt.
    »Und, habe ich zu viel versprochen? War es ein geiles Gefühl dort oben?«
    Doch Meg schaffte es wieder einmal, diese Stimmung mit einem Schlag zu vernichten: »Ich habe keinen Bock mehr. Und Sonja schafft es sowieso keinen Meter. Mann, hab ich euch nicht gleich gesagt? Mit Novizen gibt’s im mer nur Ärger. Sie hatten ihre Chance, das war’s!«

Kiras Tagebuch
    Eintrag No. 11
    Ha, ich bin verliebt!
    Verliebt, verknallt, verlobt, verheiratet!
    Er hat mich eingeladen. Ich hatte keine Ahnung, was er von mir wollte, nur dass ich nachts auf den Friedhof kommen sollte.
    Ich hatte ja keine Ahnung, was dort geschieht. Sie klettern die Wand an der Kirche hoch. Die totalen Profis! Vor allem Meg. Und ich gehöre jetzt dazu. Klar, wenn man uns erwischt, dann fliegen wir, aber Pink meint, das passiert nicht. Sie hat übrigens Videos gemacht, die wir auf Youtube stellen wollen.
    Allerdings ist Pink zurzeit sauer auf mich. Sie hat Batbaby, die Fledermaus, gestern vor der ganzen Klasse wegen seiner Ohren verspottet. Ich konnte nicht mehr zuhören und meinte: »Lass ihn in Ruhe. Er hat dir doch nichts getan.«
    »Er hat mir nichts getan? Aber ja doch. Er ist ein Schatten auf der Sonne meines Alltags. Fledermäuse dürfen nur nachts unterwegs sein. Und warum? Weil am Tag niemand ihren Anblick ertragen kann. Pass auf, Cinderella, mit deinem goldenen Haar. Du scheinst ihn ja zu lieben. Aber wenn er dich küsst, dann beißt er eigentlich zu, gräbt seine spitzen Zähne in deinen Hals und...naja, wenn du darauf stehst.«
    Ich habe mit den anderen mitgelacht. Es war einfach witzig, wie sie ihre weißen Zähne gezeigt hat.
    Am Abend hat Meg gesagt: »Pass lieber auf. Die wirklich spitzen Zähne hier hat Pink! Sie verschlingt dich mit Haut und Haaren, wenn du ihr in die Quere kommst.«
    »Aber...«
    »Versteh doch! Pink kann sich mit niemanden befreunden.«
    »Das sagst ausgerechnet du?«
    »Der Unterschied zwischen Pink und mir ist«, meinte Meg, »ICH will mich mit niemanden befreunden. ICH existiere nur für mich. Aber Pink, die will alles und jeden besitzen. Das ist ihr Problem. Du kennst die Geschichte mit ihrem Vater?«
    »Nein.«
    »Von mir erfährst du sie nicht.«
    Und dann beim Abendessen warnte mich Pink: »Tu das nie wieder!«
    »Was?«
    »Mir in den Rücken fallen!«
    Ach, was soll’s. Was geht mich Batbaby an? Er wird mich nie küssen, denn meinen ersten Kuss, den reserviere ich für IHN. Er ist so verdammt cool! Ich liebe alles an ihm: das Kinn, die Nase, die Augenbrauen, den Mund, die Haare, die Ohren, seinen Geruch. Dann die Art, wie er geht, wie er die Beine auf den Tisch legt, wie er lächelt, wie er mich ansieht. Und – das Weiß auf seinen Fingernägeln, das Muttermal an seiner Schläfe, seine Wangenknochen, die Stirn und besonders wie er schweigt. Puuh ich könnte noch tausend Dinge aufzählen, aber die Glocke läutet zum Abendessen.
    Pink allerdings meint, ich solle mir keine Hoffnung machen. »Er ist nichts für dich, okay! Du wirst ihn in hundert Jahren nicht verstehen!«

KAPITEL 10
    I n der Nacht nach unserem nächtlichen Ausflug schlief ich wie ein Stein. Ich fühlte mich...ja, wie der König der Welt . . . als ob alles möglich wäre! Doch dann begegnete ich vor dem Frühstück ausgerechnet Frau Sturm, die mir vor dem Speisesaal in den Weg trat, fast als hätte sie mir aufgelauert.
    »Guten Morgen, Juliane, du siehst ja so fröhlich aus!« Oh Gott, die Augen hinter den dicken Brillengläsern schienen hundertfach vergrößert. Konnte die keine Kontaktlinsen tragen?
    »Gibt es etwas, was ich wissen sollte?«
    »Nein.«
    »Dann hast du dich gut eingelebt?«
    »Klar, alles super!«
    »Du hast dich noch für keine Sport-AG eingetragen.«
    »Ich glaube, ich trainiere lieber im Kraftraum.«
    Meg kam an uns vorbei. Mich traf ein misstrauischer Sei tenblick.
    Frau Sturm sah ihr nachdenklich nach.
    »Hat Margit dich dazu überredet? Sie verbringt ja ihre ganze Freizeit dort.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wie klappt es denn mit ihr in einem Zimmer? Macht sie Probleme? Margit kann manchmal etwas schwierig sein.«
    Frau Sturm machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. »Hat sie jemals über Kira gesprochen?«
    Pinks

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