Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
Vom Netzwerk:
glaube, dass Felix ihm von gestern Nacht erzählt hat. Er grinst wissend.
    >> Freut mich, Schätzchen! Ich bin übrigens Patrick, aber du kannst mich Tweety nennen. <<
    >> Tweety? << , wiederhole ich.
    Er nickt.
    >> Ja, wie das Vögelchen. <<
    Ich lache, er auch. Ich mag Tweety, er ist freundlich und unkonventionell.
    >> Felix ist dort hinten bei den Kabinen, aber er hat Kundschaft. Ich muss auch schnell weiter. Ich muss ein neunzig Kilo schweres Törtchen in einen Größe 36 stecken! <<
    Er hält kurz das rote Kleid hoch das er in der Hand hat und überdreht dann die Augen. Ich würde gern sehen wie Tweety die Kundin einkleidet, aber er verschwindet nach oben in die Galerie.
    Hier gibt es viele Sachen die mir gefallen würden. Alles sieht modern aus, aber die Preise sind nicht ohne. Es gibt teurere Boutiquen, trotzdem könnte ich hier nicht einkaufen. Ich höre Felix irgendwo weiter hinten reden. Ich will ihn nicht beim Arbeiten stören, also schlendere ich nur bei den Kabinen vorbei. Er steht dort mit zwei jungen Mädchen. Sie sind zwölf oder dreizehn, nicht älter. Ein drittes Mädchen kommt aus der Kabine und dreht sich vor dem großen Spiegel. Sie ist hübsch, aber genauso jung wie ihre Freundinnen. Das Kleid das sie trägt ist ihr obenrum zu groß. Sie hat viel Schminke im Gesicht, aber ihr Körper ist noch sehr kindlich. Felix lehnt mit dem Rücken an der Wand und gähnt. Er ist wirklich müde, oder gelangweilt, ich weiß nicht.
    >> Und? Steht mir die Farbe? <<
    Das Mädchen kichert, ihre Freundinnen auch. Sie starren Felix an als wäre er ein Rockstar, vielleicht weil er das ist.
    >> Was sagst du? << , will sie wissen und macht große Augen.
    Felix zuckt mit den Schultern.
    >> Zu groß. Ich hab dir gesagt, dass dir die Kleider nicht passen werden. Versuchs mal zwei Straßen weiter, die haben ganz coole Sachen in Kindergrößen. <<
    Das letzte Wort sitzt. Sie verschwinde t wieder in der Kabine. Felix dreht den Kopf in meine Richtung, so als hätte er meinen Blick gespürt. Als er mich sieht, lächelt er und stoßt sich ab.
    >> Hey! <<
    Er sieht überrascht aus als er nähe r kommt, ich weiß wieso. Heute Morgen ist es ihm nicht aufgefallen, weil er die Augen kaum aufgekriegt hat.
    >> Wow, war ich das? <<
    Er zieht mich zu sich und legt seine Finger auf den violett-blauen Fleck an meinem Hals.
    >> Keine Angst, das bekommst du zurück! <<
    Er lacht, sieht sich um und küsst mich. Der Laden ist fast leer, bis auf die drei Mädchen die gerade an uns vorbei kommen. Sie starren mich an. Ich lächle.
    >> Sehen wir uns am Dienstag? << , will das Mädchen das das Kleid anprobiert hat wissen.
    Ich denke zuerst sie redet mit einer ihrer Freundinnen, aber Felix antwortet ihr.
    >> Ja, sicher, Dienstag. <<
    Sie funkelt mich an und stolziert dann davon. Wenn sie älter wäre, würde ihr Gang besser funktionieren.
    >> Komm mit! <<
    Felix zieht mich so unerwartet an der Hand, dass ich beinahe stolpere. Wir laufen vor zur Kasse wo Tweety gerade den Einkauf des Törtchens kassiert. Er hat sie tatsächlich in das Kleid bekommen, ich frage mich wie.
    >> Ich bin dann mal kurz weg << , verkündet Felix und erntet ein Grinsen von Tweety.
    Er formt das Victory Zeichen mit den Fingern und zwinkert uns zu.
    Im Pausenraum stehen eine Plastiktüte und zwei Energy Drinks. Felix hat uns beim Supermarkt gegenüber etwas zu essen besorgt.
    >> Ich will dich aber nicht vom Arbeiten abhalten! <<
    >> Tust du nicht! Es ist sowieso nicht viel los. <<
    Ich kann mir nicht verkneifen nac h dem Mädchen von vorhin zu fragen. Vielleicht hat er eine kleine Schwester und ich weiß nichts davon. Als ich ihn darauf anspreche, seufzt er genervt.
    >> Ich kenne sie vom Gitarrenunterricht. <<
    >> Gitarrenunterricht? << , wiederhole ich ahnungslos.
    Ihm scheint auch aufzufallen, dass er mir davon noch nichts erzählt hat.
    >> Ja. Ich gebe welchen. Dreimal die Woche sitze ich in irgendwelchen Kinderzimmern und versuche zu erklären wie man eine Gitarre hält. <<
    >> Sie himmelt dich richtig an. Ich denke ich bin zu einem blöden Zeitpunkt gekommen. Du hättest mich nicht küssen dürfen, vielleicht hast du ihr das Herz gebrochen. <<
    Ich lächle, aber Felix zuckt nur mit den Schultern. Ich habe nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Er wirkt in diesem Moment zum ersten Mal ein wenig kaltherzig auf mich. Das sieht dem Felix den ich kennengelernt habe nicht ähnlich.
    >> Manche Leute übertreiben es einfach. Es gibt Mädchen die irgendwelche kranken Fantasien

Weitere Kostenlose Bücher