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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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wissen! Das liegt am dritten Auge! <<
    >> Am dritten Auge? << , wiederhole ich lachend.
    Yoshi nickt gespielt ernst und deutet auf seine Stirn.
    >> Ja, es ist unsichtbar und blau wie das Meer! <<
    >> Das klingt realistisch! <<
    Wir lachen beide, aber Yoshi wir diesmal schnell wieder ernst.
    >> Ich denke ihr seid gut füreinander. Für gewöhnlich ist er mit Mädchen zusammen die nicht gut für ihn sind. <<
    Ich nicke. Ich will nichts über Felix‘ Ex-Freundinnen hören, aber Yoshi geht sowieso nicht weiter darauf ein.
    >> Vielleicht bin ich zu schwierig. <<
    Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe, wahrscheinlich weil es mich beschäftigt. Yoshi schweigt kurz. Er denkt nach. Ich glaube er weiß über mich Bescheid. Felix hat es ihm sicher erzählt.
    >> Du hast Probleme zuhause, oder? <<
    Ich nicke.
    >> Felix hat erwähnt, dass deine Eltern Idioten sind. <<
    Ich kommentiere seinen Satz nicht, weil er schon alles gesagt hat. Als er grinst und abwinkt, schenke ich ihm verwirrte Blicke.
    >> Ihr passt hervorragend zusammen! Felix kümmert sich gerne und du brauchst dringend jemanden der sich um dich kümmert! <<
    >> Ich… <<
    >> Er sorgt sich manchmal zu sehr! Pass auf, dass er sich nicht in etwas verrennt. <<
    >> Ja, mach ich. <<
    Ich denke an Felix‘ Blicke wenn ich nicht aufesse.
    >> Hattet ihr schon Sex? <<
    Die Frage überrascht mich. Yoshi mustert mich neugierig und zwinkert dann.
    >> Darauf hat er sich echt gefreut! Er ist scharf auf dich, seit er dich das erste Mal gesehen hat! <<
    Ich werde knallrot. Wenn das stimmt, hat er sich wirklich gut unter Kontrolle gehabt.
    Ich bleibe noch eine ganze Weile. Yoshi erzählt mir viel über Felix. Sein Vater ist Musiklehrer an einem Gymnasium, von ihm hat er Singen und Klavierspielen gelernt. Als ich nach seiner Mutter Frage kühlt die Stimmung ab. Sie ist gestorben als er neun Jahre alt war, an Krebs. Er geht heute noch oft an ihr Grab, aber er redet nicht gerne darüber. Mit siebzehn war Felix für elf Monate in Australien, seitdem hat er ein Autogramm von Brian Johnson . Angeblich hat er ihn in einem Supermarkt getroffen. Beim zweiten Bier erzählt mir Yoshi, dass Felix letztes Jahr bei einem Konzert von der Bühne gefallen ist. Er hat den Rand einfach nicht gesehen, weil die Scheinwerfer so geblendet haben. Er erzählt die Geschichte so malerisch, dass ich mich vor Lachen kaum noch einkriege.
    Yoshi ist klasse. Er verkauft ganz nebenbei noch ein paar Gitarrenseiten und Notenständer und flirtet mit einem Jungen der sich nach einer E-Gitarre erkundigt. Er ist unglaublich cool dabei, selbstsicher, aber nicht verbissen.
    >> Das machst du öfter, oder? << , will ich wissen, als der Junge durch die Tür verschwindet und sich nochmal nach Yoshi umdreht.
    Er wäre beinahe in einen Mülleimer gelaufen.
    >> Macht ja auch Spaß! << , entgegnet er und setzt sich wieder neben mich.
    >> Eigentlich bin ich schrecklich! << , meint er schulterzuckend.
    >> Felix sagt ich weiß nicht was ich will, deshalb bin ich so offensiv. Leider laufen mir keine hübschen, netten, hilfsbedürftigen Mädchen über den Weg, in die ich mich unsterblich verlieben darf! <<
    Er zwinkert und ich werde rot. Das kann er gut, mich verlegen machen.
    >> Du findest schon noch ein nettes, hilfsbedürftiges Mädchen…oder einen Jungen! <<
    >> Ja und wenn nicht, werde ich einer dieser verrückten, selbstzerstörerischen Musiker, von denen alle glauben, dass sie Genies sind und in Wirklichkeit bin ich die ganze Zeit so high, dass ich den Unterschied zwischen meiner Gitarre und dem Staubsauger nicht mehr kenne! Vielleicht heirate ich auch Courtney Love! Dann bin ich Yoshi Love – klingt doch geil, oder? <<
    Ich würde noch länger bleiben, aber Felix hat Schluss. Ich sehe ihn die Straße entlanggehen. Yoshi drückt mich zum Abschied.
    >> Komm vorbei wenn dir langweilig ist, dann können wir wieder quatschen! <<
    Ich komme bestim mt wieder, ich bin gerne hier.
     
    Felix steckt gerade den Schlüssel ins Schloss, als ich ihn von hinten umarme. Er erschreckt und lässt die Tüten fallen die er getragen hat.
    >> Hey! Anschleichen ist unfair! <<
    Er küsst mich.
    >> Wo kommst du her? <<
    >> Ich war bei Yoshi. <<
    >> Alles klar bei ihm? <<
    >> Ja, wir haben über dich geredet. <<
    >> Über mich? << , wiederholt Felix skeptisch und zieht eine Augenbraue nach oben.
    >> Ja, ich weiß jetzt von Brian Johnson und deinem Bühnensturz. <<
    Bevor er etwas sagen kann, küsse ich seinen Hals. Er stöhnt leise auf und

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