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Aschenputtelfluch

Aschenputtelfluch

Titel: Aschenputtelfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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sie zögerte, »ich liebe ihn.«
    »Er ist ein Idiot! Ehrlich, ich kapiere es nicht, aber Jungs werden immer zu Idioten, wenn man sich in sie verliebt. Ich spreche aus Erfahrung!«
    »Du musst mich doch verstehen, du und Nikolaj . . .!«
    »Nicht einmal wegen Nikolaj würde ich in die graue Vor zeit zurückfallen. Ich bin nicht so dumm wie ein Steinzeit weibchen, das denkt, jeder Mensch, der behaart ist und mich Prinzesschen nennt, ist der Mann meines Lebens.«
    »Aber ich dachte, du und Nikolaj . . .«
    »Ich und Nikolaj?«
    »Alle haben darüber geredet! Pink hat immer wieder Meg gewarnt, dass du . . .«
    »Was?«
    »Dass du eine Schlampe bist!«
    »Und was ist sie? Sie war es doch, die Indi im Bus abge knutscht hat. Direkt unter Kiras Augen.«
    »Sie sagt, du hast Nikolaj Meg weggenommen.«
    »Meg?«
    »Deswegen hasst sie dich doch! Weil Nikolaj dich mag.«
    Ja, das war nichts Neues. Aber ich konnte es nicht fassen. »Und deshalb das ganze Theater? Pyjamaparty, Diebstahl, Vogelkopf?«
    Ehrlich, ich musste lachen . . . wir saßen im strömenden Regen auf dem Dach. Eine falsche Bewegung und wir wür den dort unten auf dem Pflaster landen ...wie Kira...und sprachen über die Liebe. War es das wert?
    Jasper: Seine Küsse – er war mir so vertraut gewesen und wollte doch mehr, wollte alles. Und als ich einen Rückzieher machte . . . rannte er schnurstracks zu Lara, dieser langbeinigen Blondine, multifunktionsfähig und vor allem nicht zickig wie ich. Jasper servierte mich einfach ab, kündigte mir die Freundschaft.
    Scheiß drauf!
    »Aber Bastian und du«, ich schüttelte den Kopf, weil ich immer noch nicht darüber hinwegkam, dass Sonja tat sächlich in so ein Arschloch verliebt sein konnte, »ich dachte, ihr beiden, ihr hättet gestern Abend in deinem Zimmer . . .«
    Sonja schüttelte heftig den Kopf.
    »Das war nicht ich . . .«
    »Sondern . . .?«
    »Trixie! Ich habe sie erst im Kreuzgang gesehen und bin weggerannt. Und als ich später in mein Zimmer kam, da la gen sie im Bett und haben es getrieben! In meinem Bett, ver stehst du?« Sie brach erneut in Tränen aus. »Es war alles um sonst, verstehst du! Alles! Dass ich dich verdächtigt habe, meine Ohrringe gestohlen zu haben, die nicht einmal meine waren. Sie gehören meiner Schwester. Und wenn ich sie ver loren hätte, ehrlich, sie würde mich killen. Es war Pink, die sie versteckt hat, um mich auf dich zu hetzen. Ich wusste nichts davon. Sie sagte nur, sie hätte sie bei dir gesehen.«
    Es gibt Momente, in denen man nebeneinandersitzen kann, ohne ein Wort zu sagen. Wie jetzt. Erst als meine Füße und Finger anfingen, in der Kälte zu brennen, kam ich wieder zu mir. Ich bewegte sie immer wieder, damit sie nicht einschliefen, und war gerade dabei zu überlegen, wie wir von diesem Dach kamen, als ein Wagen unten im Innenhof zu hören war. Wenige Sekunden später kam er zum Stehen und der Motor ging aus. Ich reckte den Kopf, spürte, wie ich aus dem Gleichgewicht geriet.
    »Pass auf!«, schrie Sonja. »Das ist gefährlich!«
    »Wenn es so gefährlich ist«, erwiderte ich boshaft, »wa rum...zum Teufel . . . bist du dann hier auf diesem be schissenen Dach?«
    »Einmal im Leben«, brüllte Sonja zurück, »wollte ich et was machen, das mutig war! Schnallst du das nicht?«
    Unten im Schulhof stand ein Taxi. Die Tür öffnete sich und Indi stieg aus. In seinem roten Pullover.
    Indi?
    Wo kam der denn jetzt her?
    Ich richtete mich, so gut es ging, auf, um einen Blick nach unten zu werfen.
    »Kannst du etwas sehen?«, fragte Sonja aufgeregt.
    »Wir müssen uns bemerkbar machen.«
    Die Autotür fiel ins Schloss.
    »Wir rufen um Hilfe! Los! Eins, zwei . . .«
    Auf drei begannen wir loszuschreien. Wir brüllten aus vollem Hals, sodass sogar die Raben erschreckt aufflatter ten, über unseren Kopf hinwegflogen und sich in die Tiefe stürzten.
    Wir schrien so laut, warum, verdammt noch mal, hörte Indi uns nicht?
    Ich richtete mich erneut auf.
    Indi stand nun auf der anderen Seite des Taxis und öff nete die Beifahrertür.
    »Er muss uns helfen«, sagte ich entschlossen.
    »Er hört uns nicht. Das hat keinen Sinn!«, begann Sonja zu jammern.
    »Weißt du«, ich verlor die Geduld, »ich glaube, du bist nicht wirklich die Idiotin, für die du dich hältst, aber wenn du nicht mit diesem Gejammer aufhörst, dann bitte spring lieber!«
    »Aber . . .«
    »Lass mich nachdenken!«
    Für einige Sekunden herrschte Stille bis auf das Pfeifen des Windes. Irgendetwas musste ich

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