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Ash Grey

Ash Grey

Titel: Ash Grey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Romana Welsch
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Gesichter der Mädchen um ihn herum. So werden Rockstars angehimmelt. Er könnte aber auch als Fotomodel durchgehen.
    >> Er ist der Leadsänger und zweiter Gitarrist. Hammer Stimme, so
    etwas hast du noch nie gehört! <<
    Ich mustere ihn fasziniert. Er ist in seiner Melodie versunken, seine Finger gleiten ganz mühelos über den Steg. Das Spielen sieht einfach bei ihm aus.
    >> Das ist der Bassist. <<
    Ich folge Julis Finger mit dem Blick. Er zeigt auf einen Jungen mit dunkelrot gefärbten Haaren und Nietengürtel. Er ist klein, nicht größer als ich, mit einem schönen Gesicht. Es wundert mich überhaupt nicht, dass Ash Grey so bekannt sind. Wenn sie nur halb so gut spielen wie sie aussehen, müssen sie Erfolg haben. Mir ist es egal ob Musiker hübsch sind, aber den meisten Mädchen nicht. Ich muss an Jared Leto denken.
    >> Der Schlagzeuger war vorhin auch hier. So ein großer, schwarzhaariger Typ. <<
    Als er aufhört zu spielen und aufsteht, schenkt er den Leuten um ihn herum ein Lächeln. Es ist freundlich, ein wenig melancholisch und gehört niemand Speziellen. Ich sehe ihm nach, als er hinter dem Tresen verschwindet und den kleinen Kühlschrank öffnet. Julis Mädchen tauchen wieder auf und versperren mir den Blick. Ich fühle mich fehl am Platz, weil die beiden mich weghaben wollen. So etwas merke ich schnell. Ich verbschiede mich.
    Ich will wieder hierher kommen, aber an einem anderen Tag, wenn der Laden weniger voll ist. Vor den Gitarren bleibe ich noch kurz stehen. Mir gefallen sie alle, aber sie wirken leblos solange sie nicht gespielt werden.

Ich laufe durch die Stadt, bleibe im Park sitzen und wünsche mir Sonne. Die graue Wolkendecke reißt nicht auf. Ich habe keinen Regenschirm dabei, aber meine Weste hat eine Kapuze. Mein Ohrwurm läuft wieder auf Endlosschleife.
    „ I watched the world float to the dark side of the moon I feel there‘s nothing I can do.“
    Da ist wirklich nichts was ich tun kann. Ich könnte nachhause fahren und meine Sachen packen, aber dafür ist es noch zu früh. Ich weiß was ich mitnehmen will, nicht viel, ich habe nicht viel. Meine CDs hat Dina. Ich habe schon vor einer Weile angefangen sie in ihrem Zimmer zu deponieren. Sie hat genug Platz, außerdem hat sie keinen Musik Geschmack. Ohne mich würde sie im Radio die Charts hören. Dass sie ein paar Rock und Punk Bands kennt, liegt nur daran, dass ich ihr ständig irgendetwas vorspiele. Es gefällt ihr, aber sie würde sich von alleine nicht damit beschäftigen.
    Es wird dunkeln draußen und ich laufe zurück zum Bus. Als ich an der Haltestelle ankomme, will ich nicht einsteigen. Das habe ich oft. Ich will nicht nachhause also bleibe ich sitzen. Die Straßenlaternen gehen an. Es wird kühler. Jetzt bin ich froh, dass ich meine Weste habe. Ich frage mich, ob ich heute Nacht schon irgendwo anders übernachten kann, aber mir fallen nur Notlösungen ein. Es erscheint mir mit einem Mal wichtig früh schlafen zu gehen. Ich weiß nicht wann ich das nächste Mal dazu kommen werde. Ob sich irgendjemand außer mir über so etwas Selbstverständliches Gedanken machen muss? Meine Situation ist beschissen.
    >> Spielst du Gitarre? <<
    Ich höre die unbekannt Stimme, registriere aber nicht sofort mit wem sie spricht. Als ich aufsehe, erkenne ich ihn wieder, obwohl er eine Kapuze über den Undercut gezogen hat. Sein Gesicht hat sich in mein Gedächtnis gebrannt, auch wenn ich jetzt erst die Gelegenheit bekomme in seine Augen zu sehen. Sie sind blaugrau, so wie der Himmel bei Regen. Ich antworte ihm nicht, weil ich seine Frage vergessen habe.
    >> Du warst vorhin in Yoshis Laden << , stellt er fest und zeigt hinüber auf die andere Straßenseite.
    Man kann das Musikgeschäft von hier aus sehen. Aus den Schaufenstern dringt noch Licht. Ich nickte und sehe ihn viel zu erwartungsvoll an. Ich will ihn bitten seine Frage von vorhin zu wiederholen, aber ich starre nur und wende dann den Blick ab.
    >> Du hast eine Weile bei den Gitarren gestanden. Kannst du spielen? <<
    Ich schüttle den Kopf.
    >> Nein, überhaupt nicht. <<
    >> Spielst du etwas anderes? <<
    >> Nein. <<
    Er schweigt kurz, nickt und verlag ert das Gewicht von einem Bein aufs andere. Mir gefällt sein Stil, die hellen Jeans zu dem dunkelgrauen, engen Kapuzenpulli. Um den Hals trägt er ein schwarzes Lederband mit einem silbernen Flügelanhänger.
    >> Was hörst du? <<
    Ich schnalle wieder viel zu spät auf was er hinaus will. Er muss mich für dumm halten, oder betrunken. Er streckt die

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